Dienstag, 7. August 2012

Graham Parker & The Rumour - Live At Rockpalast 1978 + 1980


      



      Interpret : Graham Parker & The Rumour

       Titel : Live At Rockpalast 1978 + 1980

       Veröffentlichungsdatum : 27.07.2012

       Spielzeit : 144 Minuten

       Homepage : www.mig.de



     Wertung: 8 von 10





      
       Graham Parker, 1950 in London geboren, veröffentlicht seit nunmehr 36 Jahren in aller Regelmäßigkeit Platten. Dazu sollte erwähnt werden dass sich darunter, wie es bei vielen anderen Künstlern schon mal der Fall ist, keine ernstzunehmenden Ausfälle geschlichen haben, Parker liefert fast immer Qualität ab. Kurzum...der Mann von dem nur die wenigsten wissen wie er ohne Sonnenbrille aussieht und von dem während seiner langen Karriere die meisten Strömungen und Trends weitestgehend abgeperlt sind, ist ein fleissiges Kerlchen und echter Dauerbrenner. 

       Eins ist ihm jedoch bisher nicht gelungen: Parker hat nie den wirklich großen Durchbruch geschafft. Er ist nie über den sogenannten Insiderstatus hinausgekommen. Während vergleichbare Musiker wie Springsteen, Costello oder Joe Jackson auch größere Mengen begeistern, bedient er eine übersichtliche aber sehr treue Fangemeinde. Dabei sollte man sich wirklich mal die Zeit nehmen und Parker zuhören, denn der Mann hat eine ganze Menge zu bieten.
       Ein Füllhorn erstklassiger Rock-, R&B-, Soul- oder Country-...in frühen Jahren
       auch New Wave- Songs und noch vieles mehr hat der Songwriter in seinem Repertoire.

 
       Sich nun zu fragen wieso und weshalb es gerade bei Parker nicht zu mehr reicht hiesse den weiten, komplizierten Kosmos der Rockmusik nach Antworten durchsuchen zu müssen...und das wollen wir uns bestimmt nicht antun. Ich denke allerdings seit längerem darüber nach wie jemand an Graham Parker herangeführt werden kann, der bisher gar nichts von ihm kennt...ob eine der zahlreichen Compilations oder die vorliegende DVD der bessere Einstieg sein könnten. Eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden.
       
      Tatsache ist jedoch: Wer erst einmal in die faszinierende Parker'sche Welt eingetaucht ist und dessen Songs kennt, sollte unbedingt über die Anschaffung der DVD, also beider Konzerte aus Essen (18.10.1980) und Köln (23.01.1978) nachdenken. So kann man Zeuge der frühen Phase des Briten werden und sehen wie mitreissend er auf der Bühne agiert. Parker ist eine verdammt coole Socke, heult und jault wie ein räudiger Straßenköter und gibt sich von der ersten Minute wie er ist: Energisch aber unverkrampft.

       Nicht nur das. Parkers Begleitband, "The Rumour", ist allererste Sahne und erinnert zeitweise an Springsteens E-Street Band. Mit der Band im Hintergrund arbeitete Parker bis 1980 zusammen und spielte fünf Alben mit ihnen ein. Und exakt diese Zeit spiegeln beide in diesem Set enthaltenen Konzerte wider. 

Hier die Tracklists der beiden DVDs:

DVD1: Essen, Grugahalle, 18.10.1980



01 - Stupefaction (3:37)
02 - No Holding Back (3:20)
03 - Jolie Jolie (3:13)
04 - Love Without Greed (3:38)
05 - Discovering Japan (3:38)
06 - Passion Is No Ordinary Word (4:40)
07 - Howlin' Wind (4:24)
08 - Thunder And Rain (3:08)
09 - Manouvers (3:40)
10 - Don't Get Exited (3:51)
11 - Beating Of Another Heart (4:23)
12 - Empty Lives (5:12)
13 - Devil's Sidewalk (3:21)
14 - Endless Night (4:49)
15 - Can't Get No Protection (4:28)
16 - Nobody Hurts You (3:40)
17 - Don't Ask Me Questions (5:34)
18 - Triple Face Boogie (2:57)
19 - Soul Shoes (3:26)

Mit einem Ärgernis endete die 7.Rockpalast für Graham Parker: Parker war Opener der abendfüllenden Veranstaltung, die über das Euovisions-Netzwerk in ganz Europa übertragen wurde, somit für jeden Künstler ein Sprungbrett darstellte. 1980 gesellte sich ausserdem noch die BBC dazu, somit legte man sich besonders ins Zeug. Dann der Schock: Die BBC-Redakteure übertrugen, im Gegensatz zum Rockpalast-Team (Kenner halt), nur das Konzert der schwer angesagten Headliner "The Police". Was Graham Parker dazu zu sagen hatte, soll laut Beilage in einem Interview mit ihm auf dieser DVD zu hören sein. Finden konnte ich das leider nirgendwo. Schade, denn den Kommentar hätte ich gern gesehen.

Das Konzert vor dem enthusiastischen Publikum der Grugahalle hatte einen durchaus prominenten Gast: Pianist Bob Andrews, der die Band kurz vorher verlassen hatte, wurde durch Nicky Hopkins, der vormals Bandmitglied der Jeff Beck Group, Quicksilver Messenger und der Steve Miller Band, sowie Sideman auf Platten-Aufnahmen der Beatles, der Rolling Stones und anderer großer Bands war, ersetzt.




DVD2: Köln, WDR Studio L, 23.01.1978



01 - Heat Treatment (3:31)
02 - White Honey (3:07)
03 - Soul On Ice (3:12)
04 - Back To Schooldays (2:54)
05 - Heat In Harlem (8:03)
06 - Fool's Gold (4:29)
07 - Watch The Moon Come Down (3:36)
08 - Thunder And Rain (5:43)
09 - Stick To Me (3:32)
10 - I'm Gonna Tear Your Playhouse Down (3:46)
11 - Don't Ask Me Questions (5:22)
12 - Not If It Pleases Me (2:55)
13 - The New York Shuffle (3:37)
14 - Soul Shoes (3:23)
15 - Hold Back The Night (3:03)

Der '78er Auftritt im WDR-Studio L wurde mit den durch eine Bläsergruppe verstärkten Rumour-Backingband präsentiert, entsprechend der Besetzung des Albums "Heat Treatment". Dieses Album war nach der von Nick Lowe produzierten Debut-LP "Howlin' Wind" ihre zweite Veröffentlichung im Jahr 1976. Was für ein wundevoller Abend mit einem hinreissenden Heat in Harlem, dem tollen Fool's Gold und vielen anderen hörenswerten Songs.


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