Band : Vargas Blues Band
Album : From The Dark
Spielzeit : 50:52 Min.
Veröffentlichung : 21.11.2014
Plattenfirma : Off Year Rocka Recordings
Homepage : www.vargasblues.com
Wertung : 8 von 10
Trackliste :
- Bye Bye Zombie
- Let It Go
- Moon Light Blues
- Runaway
- Palace Of The King
- Radioactivity
- Inner Sun
- Stealer Of Love
- Out Of The Dark
- Roy's Blues
- Esperanto
Studioalbum Nr.16 hört auf den Namen From The Dark, will aber im Gegensatz zum Albumtitel überhaupt nicht melancholisch oder gar dunkel wirken. Im Gegenteil, mit dem Opener der Scheibe, Bye Bye Zombie, haut Vargas ein paar deftige Gitarrenriffs raus und begeistert mich vom Fleck weg mit knallhartem Bluesrock. Vargas wirft seit 1991 regelmäßig frisches Material auf den Markt, seit 2007 jährlich. Was diese knappe Stunde Musik jedoch hörenswert macht, ist das feinsinnige Gespür des Gitarristen für harte Riffs als auch melodische Songstrukturen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Moon Light Blues, ein Song voller emotionalem Gesang des Briten Gaz Pearson, fein abgeschmeckt und aufgewertet durch Dani Wilde's zurückhaltende Backgroundvocals. Mrs. Wilde ist es denn auch, die dem ohnehin wunderschönen Palace Of The King-Cover (Freddie King) eine Extraportion Glanz verleiht.
Vargas' hervorragende Gitarrenarbeit darf als angenehm unaufdringlich, jedoch stets präsent, bewertet werden. Schön, denn so ist die Scheibe kein Alleingang eines Bandhäuptlings, sondern ein echtes Bandprojekt. Vargas-Kenner wissen dies aber ohnehin seit Jahren zu schätzen.
Die Vargas Blues Band drückt dankenswerterweise nicht unablässig aufs Gaspedal, sie streut immer mal wieder Abwechslung in das harmonische 11-Songs umfassende Paket. So startet Radioactivity mit einem Drum-Lick, wie es ZZ Top einst für ihren Überhit Gimme All Your Lovin' verwendeten, um sich danach in eine lässige, leicht angefunkte Rocknummer zu verwandeln.
Inner Sun lädt in der Folge eher zum Relaxen ein, doch letztlich sind es Nummern wie Roy's Blues, die mich persönlich ansprechen. Sicher, hier dominiert Vargas als Gitarrist das Geschehen, lässt seinen Ideen in Form eines fast 5-Minütigen Solos freien Lauf und wird dabei von einem schönen Keyboard als auch einem groovenden Rythmusfundament unterstützt. Dieser wunderbare, rein instrumentale Blues würde From The Dark allerfeinst beenden, wäre da nicht noch Esperanto, die Schlussnummer. Ach wie schön...darauf warten doch alle, die Vargas mögen. Er pumpt seine spanischen Wurzeln in einen fett wummernden Basslauf und heraus kommt ein feiner, instrumentaler Abgang. Flamenco meets Bluesrock, mit dieser Formel beendet Javier Vargas ein tolles Album, dessen beiden Schlussnummern leider unter einem krächzenden Nebengeräusch leiden, welches ich mir nicht schönhören konnte. Zwei CD Player geben dieses Geräusch wieder, insofern scheint dies produktionsbedingt zu sein, was ich echt schade finde, aber nicht überbewerten möchte.
Wer noch auf die schnelle ein schönes Geschenk für den Blues-Fan sucht, liegt mit From The Dark vollkommen richtig. Eine knappe Stunde feiner, moderner Bluesmusik kann ohne Risiken und Nebenwirkungen verschenkt werden.
Bernd Fischer
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