Mittwoch, 24. Juli 2013

Markonee - Club Of Broken Hearts

Band: Markonee
Album: Club Of Broken Hearts
Spielzeit: 47:44 min.
Plattenfirma: New Venture Music
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.markonee.com

WERTUNG: 7,5 von 10

Tracklist:

Native European
I Say No (To The V Words)
Club Of Broken Hearts
Piper Sniper
Never Ever Loved Me
Snake Charmed
Angel, She Kept Me Alive
Big Blue Iceberg
Rock City
Shaken 'n' Stirred
It's 25, Beth!
J.E.S.U.S.

Es dürfte kein Geheimnis mehr sein, dass ich so einige Problemchen mit so manchen, melodischen, Stiefel Rock Acts habe und mir viele der italienischen Bands einfach zu eintönig bzw. unspektakulär sind. Natürlich gibt es auch rühmliche Ausnahmen, so überraschten und gefielen die Veteranen DANGER ZONE, mit "Undying" (2012), auf ganzer Linie und die Plüschies LIONSVILLE gehen immer - trotz des deutlich schwächeren "II" Album und mir der Hype schon ein bisschen zu viel ist. Nun versuchen MARKONEE, mit ihrem melodischen Heavy Rock, zu punkten. Und dies gelingt dem Fünfer aus Bologna teilweise wirklich gut. Die Band orientiert sich am '80er Jahre Hardrock / Melodic Rock (u. a. EUROPE, DOKKEN, WARRANT und RATT), setzt ihre Karten auf Melodie und verfügt über genügend Ideen. Ihr Sound verfügt über reichliche Ecken und Kanten, sodass auch keine Gefahr besteht, zur sehr ins Weichspülwasser abzudriften.

"Club Of Broken Hearts" ist das dritte Studioalbum der Italiener um Stefano Peresson (Ex- DANGER ZONE) und stellt das Debüt, des inzwischen dritten Sängers, Alessio Trapella dar. Es ist der Band zu wünschen, dass sie mit ihrem neuen Fronter eine längerfristige Lösung gefunden haben. Die Musiker Carlo Bevillacqua (Gitarre), Luigi "JJ" Frati (Bass) und Ivano Zanotti (Schlagzeug) komplettieren das Bandgefüge.
Anders, als viele ihrer heimischen Kollegen, hat der Fünfer genügend Vertrauen in seine Songwriterfähigkeiten (in diesem Falle von Stefano) und sind nicht gleich zu einem Songwriter gelaufen, damit dieser ihnen ein paar "nette" Songs komponiert. Schon alleine der Umstand, sich keine fremde Unterstützung geholt zu haben, ist es zu verdanken, dass MARKONEE eine eigenständige Duftmarke setzen können. Bandkopf Peresson's Kompositionen sind auf einem durchaus soliden Qualitätsstand und reichen von richtig starken Nummern bis zu ein paar Songs, die man leider eher als durchschnittlich bezeichnen muss. Wenn der Gitarrist es zukünftig schafft, eine qualitativ gute Konstante über eine ganze Albumlänge zu halten, dann dürfte die Band sich zu einer der stärksten, italienischen Rockbands mausern!
 
Sieht man von diesem Wermutstropfen ab, begeistern MARKONEE mit ihrem frischen und beherzten Sound und lassen es sehr ordentlich krachen! Der druckvolle Heavy Rock kommt herrlich schnell und sympathisch auf den Punkt. Bluesige Ansätze werden mit '80er Jahre US Hard Rock, zu einem schmackhaften Cocktail, gemischt. Musikalisch sind die Jungs auf der Höhe und geben, wie auch Trapella's Gesang, keinen Grund zur Beanstandung. Ähnlich verhält es sich mit dem Mixing / Mastering von Roberto Priori (Gitarrist bei DANGER ZONE und produzierte das aktuelle WHEELS OF FIRE Album). Es kann sich hören lassen und, mit dem Mitbewerb, ganz locker mithalten.

Mit dem Opener "Native European" legen sie einen Start nach Maß hin. Catchy Melodielinien, schneidende Riffs in Verbindung mit einem starken Solo und ein harmonischer und ein eingängiger Refrain katapultieren, den Zuhörer, in die Mitte bis Ende der '80er Jahre zurück. Guter Beginn, der auf noch mehr so leckeres Material erhoffen lässt. Das wird auch gleich mit "I Say No (To The V Words)" geboten. Der Track sprüht vor Melodie und Rotz und könnte sich zur Hymne entwickeln. Die Musiker rocken voller Elan drauf los und Alessio macht eine sehr gute Figur. Auch der Song hat seine Wurzeln in der Hair Metal Hochphase und lässt Erinnerungen an TWISTER SISTER aufkommen. Die Titelnummer bietet stampfenden und eher europäisch angehauchten Hardrock und könnte auch von den Kollegen DANGER ZONE stammen. Kernig und wuchtig stampfend ist das bluesig angehauchte "Snake Charmed" ausgefallen und strotzt nur so vor Kraft. Zu den weiteren Highlights zählen "Rock City", der fantastische Blues Groover "Shaken 'n' Stirred", der Mitgröler "It's 25, Beth!" und der schweinecoole Rausschmeißer "J.E.S.U.S, bei dem die Jungs richtig aus sich rausgehen und noch einmal das volle Hair Metal Brett zelebrieren.

MARKONEE sind auf jeden Fall um einiges besser als viele ihrer Konkurrenten und haben mit dem dritten Streich ein frisches Heavy Rock Album abgeliefert, dass ich jedem US Hardrock Anhänger wärmstens empfehlen kann.

Von mir gibt es 7,5 Dosen 3 - Wetter - Taft.

Götz

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