Samstag, 18. August 2012

BONRUD- SAVE TOMORROW


Band: Bonrud
Album: Save Tomorrow
Spielzeit: 46:41 min.
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: http://www.bonrud.com/

 

WERTUNG: 8,5 von 10    

Tracklist:


01. We Collide (3:45)
02. Bullet in the Back (3:32)
03. American Dream (2:59)
04. Save Tomorrow (3:35)
05. Liquid Sun (5:14)
06. I'd Do Anything (3:31)
07. Last Sunrise (3:59)
08. Torn Apart (3:41)
09. Blinded (3:04)
10. Dominoes (4:00)
11. You're the One (4:38)
12. End of Days (4:43)


Paul Bonrud dürfte den wenigsten etwas sagen, bislang gab es  unter dem Banner "Bonrud" ein Album , welches schon Jahre zurückliegt und nur in Japan einen Achtungserfolg erzielt hat. Nun kommt Multiinstrumentalist Paule also mit seinem Zweitwerk um die Ecke, welches auf den Titel "Save Tomorrow" lautet. Erstmal muss ich für das absolut dümmliche Cover den ersten Punktabzug geben. Was will der Künstler uns damit wohl mitteilen?? Das geht schon mal gar nicht und in der Hoffnung auf einen besseren Inhalt als die Verpackung wird an die Musik herangegangen. Herr Bonrud schart da einige Hochkaräter um sich. Zum einen Produzentenlegende Keith Olsen (Ozzy/Fleetwood Mac/Sammy Hagar und viele mehr) als Coproduzenten und zum anderen Richard Baker an den Keys, den man von Saga oder Santana kennt. Gemastered wurde das Ganze dann in Seattle von Steve Hall, der auch schon für Richard Marx, Madonna und Alice in Achains verantworlich zeichnete. Dem Sound merkt man das aber leider nicht an, zumindest nicht der Vorabversion, denn diese klingt seltsamerweise recht spröde und zu trocken für meinen Geschmack. Ich habe aber langsam das Gefühl, dass es die Mucker wirklich ernst meinen mit so einem Sound und der voluminöse 80er Klang offenbar wirklich nicht mehr gefragt ist. Meines Erachtens gehört dieser jedoch zu einem Melodic-Album dazu aber da mag ich langsam alleine dastehen mit meiner Meinung. Wie auch immer - wie sind denn nun die Songs auf "Save Tomorrow"? Glücklicherweise besser als Sound und Cover! "We Collide" ist eine mitreißende Eröffnungshymne, bei dem vor allem Rick Forsgren seinem Spitznamen "Four Octaves" gerecht wird. Und Paul Bonrud an der Klampfe zieht auch alle Register. So kann es weitergehen. "Bullet in The Back" ist ein etwas düsterer Stampfer, der irgendwie Klasse hat vor allem mit dem etwas "krumm" (nicht im negativen Sinn gemeint) sich wiederholenden Gitarrenzwischenpart. Sicherlich kein 08/15 Track, wie auch die ganze Platte sich relativ schlecht einordnen lässt und doch eine sehr eigenständige Identität aufweist. Die meisten Songs bewegen sich zwischen drei und vierMinuten, aber bei jedem Hören erkennt man neue Details, bei denen man hört, dass sich die Jungs wirklich große Mühe gegeben haben. "Save Tomorrow" ist ein richtiger kleiner Hit, der mit ein bisschen Promotion durchaus Chancen auf Airplay hat, sofern es überhaupt noch Radiostationen gibt, die gute Rockmusik spielt. Mit das Highlight der Scheibe. "Liquid Sun" ist die erste Ballade der CD, etwas bluesig angehaucht und auch nicht gerade eine "Ballade nach Zahlen", sehr gelungen das Stück, bei dem auch wieder der kristallklare Gesang hervorsticht und die gut arrangierten Chöre. Wenn da nicht der trockene Sound wäre - der Song mit einem nicht nach "flupp flupp" klingendem Schlagzeug wäre noch eine Nummer geiler. "I'd Do Anything" steht dem Titeltrack in nichts nach, eine mitreißende Melodie, der Song wird offenbar von Paul Bonrud und Forsgren im Duett gesungen, der zweistimmige Chorus ist ein echtes Highlight.  "Last Surprise" ist der erste (und auch einizige!) Ausfall und dümpelt mehr oder weniger vor sich hin, was aber das nachfolgende "Torn Apart" mit seinem locker-flockigen AOR-Chorus locker wieder wettmacht. Ein richtiger"Summer-Sound". "Blinded" hält das hohe Niveau und erinnert mich etwas an die legendäre Scheibe von Mark Free's "Signal"-Truppe (sofern die noch jemand kennt). "Dominoes" startet sehr balladesk um sich dann aber wieder zu einer charmanten Hymne zu entwickeln. Die Melodien haben die Jungs wirklich drauf und die Scheibe macht wirklich Laune. "You're The One" erinnert etwas an vergangene, rockige Bryan-Adams-Zeiten, die aber leider schon lange zurückliegen und mit dem passend betitelten End Of Days" klingt die Scheibe knackig aus. Was bleibt sind klasse Songs mit einer tollen Melodieführung, abwechslungsreichen detailverliebten Arrangements von einem Sänger der Champions League vorgetragen. Abstriche gibts für den doch etwas enttäuschenden Sound und das lächerliche Cover, welches der Musik bei weitem nicht gerecht wird. Für mich somit 8,5 Punkte mit gehörig Luft nach oben.

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