Album: Excess All Areas
Spielzeit: 40:39 min.
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 04.07.2013
Homepage: www.facebook.com/hotcakesrock
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
01 Rockin in the Afternoon 03:22
02 Cut to the Chase 02:58
03 Fire and Ice 03:55
04 The Witching Hour 07:16
05 If Only These Arms Could Hold You 04:39
06 Easy Come Easy Go 03:58
07 Excess All Areas 01:15
08 Look Before You Leave 04:23
09 Run and Hide 04:31
10 Access All Areas 04:25
"Oh weh, oh weh ... schon wieder eine Aussie - Newcomer - Combo, die uns weiß machen möchte, dass sie die neue Großhoffnung des Hair Metal ist!" war mein erste Gedanke, als ich den Promotionzettel durchgelesen hatte. DE LA CRUZ sind, mit dieser Mission, kläglich baden gegangen, denn ihr 08/15 Hardrock stank vor Plagiaten und Ideenlosigkeit. Des weiteren ist es ihnen, mit ihrer Mucke, todernst und so Mancherorts wurden sie, bis in den Himmel, gehyped. Ich war sehr gespannt wie sich das Syndey Quartett HOTCAKES aus der Affäre ziehen würde. Die Band geht es von Beginn viel cleverer an. Durch ein überzogenes Image, welches am STEEL PANTHER Konzept erinnert, stellen sie gleich mal klar, dass es ihnen nur um Spaß, Unterhaltung und Party geht. Die Formation präsentiert sich schon so übertrieben / überzogen, dass man keinen Gedanken daran verschwendet, dass es die Band wirklich ernst meinen könnte! Dazu passt auch die Aussage des Promoflyers:
"Sydney's HOTCAKES are not a band, they are a lifestyle choice; one that is equal parts rock, roll and a side of cherry flavoured personal lubricant."
Die Band besteht aus:
JJ Rio - Gesang und Gitarre
Rohan Tyler - Gitarre
Cliff Boothe - Bass
Clyde McFyre - Schlagzeug
Der Vierer hat sich vollkommen auf den '80er Jahre Hard Rock eingeschossen und lässt seine Vorbilder BON JOVI, KISS, WARRANT, MÖTLEY CRÜE, POISON und DEF LEPPARD hemmungslos durchschimmern bzw. nimmt diese teilweise, aufgrund des schon unverschämten / übertriebenen Plagiierens, auf's Korn. Neben der EXTREMHULDIGUNG bauen die Aussies eigene Ideen ein und peppen die Mucke, mit einer großen Portion Power und Frische, auf. Was HOTCAKES wirklich drauf haben ist das Gespür für sehr einprägsame, melodiebetonte Songs und Refrains, welche sich recht schnell im Gehörgang festsetzen. Leider hapert es manchmal beim Songwriting, so dass nicht alle Nummern zünden und eher überladen bzw. irgendwie viel zu gekünstelt aus den Speakern tönen.
Die Jungs entpuppen sich als versierte Musiker, die durchaus eigenständige Akzente setzen können. Tyler's Gitarrenspiel klingt sehr frisch und begeistert mit so manchem Old-School Solo. Auch an der Leistung der Rhythmusfraktion gibt es nichts zu bemängeln. Sänger und Gitarrist JJ polarisiert ein bisschen. Seine klare und kraftvolle Stimme gefällt mir generell sehr gut, aber der übertreibt es an manchen Stellen mit der Theatralik und dadurch wirkt sein Gesang teilweise aufgesetzt. Das übertriebene Songwriting und der Gesang gehören wohl zum Gesamtkonzept und jeder sollte für sich entscheiden, ob er damit klar kommt.
Mit "Rockin' In The Afternoon" gibt es, gleich zu Beginn, die volle Hair Metal Packung. Neben der eingängigen, poppigen / rockigen Instrumentalisierung punktet JJ mit seinem Organ. Guter Start und lässt die Stimmung steigen. Diese fällt auch beim folgenden Song "Cut To The Chase (Naked Ladies)" nicht ab. Neben dem riesigen Mitsing-Potential, ist Tyler's frisches und abwechslungsreiches Spiel ein weiterer Pluspunkt, bei der Nummer. "The Witching Hour" unterstreicht die Vorliebe für Theatralik des Sängers und auch das Songwriting ist mir zu klischeehaft ausgefallen. Manche werden es als witzige Nummer empfinden, für mich ist sie aber nicht unbedingt ein Highlight. "If Only These Arms Could Hold You" ist ein total übertriebener, bombastisch und hymnenartig arrangierter KISS Tribut, der aber zu keiner Zeit die Qualität der Originale erreicht. Sänger JJ schwächelt extrem und nur Tyler lässt aufhorchen. Auch die kurze, Queen-verdächtige Gesangseinlage macht den Track nicht interessanter. Langweilige Kitsch-SchmusiSchmusi-Allerwelts-Rock-Nummer. Sobald es straight in Richtung Sleaze/Glam Rock geht, punktet der Vierer auch wieder. "Easy Come Easy Go" hätten die POISON's dieser Welt auch nicht besser hinbekommen. Der Party - Rocker macht einfach nur Spaß. Anschließend klinkt sich die Kreativabteilung komplett aus und es wäre eine absolute Zeitverschwendung sich mit, den mittelmäßigen bis schwachen, restlichen Nummern zu beschäftigen.
Auf "Excess All Areas" sind eine handvoll richtig coole, frische und partytaugliche Songs enthalten, die jedem Anhänger des Hair Metal gefallen könnten / sollten. Auch das übertriebene Image wirkt, wenigstens auf mich, eher sympathisch.
Wenn die Jungs noch etwas am Songwriting feilen und den ganzen überladenen Kitsch über Bord werfen, dürfte das nächste Album ein sehr, sehr unterhaltsames Werk werden.
Von meiner Seite gibt es 7 gute Langhaarperücken.
Götz
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