Interpret : Wigelius
Titel : Reinventions
Veröffentlichung : 29.06.2012
Spielzeit : 45:46 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Homepage: www.wigelius.net
WERTUNG: 6 von 10
Tracklist:
01. Angeline
02. Talking About Love
03. Do You Really Know
04. Next To Me
05. My Cassandra
06. Piece Of The Action
07. Too Young To Fall In Love
08. Right Here, Right Now
09. Love Can Be That Much
10. Hold On To Love
11. There Is No Me Without You
12. I Reach Out
Wenn eine Scheibe "Reinventions" heißt erwartet man ja an sich bahnbrechende Musik, wobei diese im Falle von Melodicrock in den letzten Jahren allgemein eher stagniert, zeichnet sich diese Musikrichtung in letzter Zeit meist nur noch durch Verwalten und Kopieren aus und die Vorwürfe der AOR/Melodicrock-Gegner, dass es sich hierbei lediglich um "Music from the Past" handelt kann man immer schwerer entkräften. Frontiers sind zwar die Melodic Rock Plattenfirma schlechthin, aber ob alle Veröffentlichungen notwendig sind, wage ich mal zu bezweifeln. Auch mit "Wigelius" ist das so ein zweischneidiges Schwert. Die Band (immerhin mal eine Band und kein Retortenprodukt!) hat ihren Namen vom Vocalisten Anders Wigelius, der im Schwedischen TV einmal "Don't Stop Believin" von Journey zum Besten gegeben hat. Wer dies ansehen will (und eine blonde hysterische Moderatorin dazu) klickt auf http://www.youtube.com/watch?v=YDeVbz3Pbcg. Nunja - nicht gerade eine Weltklasseperformance ehrlich gesagt aber der Junge ist sympathisch.
Der gut 20jährige kommt nun also mit seiner Debut CD um die Ecke. Leider muss man sagen, dass es sich hierbei um AOR/Melodicrock nach Zahlen handelt. Es gibt den "Song mit Frauennamen" ("Angeline" als Opener, der auch noch recht flott rockt), die "To Be With You"-Variante ("Love Can Be That Much"), die "Wie schreibe ich eine kitschige Ballade, die selbst alles Schlimme von Bon Jovi in den Schatten stellt" ("There is No Me Without You" ist einfach grauenvoll kitschig, da würde selbst Florian Silbereisen das Haus rocken dagegen). Die flotten Tracks sind meist als "nett" zu bezeichnen wie z.B. "Do You Really Know", bei dem aber (wie meist auf dem Silberling) die Gitarren sehr weit in den Hintergrund gemixt werden, um ja nicht wehzutun. Das ist mir irgendwie alles zu klebrig und süsslich. Die Melodien mancher Songs sind Eurovision-Contest-würdig, was ich nun auch nicht als positiv deuten würde. Ab und an gibt es positive Ausreißer nach oben wie "Piece Of The Action", wo auch mal härter gerockt wird. Aber das sind dann doch eher die Ausnahmen
Die großen Höhepunkte kann ich hier leider Gottes nicht ausmachen, alles klingt irgendwie zu gleich- und stormlinienförmig, so dass man keine große Lust auf eine Wiederholung eines Hördurchgangs hat. Auf der Habenseite ist die gute Produktion zu nennen (wenn auch für meinen Geschmack, wie bereits angesprochen, etwas arg glatt), für deren Mastering Harem Scarem's Harry Hess verantwortlich zeichnet. Absolute AOR-Fanatiker werden sicherlich ihren Gefallen an der Scheibe finden. Die musikalischen Fähigkeiten sind durchaus vorhanden und die Scheibe hat auch irgendwie ihren Charme. Mir ist das Ganze aber leider etwas zu brav und monoton, so dass ich leider nicht mehr wie wohlwollende 6 Punkte vergeben kann. Der Titel der Scheibe ist jedenfalls eher ironisch zu verstehen oder habe ich den Witz nicht verstanden ?
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