Sonntag, 6. Januar 2013

Taste - Taste

Band: Taste
Album: Taste
Spielzeit: 43:55 min.
Plattenfirma:
AOR Heaven

Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage:
www.facebook.com/Tastetheband

Wertung: 9,5 von 10


 Tracklist:

1. Back To The Future
2. Our Dreams
3. Cry For Love
4. Don't Give Up
5. Stay
6. My Rose
7. Danger Games
8. Doesn't Feel Like Love
9. In My Arms (Tonight)
10. The One
11. Fallen Angel

Die ultimativen "Kings of AOR/Melodic Rock" sind und bleiben HOUSTON und es gibt keine andere Band, welche den beiden Jungs, seit deren Debüt Veröffentlichung 2010, gefährlich werden konnte. Letztes Jahr sind zwar ein paar gute Scheiben veröffentlicht worden, aber leider auch viel durchschnittliches. Zu viele musikalische, halbwarme Fürze wurden abgefeiert, als hätten wir es mit den Rettern des AOR/Melodic Rock zutun. Es wird Zeit, dass die beiden Schweden mal wieder die Keule kreisen lassen! Es gibt einfach keine Band, die annähernd deren Klasse erreicht ... außer ...

Zwei Brüder, die so jung sind, dass sie für jedes neu gewachsene Schamhaar eine Willkommens-Party geben. Christoffer und Felix Borg haben bereits, im August/September 2012, das selbst betitelte Debüt veröffentlicht und aufgrund der dargebotenen Klasse ganz schnell einen Deal mit AOR Heaven ergattert. Das musikalische Geschwisterpaar firmiert unter den geschmackvollen Namen TASTE und diesen haben sie auch. Ihre Vorliebe für britischen und skandinavischen AOR/Melodic Rock können sie nicht abstreiten, aber was die Band vom Rest der Genrebegleiter unterscheidet ist die Tatsache, dass sie wirklich sehr starke, eigenständige Ideen phantastisch/songdienlich verpacken und alle positiven Eigenschaften ihrer Idole, vorbildlich, zielsicher und erschreckend souverän umsetzen.

Eigentlich wurde die Band als ein Side-Project gegründet, da die Jungs eigene Bands am Start hatten, in denen sie musizierten. Gott sei Dank haben sie sich entschlossen TASTE ernsthafter zu betreiben und haben gleich eine Menge erstklassige Tracks komponiert, welche sich jetzt auf dem Debüt befinden. "Taste" ist ein DIY Album und wurde von ihnen komplett, im Alleingang, eingespielt. Christoffer war für den Gesang und Gitarre zuständig und Brüderchen Felix sorgte für die Schlagzeug- und Percussion-Parts. Die Instrumente Bass und Keyboard teilten sie sich auf. Erst vor ein paar Tagen - kein Scherz!!! - stießen die Musiker Mats Lindgren - Bass (Announcement via Facebook erfolgte am 18. Dezember 2012) und der 19 jährige Simon Woss - Keyboard (Announcement via Facebook erfolgte am 31. Dezember 2012) zur Formation.

Die wirklich ordentliche Produktion erfolgte durch Christoffer und lässt mich, mit weit geöffneter Kauleiste, nur noch staunen. Wie kann es möglich sein, dass ein junger Bursche eine so ordentliche, glasklare und dazu noch druckvolle Produktion hinbekommen kann und manch renommierter Producer/erfahrener Musiker, eher mit einem durchwachsenen Endresultat, den Zuhörer, langweilt und nervt? Hut ab - well done!!!

Es ist schon fast albern zu erwähnen, dass die Herren Borg erstklassige Musiker sind, die ein sensationelles Händchen für das Komponieren von 1A AOR/Melodic Rock Nummern besitzen. Das ultramelodiöse Material, welches durch ein abwechslungsreiches Gitarren- und Keyboardspiel, originellen Songmotiven und Chrisoffer's warmer, glasklarer Stimme lebt, ist auf einem atemberaubend hohen Level! Die Herren haben ein perfektes Verständnis für melodische Songstrukturen und hauen uns ganz selbstsicher, elf intelligente, eigenständige, ohrwurmverdächtige und abwechslungsreiche Perlen um die Ohren. Den einzigen Mini-Vorwurf, den sich das Duo gefallen lassen muss, ist dass sie beim Schreiben zukünftig vermeiden sollten, die Refrains zu häufig zu wiederholen ("Our Dreams" und "Cry for Love" sind dafür gute Paradebeispiele). Das ist aber nur mein ganz persönlicher Geschmack und schwächt das Können, der beiden Musiker, zu keinen Moment ab. Es ist wahrlich nich oft der Fall, dass mich ein Album/Material, aus diesem Genre, so schwer begeistert hat. Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf und ich kann mich einfach nicht satthören.

Das wummernde und Gitarren-lastige Intro "Back To The Future" eröffnet den Reigen und läßt schon einmal gut durchschimmern, was die beiden Kollegen, an der instrumentalen Front, zu bieten haben. Anschließend startet die absolute AOR-Geilerei! "Our Dreams" zeigt das Duo von ihrer melodiös rockenden Seite, mit einer herrlich dominierenden Gitarrenarbeit und einem tollen Solo. Wie weiter oben schon erwähnt, wird mir der Refrain ein bisschen zu oft wiederholt. Ansonsten ist der Track ein starker Einstieg. "Cry For Love" ist ein Tasten-Plüscher, mit starken Hooklines und einen ins Ohr einbrennenden Refrain. Die Keyboardeinsätze strotzen nur so vor Vielseitigkeit und Bruder C. bekommt noch einen Moment für sich, um zu zeigen, was er an der Sechssaitigen alles kann. Die lockeren "Don't Give Up" und "Stay" gehen sofort ins Ohr. Das Verhältnis zwischen Tasten-und Saiteninstrument ist ausgeglichen, das Schlagzeugspiel sehr facettenreich und dazu kommt Christoffer's warmes Organ. Passt zu 100% alles zusammen! Tolle AOR Rocker! Es folgt ein zweiter Tasten-Plüscher in Form des formidablen "My Rose". Die intelligente und abwechslungsreiche Melodieführung ist einfach wunderschön, der Refrain brutalst einprägsam und das charismatische Organ passt ideal. Aber das macht den Song nicht so verdammt hochwertig, sondern es ist das sensationelle Schlagzeugspiel. Ich habe noch nie so ein druckvolles, vielseitiges und dominantes Drumming, bei einer verhältnismäßig ruhigen Nummer, gehört. Meine Begeisterung kennt keine Grenzen ...

Mehr Informationen gibt es jetzt nicht ;-) und falls ich Euch neugierig gemacht habe, rennt, am 18. Januar, in den Plattenladen und hört in das abwechslungsreiche, enorm viele Feinheiten bietende und musikalisch fast perfekt umgesetzte Debütalbum, des Duo's (jetzt Quartett's), rein. "Taste" wird Euch begeistern!

Wer auf FM, den göttlichen GIANT und den Übergöttern HOUSTON abfährt, der muß hier einfach zugreifen!

Ich bin zutiefst, vom Endresultat, beeindruckt und rechne damit, dass am Ende des Jahres - falls HOUSTON nicht doch noch, endlich, in die Pötte kommen - es keine ernsthafte Konkurrenz für TASTE geben wird und sie sich den Titel "AOR Album Of The Year" einheimsen werden.

Ich vergebe brillante 9,5 Punkte - ein bisschen Luft für zukünftige Meisterwerke ;-) - und für die restlichen, melodischen Wegbegleiter - schönen Gruß an die französische und italienische AOR/Melodic Rock Fraktion -
gilt: Hört gut zu und lernt wie es richtig geht!

Götz

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