Interpret : Aynsley Lister
Album : Home
Spielzeit : 55:11 Min.
Plattenfirma : Straight Talkin' Records
Veröffentlichung : 08.07.2013
Homepage : www.aynsleylister.co.uk
Wertung : 7 von 10
Tracklist :
- Home
- Broke
- Insatiable
- Inside Out
- Free
- Sugar
- You Make It Real
- Feeling Good
- Possession
- Hyde 2612
- Impossible
- Straight Talkin' Woman
Hast Du Bock auf Gitarrenmusik aus England ? Auf eine, an Melodien und emotional-rockenden Momenten reiche, Platte ? Bock auf jemanden, der durch seine Musik etwas mitteilen möchte und Texte nicht nur schreibt damit die Lippen was zu tun haben ?
Aynsley Lister, der, wie jüngst Danny Bryant mit seinem tollen Album Hurricane (siehe Review), ein äusserst frisches und hörenswertes Album herausbringt, erfüllt diese Anforderungen mit seiner neuesten Langrille Home voll und ganz. Die Scheibe erscheint dieser Tage via Straight Talkin' Records, seinem eigenen Label übrigens, und enthält 12 Titel.
Was soll ich sagen ? Ich bin schon begeistert ob der oben genannten Vorzüge von Home, darf aber auch anmerken daß die elfte Platte von Aynsley Lister wesentlich glatter daherkommt als seine Vorgänger, und leider etwas zahnlos wirkt. Wem also ausser rauhem, erdigem Bluesrock nix anderes in die Stereoanlage kommt, sollte sich Home sicherheitshalber kurz anhören, bevor er zugreift. Alle anderen von Euch dürfen sich auf eine Platte voller stimmigem, gefühlvollem Soft-Bluesrock freuen.
Wie gesagt, Home bietet ein Füllhorn gut produzierter Musik, Aynsley Lister ist gereift zu einem ernstzunehmenden Musiker, dies verdeutlicht die Tatsache daß er die Eier hat, sein Ding durchzuziehen, und Songs aneinanderzureihen die den einen oder anderen Fan der ersten Stunde eventuell die Stirn runzeln lassen. Die Songs auf Home laufen fast ausschliesslich im unteren bis mittleren Drehzahlbereich und laden zum entspannten Genußhören ein. Leider, und ich sage es nicht gern, den einen oder anderen aber auch zum wegnicken, denn was fehlt ist der Spannungsbogen, der Aufwachmoment. Höhepunkte sind ohne Zweifel auf Home vorhanden, man höre sich nur das charismatische Inside Out an. Dominiert von einem tollen Basslauf setzt Lister hier Akzente, zum einen mittels sanft angeschlagener Gitarre aber auch durch seinen wundervollen Gesang und noch schöneren Chorus. Ganz nebenbei schleicht sich eine Orgel von hinten in die Nummer rein, die sich später als feiner Gegenpol zu Listers Gitarrenspiel zu erkennen gibt.
Songs dieser Machart finden sich sich reichlich auf Home, und wer drauf steht wird genau das als stärkstes Argument für die Qualität dieser Platte heranziehen.
Doch ein-zweimal bricht Aynsley Lister aus diesem Schema aus, zum einen tritt er im zweiten Song Broke ganz vorsichtig auf das Gaspedal und mit Possession, Song Nummer neun, löst er sehr spät, aber immerhin, endlich die Handbremse und zaubert einen der Höhepunkte des Albums aus dem Hut. Auch hier kombiniert sich die Rythmussektion, vor allem der dominante Bass wunderbar mit Lister, der ein feines Riff an das nächste reiht. So stellt der Song mein Album-Highlight dar, von dem es mit etwas mehr Energie und Power viel mehr hätte geben können.
Zum Schluss packt mich noch die Straight Talkin' Woman, ein toller Piano-Blues rundet Home würdevoll ab und siehe da: Es gibt sie doch noch, die verzerrte Gitarre, die mich übrigens einen Moment lang an Richie Blackmore erinnert. Schluss mit klinisch reiner Produktion, endlich...für mich leider etwas spät, löst sich die unsichtbare Anspannung und beschliesst eine Platte, die ihr gut auflegen könnt wenn ihr mit eurer Geliebten bei Kerzenschein und gutem Essen den Abend oder mehr einleiten möchtet.
Zusammengefasst ergibt sich eine Note im oberen Drittel, zu mehr reicht es aber leider nicht. Ich sehe Home durchaus als Bereicherung meiner Plattensammlung an, es hätte aber unter Berücksichtigung dessen, was Lister in der Vergangenheit gemacht hat, mehr daraus werden können.
Bernd Fischer
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