Donnerstag, 27. Juni 2013

Magnus Karlsson's Free Fall

Interpret: Magnus Karlsson
Album: Magnus Karlsson's Free Fall
Spielzeit: 54:12

Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 11.06.2013
Homepage: https://www.facebook.com/MAGNUSKARLSSONSFREEFALL?fref=ts



WERTUNG:  6,5 von 10
 

Tracklist:

1. Free Fall (vocals: Russell Allen)
2. Higher (
vocals: Ralf Scheepers)
3. Heading Out (
vocals: Magnus Karlsson)
4. Stronger (
vocals: Tony Harnell)
5. Not My Saviour (
vocals: Rick Altzi)
6. Us Against the World (
vocals: David Readman)
7. Our Time has Come (
vocals: Mark Boals)
8. Ready or Not (
vocals: Magnus Karlsson)
9. Last Tribe (
vocals: Rickard Bengtsson)
10. Fighting (
vocals: Herman Saming)
11. Dreamers & Hunters (
vocals: Mike Andersson)
12. On Fire (
vocals: Magnus Karlsson)  


Magnus Karlsson mag man beim ersten Lesen nicht wirklich kennen, jedoch ist der Gute ein Hansdampf in allen Gassen. Allen/Lande, Starbreaker, Kiske/Summerville - alles Bands (oder sagen wir mal "Projekte"), auf denen der Gitarrenhexer zu finden ist. Derzeit ist er auch Gitarrero von Primal Fear. "Free Fall" ist das erste "echte" Soloalbum unter seinem Eigennamen, sieht man sich aber einmal an, wer da alles mitwirkt, ist es auch eine Art "Projekt", zudem bei Frontiers erschienen, die ja derartige Projekt im Überfluß auf den Markt werfen, leider nicht immer in überzeugender Qualität.

Wie ist "Free Fall" nun ausgefallen? Der erste Song lässt Gutes vermuten: "Free Fall" rockt an allen Ecken und Enden, hat eine Topmelodie und einen sehr geilen Chorus, der Ohrwurmcharakter hat. Auch Russell Allen (ich weiss manch vergöttern ihn - ich gehöre da jedoch nicht dazu!) macht hier keine Gefangenen und zeigt sich hier von seiner besseren Seite anstatt alles in Grund und Boden zu schreien (wie z.B. bei Adrenalin Mob oder seiner Hauptband). Top-Einstieg. "Higher" scheint das Niveau zu halten, mit Ralf Scheepers am Mikro kann an sich auch nichts schiefgehen......
.....sollte man meinen, ehe der Chorus einsetzt. Was ist da zu vernehmen  - grauenhaftes digitalisiertes Autotuning, wie man es vielleicht von Britney Spears, Keesha und Konsorten erwartet. Ein echter "What The Fuck" Moment, der einen ansonsten sehr guten Song komplett in sich zusammenstürzen lässt. Selten wurde ein Stück derart von Effekten verhunzt wie dieser.
Überhaupt zum Sound: Hier tobt er wieder der "Loudness-War" . Bass und Drums wurden in den Vordergrund gemischt und auf "so laut wie möglich" getrimmt, dass man die Details im Gitarrenspiel von Mr. Karlsson gar nicht mehr mitbekommt. Leider keine Seltenheit bei den heutigen Veröffentlichungen. Weniger ist da wirklich manchmal mehr. 
"Heading Out" zeigt, dass Karlsson selbst auch gute Stimmbänder besitzt wenngleich der Song einen nicht wirklich aus den Latschen kippen lässt.
"Stronger" mit dem seit seinem TNT-Abgang etwas in der Versenkung verschwundenen Tony Harnell ist da schon wieder ein anderes Kaliber. Eine sehr gelungene Ballade mit Gänsehautfaktor.
"Not My Saviour" ist auch eher wieder Standard-Füll-Material, ebenfalls fällt hier wieder der übersteuerte Sound sehr negativ auf. 
Das locker-flockige "Us Against The World" kommt da schon wieder besser rüber, David Readman singt hier wenigstens wieder wie er selbst und nicht wie ein Coverdale-Clone wie auf der letzten Voodoo-Snake-Scheibe.
Was man spätestens bei "Our Time Has Come" merkt ist, dass die Abwechslung doch etwas fehlt. Meist beginnt ein Song mit einem mystischen Keyboard-Intro, ehe dann ein fettes Riff einsetzt und das ganze dann letztlich in einen mehr oder minder gelungenen Chorus mündet. Nett aber über die lange Strecke trotz der abwechselnden Sänger eine etwas ermüdende und langweilige Angelegenheit. Viele Songs der zweiten Hälfte der Scheibe klingen doch arg austauschbar und wie vom Reißbrett. "Eine typische Frontiers-Projektscheibe" würden Spötter nun behaupten und da liegen sie nicht wirklich verkehrt. Einzig "Fighting" mit A.C.T.-Vocalakrobat Herman Saming fällt etwas aus dem Rahmen, was aber mehr an der außergewöhnlichen Stimme von Meister Saming liegt.

Was bleibt ist eine recht nette Scheibe, die aber der recht übersteuerte Sound und viele austauschbare Songs etwas ins Abseits fahren. Auch die Soli des Meisters sind nicht immer gelungen und zum Stück passend sondern eher der Marke" Solo des Solos wegen".

Mich überzeugt das Gebotene nicht ganz und so ist das Teil mit einer 6,5 noch relativ gut bedient.


Martin

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