Montag, 20. August 2012

Testament - Dark Roots Of Earth

Band: Testament
Album: Dark Roots Of Earth
Spielzeit: 76:16 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 30.07.2012
Homepage: http://www.testamentlegions.com


WERTUNG: 9 von 10    

Tracklist:

01. Rise Up
02. Native Blood
03. Dark Roots Of Earth
04. True American Hate
05. A Day In The Death
06. Cold Embrace
07. Man Kills Mankind
08. Throne Of Thorns
09. Last Stand For Independence

Bonus:
10. Dragon Attack (QUEEN cover)
11. Animal Magnetism (SCORPIONS cover)
12. Powerslave (IRON MAIDEN cover)
13. Throne Of Thornes (extended version)

+ Bonus DVD


Ganze 4 Jahre haben sich die Bay Area Old-School-Thrasher von Testament Zeit gelassen, um ihr neues Werk "Dark Roots Of Earth" vorzulegen. Bei einer derzeit langen Wartezeit darf man Großes erwarten und ich nehme es mal vorweg, man wird nicht enttäuscht. Testament überholen locker flockig ihre Kollegen von Metallica (wobei das nach "Death Magnetic" ja ein Leichtes ist) und auch die letzten beiden Scheiben von Megadave Mustaine & Co.  "Rise Up" gibt gleich die Marschrichtung vor und ist ein formidabler Thrasher vor dem Herren, ohne aber auf eine eingängige Melodie und einen knackigen CHorus zu verzichten. Das sind die Testament, die man auf "The Legacy" oder auch "The New Order" kennen und lieben gelernt hat. War die letzte Scheibe "Formation Of Damnation" doch etwas arg Death-Metallisch angehaucht, so ist die Neue bei weitem eingängiger ohne jedoch groß den Härtegrad herunterzuschrauben. Und Testament haben ja auch ein As im Ärmel, das auf den Namen "Alex Skolnick" lautet, wohl DEM besten Gitarristen im gesamten Speed/Thrash-Bereich, der sich aber mittlerweile ja auch im Jazz-Bereich einen Namen erspielt hat. Und wenn man dort was zählt muss man es drauf haben und das hat er. Das "When I say Rise up - you say WARRRRR" wird im Moshpit auf der nächsten Tour sicher ein Highlight darstellen. "Native Blood" nimmt das Tempo weiter auf. Highlight hier die Bridge zum Chorus mit knallenden Doublebass-Drums aber trotzdem virtuos und sehr melodisch. Man merkt, dass da Könner am Werk sind. Und dann der Sound: Ein echter Traum - genauso muss eine Thrash-Scheibe klingen, Andy Sneap hat da wirklich ganze Arbeit geleistet. Der Sound knallt an allen Ecken und Enden dennoch sind alle Instrumente detailliert zu hören. So wird es gemacht! Der Titeltrack ist dann etwas langsamer aber auch hier ein klasse Refrain, der Song wird sicher auch live ein Kracher werden.
"True American Hate" war die Vorabveröffentlichung der Scheibe und geht im Chrous leicht Richtung Growl-Vocals aber dennoch bleibt die Melodie im Ohr hängen und der Song entwickelt sich zu einem richtig kleinen "Hit". Kein Durchhänger bislang. " A Day in The Death" nimmt dann etwas den Fuss vom Gas, was aber auch zugunsten der Abwechslung guttut. Viele Thrashalben gehen ja in jedem Song voll auf die Zwölf und werden dadurch langweilig auf Dauer. Hier ist Abwechslung aber gegeben, alleine schon durch das geniale Gitarrenspiel von Skolnick und auch die hammermäßigen Drums von Drummer-Legende Gene Hoglan. "Cold Embrace" knackt die 7-Minuten-Marke und Chuck Billy beweist dabei, dass er nicht nur "evil" klingen kann sondern auch einen gefühlvollen Gesang im Repertoire hat. Eine Nummer, die etwas an selige "Sanitarium"-Zeiten von  Metallica erinnert. "Man Kills Mankind" ist dann wieder mit einem sehr griffigen Chorus versehen und Hoglan tritt seine Bassdrums, als wenn es kein Morgen gäbe. "Throne Of Thorns" erinnert von den Riffs etwas an proggige Iron Maiden, neben Skolnick sollte man auch Eric Peterson nicht vergessen, der auch für das eine oder andere gelungene Solo zuständig ist. Mit Track 9 in Form von "Last Stand for Independance"  wird der offizielle Teil schon abgeschlossen, in diesem Fall nochmal eine richtige Speedgranate mit einigen Breaks versehen.
Wer die Digibook-Edition sein Eigen nennt (und das sei hier einmal schwer empfohlen alleine schon wegen des hochwertigen Artworks) bekommt noch 4 Bonustracks: Zum einen "Dragon Attack" von Queen's 1980er - Werk "The Game". Wer sich jetzt nicht vorstellen kann, wie Chuck Billy Freddie Mercury interpretiert, dem sei gesagt, dass die Jungs das Stück sehr eigen interpretieren, was aber auch den Reiz daran ausmacht. Am Schluß gibt es dabei als Gag sogar noch einen "We Will Rock You"- Drumbeat. Eine gelungene Coverversion und das sage ich als Queen-Fan hoch Vier.  Brian May himself  hat übrigens auf seiner eigenen Seite der Version sein "Animal Magnetism" ist auch eine etwas überraschende Wahl für ein Scorpions-Cover, nicht gerade eines ihrer bekanntesten Tracks. Mit "Powerslave" gibt es dann noch das Titelstück der 1984er Maiden LP. Dies wird jedoch im Gegensatz zu "Dragon Attack" sehr nahe am Original gehalten, aber ein Maidentrack ist eben ein Maidentrack und da sollte man nicht allzu viel verfremden.  Zuguterletzt gibt es dann noch eine etwas längere Version von "Throne Of Thrones". Auf der Bonus-DVD gibt es ein "Making Of" der Scheibe, die man allerdings von den "Webisodes" der Testament - Homepage bereits kennt, 6 Livetracks, die jedoch sehr bootlegmäßig von der Qualität ausgefallen sind sowie eine "Gear-Tour" mit Skolnick und Peterson, welche ganz interessant anzusehen ist.
Alles in allem eine der besten Testament-Scheiben überhaupt, die zurecht sehr erfolgreich angenommen wurde bislang (Deutschland Top 10 und USA Billboard Top 20 und auch in anderen Ländern gut vertreten).
Metallica & Co könnten sich glücklich schätzen, eine derartige CD abzuliefern. Aber wozu - man hat doch Testament und das ist gut so. Slayer müssen da jetzt schon was Grandioses nachlegen.
Neun fette Points!

1 Kommentar:

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