Donnerstag, 16. August 2012

Sexplosion - Powerful As Its Name

Band: Sexplosion
Album: Powerful As Its Name
Spielzeit: 39:02 min.
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: April 2011
Homepage: www.myspace.com/sexplosionrock


WERTUNG: 8,5 von 10    

Tracklist:

She´s Ready To Lick
Don´t Tell Me Who I Am
Afire
Hurting Myself
Love´s Infected
In Loving Memory
The Sick Circus Of Hate´S Architect
You Will Never Change
I Don't Need Anything About You

Das sich in Skandinavien eine Vielzahl von sehr talentierten und bekannten Sleaze/Glam/Hair Metal Bands tummeln, dürfte wohl jedem bekannt sein. Der Süden Europas legt sich, seit einigen Jahren, mächtig ins Zeug und mausert sich langsam zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Norden. Ausgerechnet Spanien verfügt über sehr viele talentierte/professionell agierende Newcomer Bands, die für mächtig viel aufsehen sorgen. Dazu zählen die Modern Sleazer SIX MILES AWAY (zu den Einflüssen zählen BUCKCHERRY und THE LAST VEGAS), BABYLON ROCKETS (Sleaze Rock), LEATHER BOYS (Hardrock mit Glam-Einschüben), HARD-WIRES (Glam/Hardrock), STOP STOP! (Sleaze/Glam), NASTY ARMY bzw. JOHNNY B. NASTY (ruppiger SLEAZE), JOLLY JOKER (Glam), MICHELLE (R.I.P. - Mischung aus Classic Rock und Glam) etc. etc. etc.. Sehr löblich ist auch die Einstellung vieler dieser Bands, denn sie stellen ihre Musik, als freien Download zur Verfügung (meistens Flac oder MP3 320 kbit/s Format).

Eine Gruppe sollte man unbedingt noch erwähnen - nämlich SEXPLOSION. Der Vierer sorgt, seit der Veröffentlichung des Debüts "Powerful As Its Name" (2011), für einige Unruhe in der spanischen Szene. Ihr frecher "old school" Sleaze/Hardrock kommt einfach spontan, frisch, voller Spielfreude und absolut authentisch aus den Boxen und sollte jedem Sleaze Fanatiker besonders gut schmecken. Die aus der Landeshauptstadt stammende Formation erinnert an die besten Zeiten von Bands wie G'N'R, TESLA, CINDERRELLA, L.A. GUNS und LOVE/HATE, würzt das ganze noch mit einer guten Portion Eigenständigkeit und rockt einem regelrecht die Falten aus dem Sack.

Die Gruppe wurde im Mai 2009, durch Sänger/Gitarristen Guillermo und Schlagzeuger Juan, ins Leben gerufen und machte auf sich aufmerksam, indem sie jede Möglichkeit eines Auftritts wahrnahm und durch Spanien tourte. 2010 begab sich die Band an die Arbeiten zu "PAIN", welches, im April 2011, das Licht der Welt erblickte und in Eigenregie veröffentlicht bzw. gleich als kostenloser Download (leider nur MP3 128 kBit/s Format) angeboten wurde.

Das Line-Up besteht aus:
G. Starless - Gesang und Gitarre
Alex H. - Gitarre
Fer Ajejas - Bass
Juan Capilla - Schlagzeug

Sänger Guillermo erinnert mit seiner Stimme an eine dreckige Mischung aus Jeff Keith und Axl W. Rose und bietet damit das optimale Organ für den sleazigen Sound der Kollegen. Man hört Alex's Spiel an, dass zu seinen Haupteinflüssen ein ziemlich bekannter Zylinderträger gehört. Er macht nicht den Fehler nur zu kopieren, sondern baut, sehr geschickt, eigene Ideen mit ein und präsentiert sich als vielseitiger/abwechslungsreicher Gitarrist, der durch so manch überraschendes und melodisches Solo überzeugt. Fer und Juan arbeiten ohne Fehl und Tadel und ganz im Dienste der Band. Dabei verzichten sie darauf sich durch irgendeinen Firlefanz in Szene zu setzen, das haben die beiden Herren auch nicht nötig.

Kompositorisch orientieren sich die Partyrocker schon stark an ihre, hauptsächlich, amerikanische Vorbilder und so mancher Song könnte locker auf Scheiben wie "Appetite For Destruction" oder "Blackout In The Red Room" stehen, denn mit diesen Outputs kann das Material, auf dem frechen Debüt, an Qualität und Rotzigkeit absolut und zu jeder Zeit konkurrieren. Auch das Verhältnis aus puren Hard- und Sleaze Rockern ist ausgeglichen, so das für genügende Abwechslung gesorgt ist. Trotz der Ähnlichkeit, zu oben aufgeführten Bands, besteht zu keiner Sekunde das Gefühl, dass es sich bei SEXPLOSION um reine Clone's handelt, denn die Jungs bauen ihre eigene Note ein und sind darauf bedacht ihre starken Songideen in Szene zu setzen.

Gleich zum Beginn starten die Vier energiegeladen, mit dem Opener "She´s Ready To Lick" durch. Der Song erinnert an eine Mischung aus G'N'R und Tesla, was hauptsächlich an Starless Gesangsperformance liegt. Auch kann, die Formation, eine gewisse Affinität, zu den typischen Songstrukturen/Melodien beider Bands, nicht verleugnen. Es wäre aber übertrieben zu behaupten, dass dieser Track eine reine Kopie ist, denn damit es nicht so ist, bauen Gitarrist und Schlagzeuger genügend eigene Ideen mit ein. Kein Hochkaräter, aber ein guter Hard Rock Song, der die Marschrichtung auf "Powerful As Its Name" andeutet - nämlich straighter, kraftvoller Rock. Der Sleazer "Don´t Tell Me Who I Am" überzeugt aufgrund einer kraftvollen Gitarrearbeit und einer sehr straighten Rhthmustruppe. "Afire", versprüht Rotz, stinkt meilenweit in den Himmel nach Schweiss und der Party - Rocker erspielt sich direkt einen Platz in mein Herzchen. Das dreckige Gitarrenspiel, Starless lässiger, rauer Gesang und der geile Chorus lassen mich nicht mehr still sitzen. Am Anfang von "Hurting Myself" bin ich etwas irritiert. Die Gitarren klingen runtergestimmt und sehr düster. Sobald man sich an diesen Sound gewöhnt hat, begeistert der sleazige Rocker auf ganzer Linie. Es folgt ein weiterer, sehr erfrischender Sleazer in Form von "Love´s Infected". Geht gut ab und zählt zu den ganz starken Nummern auf dem Album. ""In Loving Memory" ist ein düsterer, schleppender Hardrock Song, der das Potential hat, eine ganz große Nummer zu werden. Der Song ist aufwendig und intelligent arrangiert, das melodische Gitarrenspiel begeistert sofort und der Sänger liefert eine sehr souveräne Leistung ab. Der packende Gesang/Refrain geht einem nicht mehr aus dem Ohr. Verdammt starker Track! "The Sick Circus Of Hate´s Architect" ist ein ganz fieser, räudiger - im positiven Sinne - Sleazer und erinnert mich an das Material von Jason McMaster (DANGEROUS TOYS). Der Song ist auch zu den Highlights zu zählen, was an den herrlich dreckig klingenden Gitarren und dem abgefahrenen Solo liegt. Die beiden letzten Songs "You Will Never Change Me" und "I Don't Need Anything About You" bieten wieder erfrischenden Sleaze Rock, der kompetent dargeboten wird, aber im Gegenzug zu den vorherigen, wirklich starken Nummern, etwas abfallen.

Die Spanier liefern eine sehr überzeugende Leistung ab und jeder qualitätsbewußte Rocker sollte dem Debüt eine Chance geben.

Für mich zählen die vier Jungs zur Speerspitze des spanischen Sleaze Rock und ich freue mich schon darauf, weiteres Material von ihnen zu hören.

Ich finde die Scheibe einfach nur ehrlich, erfrischend und bereitet mir viel Freude. Dafür vergebe ich ganz schmutzige und nach Schweiss stinkende 8,5 Punkte.

Hier könnt ihr euch "Powerful As Its Name", legal und kostenlos, downloaden:

Viel Spaß mit diesem tollen Album!

Götz

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