Band: Giant X
Album: I
Spielzeit: 46:56 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 18.01.2013
Wertung: 8,5 von 10
Tracklist:
1. The Rise Of The Giant X (Intro)
2. On A Blind Flight
3. Don't Quit Till Tomorrow
4. Badland Blues
5. Now Or Never
6. Nameless Heroes
7. Go 4 It
8. The Count
9. Rough Ride
10. Friendly Fire
11. Let's Dance
12. Soulsurvivors
13. R.O.C.K.
Running Wild's Rock'n Rolf Kasparek ist ein fleißiges Kerlchen: Kaum ist die Running WIld-Comeback-CD eingetütet kommt der Gute bereits mit seiner nächsten Veröffentlichung umd die Ecke: Ein Projekt namens "Giant X", welches neben Rolf seinen Kumpanen Peter J. Jordan umfasst, welcher neben seiner Arbeit bei Running Wild auch Auftragsarbeiten bei Tim Bendzko, Christina Stürmer oder Fair Warning erledigte. Somit sehr variabel. Manche Pressestatements sind ja mitunter sehr mit Vorsicht zu genießen, doch was Jordan zu der als "I" betitelten Scheibe zusagen hat trifft es wirklich auf die Zwölf: "Bei unseren Songs handelt es sich bewusst um vielschichtige Nummern, die eher in der Tradition von Kiss, Queen, Billy Talent, Thin Lizzy oder Van Halen stehen, sprich: Rockmusik in der Tradition der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre – unserer gemeinsamen musikalischen Wurzeln. Wichtig war uns vor allem, dass der Spaß, die Leichtigkeit und Spontaneität unserer Zusammenarbeit herauszuhören ist". Kein dahergeredetes Promo-Gelaber sondern absolut zutreffend. Die Scheibe macht gute Laune und ist ein locker flockiges Hard-Rock-Werk mit einprägsamen Melodien, die man man spätestens nach dem dritten Hören intus hat und mitgrölen kann. Wer es mehr kopflastig will, wird von Giant X nicht unbedingt bedient, aber dafür gibt es ja andere Truppen. Man muss sagen, dass es heutzutage leider zu wenige Bands gibt, die Musik machen, um einfach Spass zu haben und eine positive Stimmung zu verbreiten. Vielfach hört man ja heutzutage irgendwelche Bands, die meinen das Rad neu erfunden zu haben nur weil sie soundsoviel Noten pro Sekunde spielen können oder sie fangen an zu predigen. Nicht dass Giant X jetzt lyrisch total platt sind (im Gegenteil es gibt auch Songs mit Message wie "Nameless Heroes" zum Beispiel), aber in erster Linie wird hier Spass bereitet. Das originelle Intro (einer Radio oder Fernsehreportage nachempfunden) geht in das flotte "On A Blind Flight" über, dass die Marschrichtung für die nächsten gut 45 Minuten vorgibt. Melodisch, flott abrockend und exzellent produziert sowie teilweise an Thin Lizzy oder Van Halen erinnernd. Einige Kosakenchöre auf "Don't Quit Till Tomorrow" erinnern durchaus an Running Wild, jedoch eher in einer hardrockigen Fassung. "Badland Blues" könnte auch auf Cinderella's "Heartbreak Station" stehen, eine Slide-betonte Nummer, die das Tempo etwas herausnimmt aber nicht minder qualitativ hochwertig ist. "Now or Never" hat im Hintergrund ein paar elektronische Spielereien laufen, was der Abwechslung zugute kommt. Der Refrain ist auch hier wieder sehr gelungen und ohrwurmartig. Auf bereits angesprochenem "Nameless Heroes" ist Herr Kasparek gar als Balladen-Sänger zu hören, was man bislang nicht allzu oft geliefert bekam. Auch wenn er sicherlich kein Tenor ist, hat er doch eine sehr charakteristische Stimme, die bei dem etwas ruhigeren Track ausgesprochen gut zur Geltung kommt. "Go 4 It" ist ein weiterer Abgeher, simpel gestrickt aber sehr effektiv. Nichts anderes machen Kiss seit jeher und es macht Laune. "The Count" ist fast schon Thin Lizzy pur, aber ohne als Plagiat eingestuft zu werden. Klasse Nummer. In "Rough Ride" gibt es wieder Slide-Gitarren en masse zu hören, wenngleich hier der Refrain gegenüber den vorherigen Stücken etwas abfällt. Die Verse von "Friendly Fire" haben einen etwas moderneren Touch, ehe das Stück wieder in einen melodischeren Refrain abdriftet. Hat Charme. "Let's Dance" ist - wie der Name schon sagt - eine Boggie-mäßige Nummer, die etwas an härtere Status Quo erinnert. Sicherlich auch live ein Knaller. "Soul Survivors" ist für mich der schwächste Track der CD, dem Stück fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Kein echter Füller aber nicht auf dem Niveau der meisten Songs auf "I". "R.O.C.K." zitiert im Text einige musikalische Faves von Rock'n Rolf und ist vom Text her zwar Klischee pur ("Rock The Night Away Party til The Break of day") aber das ist mit dem gebotenen Augenzwinkern dann durchaus sympathisch.
Fazit: Eine gelungene und kurzweilige Hardrock Scheiblette die die meiste Zeit Spass macht. Ideal um lahmen Parties etwas Schwung zu geben. Zu hoffen ist, dass es sich nicht nur um ein (Studio-)Projekt handelt sondern, das die Songs auch live präsentiert werden, denn sie schreien geradezu danach. Aber nicht so einfach in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Kaufempfehlung!
Martin
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