Band: S.H.O.T.
Album: Holocaust Riot
Spielzeit: 36:24 min.
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 2011
Homepage: http://shotofficial.com
WERTUNG: 8,5 von 10
Album: Holocaust Riot
Spielzeit: 36:24 min.
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 2011
Homepage: http://shotofficial.com
WERTUNG: 8,5 von 10
Tracklist:
1. Intro
2. Holocaust Riot
3. One More Time
4. Wake Up
5. Livin' Lies
6. Dark Way
7. Wicked
8. Shadow's Gaze
9. Seventh Night
10. Die Today
Vor einiger Zeit bin ich auf mehrere brasilianische Bands aufmerksam geworden und habe diese auf unserer Facebook-site kurz vorgestellt. Darunter waren DIRTY GLORY, welche, kurz nachdem ich sie vorgestellt hatte, auch von anderen Webzines mit wohlwollenden Rezensionen bedacht wurden - der Mitbewerb liesst mit ;-) -, B.I.T.E und die early MÖTLEY CRÜE Look-Alikes S.H.O.T. (Silent Harm Over Time). Wie die beiden erstgenannten Bands haben auch die 4 Jünglinge eine mächtige Glam/Sleaze Schlagseite in ihrem Sound, gehen aber um einiges ungestümer/rauer ans Werk. Wie viele Szenebegleiter hat die, aus einem Vorort von Sao Paulo stammende, Formation einige US Hardrock und Sleaze/Glam Combos als Vorbilder und mischen diese Einflüsse mit einer feinen und flotten Punk - Prise. Diese macht sich besonders im Gesang bemerkbar und verleiht der Mucke, der Schminktopf-Fetischisten, eine sehr charmante, wilde und eigenständige Note.
Dieser Eindruck wird durch eine basische und wüste Produktion der Demo-CD "Holocaust Riot" noch unterstrichen. Teilweise klingt der Silberling nach Proberaum, was die ganze Angelegenheit noch sympathischer macht und einen Hauch von Underground verbreitet. Das nenne ich mal DIY.
S.H.O.T. existieren seit 2008 und wurde von den beiden Brüdern Lenny (Gesang und Gitarre) und Guiller Terron (Schlagzeug), sowie dem Bassisten Tracï Klinger gegründet. Eigentlich wollte Lenny nur Gitarre spielen, aber da sie einfach keinen geeigneten Sänger finden konnten, übernahm er auch die Rolle des Sängers. Dafür rückte ein weiteres Terron Familienmitglied in das Line-Up und übernahm den Posten des zweiten Gitarristen, nämlich Bruder Nummero 3, Henry. Es folgte eine turbulente Zeit, die darin gipfelte, dass Lenny und Henry in Madrid in Pubs und U-Bahn Stationen spielten, während Traci und Guiller weiterhin in Sao Paulo verweilten und ein ähnlich tristes Dasein fristeten. Nachdem die beiden Brüder in Spanien keinen Erfolg hatten und ohne erhofften Plattendeal wieder heimkehrten, begab sich die Band an die Arbeit zu ihrem ersten Output.
Ohne viel Kohle in den Taschen spielten sie die CD, in eigener Regie, ein. Dementsprechend semi- professionell klingt das Endresultat dann auch. Der Sound ist relativ dumpf und undifferenziert. Hätte die Band einen einigermassen fairen Deal und ein wenig Produktionsbudget erhalten, wäre "Holocaust Riot" ein Mörder-Album geworden!!!
Die Jungs klingen einfach total frisch, unverbraucht, sprühen nur so vor Spielfreude, gehen ab wie Schmitz's Katze und haben eine Menge Killer-Songideen in der Hinterhand. Eine Vielzahl der Songs, des 10 Trackers, sind einfach gut arrangierte Nummern, die über ein gehöriges Ohrwurm-Potential verfügen. Das ist auch der Hauptgrund warum ich, großzügig, über den verhunzten Sound hinweg schaue.
Am Gesang von Lenny werden sich die Geister scheiden, soviel ist klar. Mal klingt seine Stimme sehr punkig angehaucht, dann kreischt/gröhlt er wild ins Mikro und bei der nächsten Nummer mimt er den melodiösen Sänger. Mir gefällt es gut und er sollte den variablen Stil unbedingt beibehalten. Brüderchen Henry ist die absolute Überraschung. Sein Spiel ist traditionell ausgerichtet und der Kerl haut uns, bei fast allen Songs, von Maiden und/oder Priest inspirierte Riffs, um die Ohren. Sehr geile Angelegenheit! Traci und Guiller peitschen mächtig nach vorne. Der wummernde Bass und die rasanten Drumbeats liefern einen soliden Soundteppich.
Eingeleitet wird "Holocaust Riot" von einem Heart-Beat Intro und startet anschliessend mit dem wilden und rauen Titeltrack. Sägende Gitarrenriffs, ein polterndes Schlagzeug, ein statisch spielender Bass und Lenny singt, spricht und kreischt sich durch seine Texte. Der Grundrhythmus ist wirklich nicht schlecht und wenn man genau darauf achtet, verbirgt sich einiges an Potential in dieser Nummer. Schon das Gitarrenspiel ist einfach nur gut! Dann folgt mein absoluter Favorit. "One More Time" verfügt über eine tolle Melodieführung, Lenny singt melodischer und der Refrain geht einem nicht mehr aus dem Ohr. Guiller's Drumming ist variabel und auch Traci liefert einen sehr respektablen Job ab. Die beiden Herren können nicht nur in die Vollen hauen, sondern beweisen, dass sie durchaus versierte Musiker sind. Tja, über den hochtoupierten, blonden Gitarristen brauche ich nicht mehr viel schreiben. Er haut ein cooles, melodisches Solo heraus. Ein wirklich sehr, sehr feiner Track. Bei "Wake Up" kommt wieder die Punk Attitüde zum Vorschein, welche besonders durch den Refrain und den Backings hervorgehoben wird. "Living Lies" ist schnell, hektisch und dieser Eindruck wird durch Lenny's hysterischen Gesang noch unterstrichen. Die Nummer ist zwar ok, aber gegenüber den drei Vorgänger, kann sie das Niveau nicht ganz halten. Es folgt ein weiteres Hämmerchen in Form des stampfenden"Dark Ways". Lenny's punkiger Gesang thront über den recht melodischen Rhythmus und sein Brüderchen zaubert ein N.W.O.B.H.M. inspiriertes Solo aus seinem Instrument. Schicke Nummer! "Wicked" geht ein wenig in Richtung US Hardrock und erinnert mich an W.A.S.P.. Die Combo liefert wieder eine sehr starke Leistung ab und sorgt dafür, dass der Track ganz klar zu den Highlights zu zählen ist. Die Kerle gönnen mir keine Verschnaufpause und auch "Shadows Gaze" ist ihnen gut gelungen. Ein toller, melodiebetonter Track! Die melodische Gitarrenführung ist einfach erste Sahne! Lenny singt ein wenig gemäßigter, was ihm nicht einmal schlecht zu Gesicht steht, die Backings sitzen richtig gut. "Seventh Night" schlägt auch in die Kerbe, wobei der Sänger etwas aus sich ausbricht und erneut unkonventioneller singt. Guiller begeistert mit einem originellen Drumpart und die Nummer lädt einfach zum Mitgehen ein. Das Schlußlicht bildet das rotzige "Die Today". Es ist eine coole Sleaze'n'Punk Nummer, welche die Band von ihrer besten Seite zeigt. Besonders gut gefällt mir der Refrain und die Backing-Shouts. Sehr guter Abschluß einer verdammt starken Scheibe!
1. Intro
2. Holocaust Riot
3. One More Time
4. Wake Up
5. Livin' Lies
6. Dark Way
7. Wicked
8. Shadow's Gaze
9. Seventh Night
10. Die Today
Vor einiger Zeit bin ich auf mehrere brasilianische Bands aufmerksam geworden und habe diese auf unserer Facebook-site kurz vorgestellt. Darunter waren DIRTY GLORY, welche, kurz nachdem ich sie vorgestellt hatte, auch von anderen Webzines mit wohlwollenden Rezensionen bedacht wurden - der Mitbewerb liesst mit ;-) -, B.I.T.E und die early MÖTLEY CRÜE Look-Alikes S.H.O.T. (Silent Harm Over Time). Wie die beiden erstgenannten Bands haben auch die 4 Jünglinge eine mächtige Glam/Sleaze Schlagseite in ihrem Sound, gehen aber um einiges ungestümer/rauer ans Werk. Wie viele Szenebegleiter hat die, aus einem Vorort von Sao Paulo stammende, Formation einige US Hardrock und Sleaze/Glam Combos als Vorbilder und mischen diese Einflüsse mit einer feinen und flotten Punk - Prise. Diese macht sich besonders im Gesang bemerkbar und verleiht der Mucke, der Schminktopf-Fetischisten, eine sehr charmante, wilde und eigenständige Note.
Dieser Eindruck wird durch eine basische und wüste Produktion der Demo-CD "Holocaust Riot" noch unterstrichen. Teilweise klingt der Silberling nach Proberaum, was die ganze Angelegenheit noch sympathischer macht und einen Hauch von Underground verbreitet. Das nenne ich mal DIY.
S.H.O.T. existieren seit 2008 und wurde von den beiden Brüdern Lenny (Gesang und Gitarre) und Guiller Terron (Schlagzeug), sowie dem Bassisten Tracï Klinger gegründet. Eigentlich wollte Lenny nur Gitarre spielen, aber da sie einfach keinen geeigneten Sänger finden konnten, übernahm er auch die Rolle des Sängers. Dafür rückte ein weiteres Terron Familienmitglied in das Line-Up und übernahm den Posten des zweiten Gitarristen, nämlich Bruder Nummero 3, Henry. Es folgte eine turbulente Zeit, die darin gipfelte, dass Lenny und Henry in Madrid in Pubs und U-Bahn Stationen spielten, während Traci und Guiller weiterhin in Sao Paulo verweilten und ein ähnlich tristes Dasein fristeten. Nachdem die beiden Brüder in Spanien keinen Erfolg hatten und ohne erhofften Plattendeal wieder heimkehrten, begab sich die Band an die Arbeit zu ihrem ersten Output.
Ohne viel Kohle in den Taschen spielten sie die CD, in eigener Regie, ein. Dementsprechend semi- professionell klingt das Endresultat dann auch. Der Sound ist relativ dumpf und undifferenziert. Hätte die Band einen einigermassen fairen Deal und ein wenig Produktionsbudget erhalten, wäre "Holocaust Riot" ein Mörder-Album geworden!!!
Die Jungs klingen einfach total frisch, unverbraucht, sprühen nur so vor Spielfreude, gehen ab wie Schmitz's Katze und haben eine Menge Killer-Songideen in der Hinterhand. Eine Vielzahl der Songs, des 10 Trackers, sind einfach gut arrangierte Nummern, die über ein gehöriges Ohrwurm-Potential verfügen. Das ist auch der Hauptgrund warum ich, großzügig, über den verhunzten Sound hinweg schaue.
Am Gesang von Lenny werden sich die Geister scheiden, soviel ist klar. Mal klingt seine Stimme sehr punkig angehaucht, dann kreischt/gröhlt er wild ins Mikro und bei der nächsten Nummer mimt er den melodiösen Sänger. Mir gefällt es gut und er sollte den variablen Stil unbedingt beibehalten. Brüderchen Henry ist die absolute Überraschung. Sein Spiel ist traditionell ausgerichtet und der Kerl haut uns, bei fast allen Songs, von Maiden und/oder Priest inspirierte Riffs, um die Ohren. Sehr geile Angelegenheit! Traci und Guiller peitschen mächtig nach vorne. Der wummernde Bass und die rasanten Drumbeats liefern einen soliden Soundteppich.
Eingeleitet wird "Holocaust Riot" von einem Heart-Beat Intro und startet anschliessend mit dem wilden und rauen Titeltrack. Sägende Gitarrenriffs, ein polterndes Schlagzeug, ein statisch spielender Bass und Lenny singt, spricht und kreischt sich durch seine Texte. Der Grundrhythmus ist wirklich nicht schlecht und wenn man genau darauf achtet, verbirgt sich einiges an Potential in dieser Nummer. Schon das Gitarrenspiel ist einfach nur gut! Dann folgt mein absoluter Favorit. "One More Time" verfügt über eine tolle Melodieführung, Lenny singt melodischer und der Refrain geht einem nicht mehr aus dem Ohr. Guiller's Drumming ist variabel und auch Traci liefert einen sehr respektablen Job ab. Die beiden Herren können nicht nur in die Vollen hauen, sondern beweisen, dass sie durchaus versierte Musiker sind. Tja, über den hochtoupierten, blonden Gitarristen brauche ich nicht mehr viel schreiben. Er haut ein cooles, melodisches Solo heraus. Ein wirklich sehr, sehr feiner Track. Bei "Wake Up" kommt wieder die Punk Attitüde zum Vorschein, welche besonders durch den Refrain und den Backings hervorgehoben wird. "Living Lies" ist schnell, hektisch und dieser Eindruck wird durch Lenny's hysterischen Gesang noch unterstrichen. Die Nummer ist zwar ok, aber gegenüber den drei Vorgänger, kann sie das Niveau nicht ganz halten. Es folgt ein weiteres Hämmerchen in Form des stampfenden"Dark Ways". Lenny's punkiger Gesang thront über den recht melodischen Rhythmus und sein Brüderchen zaubert ein N.W.O.B.H.M. inspiriertes Solo aus seinem Instrument. Schicke Nummer! "Wicked" geht ein wenig in Richtung US Hardrock und erinnert mich an W.A.S.P.. Die Combo liefert wieder eine sehr starke Leistung ab und sorgt dafür, dass der Track ganz klar zu den Highlights zu zählen ist. Die Kerle gönnen mir keine Verschnaufpause und auch "Shadows Gaze" ist ihnen gut gelungen. Ein toller, melodiebetonter Track! Die melodische Gitarrenführung ist einfach erste Sahne! Lenny singt ein wenig gemäßigter, was ihm nicht einmal schlecht zu Gesicht steht, die Backings sitzen richtig gut. "Seventh Night" schlägt auch in die Kerbe, wobei der Sänger etwas aus sich ausbricht und erneut unkonventioneller singt. Guiller begeistert mit einem originellen Drumpart und die Nummer lädt einfach zum Mitgehen ein. Das Schlußlicht bildet das rotzige "Die Today". Es ist eine coole Sleaze'n'Punk Nummer, welche die Band von ihrer besten Seite zeigt. Besonders gut gefällt mir der Refrain und die Backing-Shouts. Sehr guter Abschluß einer verdammt starken Scheibe!
Gebt dieser hoffnungsvollen und talentierten Band eine Chance, denn sie hat es wirklich verdient. Der Sound schreckt im ersten Moment ab, aber sobald man sich auf die Band einläßt, wird man von ihr sofort gefangen genommen. Mich haben die Jungs ganz schwer beeindruckt!!
Wer auf ungestümen und teilweise sehr rauen Glam/Sleaze steht, sollte "Holocaust Riot" auf jeden Fall einmal antesten.
Die Demo CD könnt ihr auf iTunes erwerben, bei der Band selbst - physikalisches Release - bestellen und/oder als 128 kBit/s Gratisdownload, von der HP, saugen.
Wer auf ungestümen und teilweise sehr rauen Glam/Sleaze steht, sollte "Holocaust Riot" auf jeden Fall einmal antesten.
Die Demo CD könnt ihr auf iTunes erwerben, bei der Band selbst - physikalisches Release - bestellen und/oder als 128 kBit/s Gratisdownload, von der HP, saugen.
Trotz der nicht gerade optimalen Produktion und aufgrund des riesigen Potentials und Talents, welches in den vier Knaben steckt, vergebe ich ungehobelte/ungeschliffene und ganz schwere 8,5 Rohdiamanten.
Götz
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