Band: Sexplosion
Album: Powerful As Its Name
Spielzeit: 39:02 min.
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: April 2011
Homepage: www.myspace.com/sexplosionrock
WERTUNG: 8,5 von 10
Tracklist:
She´s Ready To Lick
Don´t Tell Me Who I Am
Afire
Hurting Myself
Love´s Infected
In Loving Memory
The Sick Circus Of Hate´S Architect
You Will Never Change
I Don't Need Anything About You
Das
sich in Skandinavien eine Vielzahl von sehr talentierten und bekannten
Sleaze/Glam/Hair Metal Bands tummeln, dürfte wohl jedem bekannt sein.
Der Süden Europas legt sich, seit einigen Jahren, mächtig ins Zeug und
mausert sich langsam zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Norden.
Ausgerechnet Spanien verfügt über sehr viele talentierte/professionell
agierende Newcomer Bands, die für mächtig viel aufsehen sorgen. Dazu
zählen die Modern Sleazer SIX MILES AWAY (zu den Einflüssen zählen
BUCKCHERRY und THE LAST VEGAS), BABYLON ROCKETS (Sleaze Rock), LEATHER
BOYS (Hardrock mit Glam-Einschüben), HARD-WIRES (Glam/Hardrock), STOP
STOP! (Sleaze/Glam), NASTY ARMY bzw. JOHNNY B. NASTY (ruppiger SLEAZE),
JOLLY JOKER (Glam), MICHELLE (R.I.P. - Mischung aus Classic Rock und
Glam) etc. etc. etc.. Sehr löblich ist auch die Einstellung vieler
dieser Bands, denn sie stellen ihre Musik, als freien Download zur
Verfügung (meistens Flac oder MP3 320 kbit/s Format).
Eine Gruppe sollte man
unbedingt noch erwähnen - nämlich SEXPLOSION. Der Vierer sorgt, seit der
Veröffentlichung des Debüts "Powerful As Its Name" (2011), für einige
Unruhe in der spanischen Szene. Ihr frecher "old school" Sleaze/Hardrock
kommt einfach spontan, frisch, voller Spielfreude und absolut
authentisch aus den Boxen und sollte jedem Sleaze Fanatiker besonders
gut schmecken. Die aus der Landeshauptstadt stammende Formation erinnert
an die besten Zeiten von Bands wie G'N'R, TESLA, CINDERRELLA, L.A. GUNS
und LOVE/HATE, würzt das ganze noch mit einer guten Portion
Eigenständigkeit und rockt einem regelrecht die Falten aus dem Sack.
Die
Gruppe wurde im Mai 2009, durch Sänger/Gitarristen Guillermo und
Schlagzeuger Juan, ins Leben gerufen und machte auf sich aufmerksam,
indem sie jede Möglichkeit eines Auftritts wahrnahm und durch Spanien
tourte. 2010 begab sich die Band an die Arbeiten zu "PAIN", welches, im
April 2011, das Licht der Welt erblickte und in Eigenregie
veröffentlicht bzw. gleich als kostenloser Download (leider nur MP3 128
kBit/s Format) angeboten wurde.
Das Line-Up besteht aus:
G. Starless - Gesang und Gitarre
Alex H. - Gitarre
Fer Ajejas - Bass
Juan Capilla - Schlagzeug
Sänger
Guillermo erinnert mit seiner Stimme an eine dreckige Mischung aus Jeff
Keith und Axl W. Rose und bietet damit das optimale Organ für den
sleazigen Sound der Kollegen. Man hört Alex's Spiel an, dass zu seinen
Haupteinflüssen ein ziemlich bekannter Zylinderträger gehört. Er macht
nicht den Fehler nur zu kopieren, sondern baut, sehr geschickt, eigene
Ideen mit ein und präsentiert sich als vielseitiger/abwechslungsreicher
Gitarrist, der durch so manch überraschendes und melodisches Solo
überzeugt. Fer und Juan arbeiten ohne Fehl und Tadel und ganz im Dienste
der Band. Dabei verzichten sie darauf sich durch irgendeinen Firlefanz
in Szene zu setzen, das haben die beiden Herren auch nicht
nötig.
Kompositorisch orientieren sich die Partyrocker schon stark an
ihre, hauptsächlich, amerikanische Vorbilder und so mancher Song könnte
locker auf Scheiben wie "Appetite For Destruction" oder "Blackout In The
Red Room" stehen, denn mit diesen Outputs kann das Material, auf dem frechen Debüt, an Qualität und Rotzigkeit absolut und zu jeder Zeit konkurrieren. Auch das Verhältnis aus
puren Hard- und Sleaze Rockern ist ausgeglichen, so das für
genügende Abwechslung gesorgt ist. Trotz der Ähnlichkeit, zu oben
aufgeführten Bands, besteht zu keiner Sekunde das Gefühl, dass es sich
bei SEXPLOSION um reine Clone's handelt, denn die Jungs bauen ihre
eigene Note ein und sind darauf bedacht ihre starken Songideen in Szene
zu setzen.
Gleich
zum Beginn starten die Vier energiegeladen, mit dem Opener "She´s Ready
To Lick" durch. Der Song erinnert an eine Mischung aus G'N'R und Tesla,
was hauptsächlich an Starless Gesangsperformance liegt. Auch kann, die
Formation, eine gewisse Affinität, zu den typischen
Songstrukturen/Melodien beider Bands, nicht verleugnen. Es wäre aber
übertrieben zu behaupten, dass dieser Track eine reine Kopie ist, denn
damit es nicht so ist, bauen Gitarrist und Schlagzeuger genügend eigene
Ideen mit ein. Kein Hochkaräter, aber ein guter Hard Rock Song, der die
Marschrichtung auf "Powerful As Its Name" andeutet - nämlich straighter,
kraftvoller Rock. Der Sleazer "Don´t Tell Me Who I Am" überzeugt
aufgrund einer kraftvollen Gitarrearbeit und einer sehr straighten
Rhthmustruppe. "Afire", versprüht Rotz, stinkt meilenweit in den Himmel nach
Schweiss und der Party - Rocker erspielt sich direkt einen Platz in mein
Herzchen. Das dreckige Gitarrenspiel, Starless lässiger, rauer Gesang
und der geile Chorus lassen mich nicht mehr still sitzen. Am Anfang von
"Hurting Myself" bin ich etwas irritiert. Die Gitarren klingen
runtergestimmt und sehr düster. Sobald man sich an diesen Sound gewöhnt
hat, begeistert der sleazige Rocker auf ganzer Linie. Es folgt ein
weiterer, sehr erfrischender Sleazer in Form von "Love´s Infected". Geht
gut ab und zählt zu den ganz starken Nummern auf dem Album. ""In Loving
Memory" ist ein düsterer, schleppender Hardrock Song, der das Potential
hat, eine ganz große Nummer zu werden. Der Song ist aufwendig und
intelligent arrangiert, das melodische Gitarrenspiel begeistert sofort
und der Sänger liefert eine sehr souveräne Leistung ab. Der packende
Gesang/Refrain geht einem nicht mehr aus dem Ohr. Verdammt starker
Track! "The Sick Circus Of Hate´s Architect" ist ein ganz fieser,
räudiger - im positiven Sinne - Sleazer und erinnert mich an das
Material von Jason McMaster (DANGEROUS TOYS). Der Song ist auch zu den
Highlights zu zählen, was an den herrlich dreckig klingenden Gitarren
und dem abgefahrenen Solo liegt. Die beiden letzten Songs "You Will
Never Change Me" und "I Don't Need Anything About You" bieten wieder
erfrischenden Sleaze Rock, der kompetent dargeboten wird, aber im
Gegenzug zu den vorherigen, wirklich starken Nummern, etwas abfallen.
Die Spanier liefern eine sehr überzeugende Leistung ab und jeder qualitätsbewußte Rocker sollte dem Debüt eine Chance geben.
Für
mich zählen die vier Jungs zur Speerspitze des spanischen Sleaze Rock
und ich freue mich schon darauf, weiteres Material von ihnen zu hören.
Ich
finde die Scheibe einfach nur ehrlich, erfrischend und bereitet mir
viel Freude. Dafür vergebe ich ganz schmutzige und nach Schweiss
stinkende 8,5 Punkte.
Hier könnt ihr euch "Powerful As Its Name", legal und kostenlos, downloaden:
Viel Spaß mit diesem tollen Album!
Götz
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