Band: The Darkness
Album: Hot Cakes
Spielzeit: 56:53 min.
Plattenfirma: Pias Recordings
Veröffentlichung: 20.08.2012
Homepage: theactualdarkness.com
WERTUNG: 9,5 von 10
Tracklist:
1. Every Inch of You |
2. Nothin's Gonna Stop Us |
3. With A Woman |
4. Keep Me Hangin' On |
5. Living Each Day Blind |
6. Everybody Have A Good Time |
7. She Just A Girl, Eddie |
8. Forbidden Love |
9. Concrete |
10. Street Spirit (Fade Out) |
11. Love Is Not The Answer |
12. I Can't Believe It's Not Love (Acoustic Demo) |
13. Love Is Not The Answer (Acoustic Demo) |
14. Pat Pong Ladies (Demo Mix) |
15. Cannonball (Long Version) |
Im Jahr 2003 starteten the Darkness furios mit ihrem Debut "Permission To Land" durch und insbesondere in UK waren sie gleich Megaseller. Der Rest der Welt reagierte eher reserviert und vor allem an den hohen Schreien von Frontman Justin Hawkins schieden sich die Geister. Manche gar sahen in Ihnen einfach eine Comedytruppe. 2 Jahre später erschien dann "One Way Ticket To Hell...and back" und vorbei war es mit der Herrlichkeit. Das Teil floppte immens (auch in UK) und die Band trennte sich wenig später unter anderem auch wegen einiger Drogeneskapaden der Bandmitglieder. Solo lief es für Justin Hawkins eher schlecht als recht und so stehen The Darkness anno 2012 wieder an der Startlinie mit ihrem neuen Album "Hot Cakes".
Um ehrlich zu sein habe ich den Flop von "One Way Ticket To Hell..." nie richtig verstanden, war das Album meiner bescheidenen Meinung nach dem Debut bei Weitem überlegen. Die neue Scheibe ist eine Art Mischung aus den ersten beiden und unverkennbar "The Darkness". Auch heuer werden sich wieder die Geister an der Stimme scheiden, sieht man da aber mal drüber hinweg bleiben einfach qualitativ hochwertige Rocksongs, die clever komponiert und arrangiert sind und eine gute Mixtur aus Queen und AC/DC darstellen. Zu den Songs im Einzelnen: "Every Inch Of You" gibt die Marschrichtung vor, höchst melodiös mit Hymnencharakter, der Sound ist trocken und erdig und passt super zu der Mucke. Gemixt hat das Ganze übrigens Bob Ezrin, seines Zeichens Producerlegende. "Nothing's Gonna Stop Us" drückt das Gaspedal weiter runter, hierzu gibt es auch ein witziges Video. Ebenfalls ein klasse Song und die hohen Eier-Kneif-Schreie halten sich noch in Grenzen. "With A Woman" hält locker das Niveau, ebenfalls ein kleiner Hit. Langsam aber sicher wir einem unheimlich - wenn es so weitergeht, steht einem eine wirklich positive Überraschung ins Haus. "Keep Me Hangin' On" hat einen ohrenschmeichlerischen Chorus, den man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt und hat auch den Stempel "hitverdächtig". "Living Each Day Blind" enthält dann die für The Darkness typischen Queen-Einflüsse in Form von bombastischen Chören und einer Gitarre, die stark an Brian May erinnert. Ein absolutes Highlight. "Everybody Have A Good Time" wird getragen von einem Atze-Detze-Riff par Excellance, ein wirklich sehr simpler Rocker, der aber Laune macht, wie ja der Titel schon vorgibt. "She's Just a Girl Eddie" bedient die Uptempo-Fraktion und man muss wirklich sagen, dass sich die Jungs, allen voran Justin, besonders Mühe bei den Chorussen gemacht haben, die stechen wirklich vorzüglich heraus und bleiben im Gehörgang kleben. "Forbidden Love" macht da keine Ausnahme, ist vielleicht eine Spur zu kitschig aber nichtsdestotrotz kein Skip-Song. In "Concrete" schwingt sich Justin wieder in höchste Höhen, der Track ist eher etwas proggig für Darkness-Verhältnisse. "Street Spirit (Fade Out)" ist ein sehr gelungenes Cover eines Radiohead-Songs. An der Stimme von Thom Yorke scheitern ja auch manche Zuhörer, von daher passt das hier an sich ganz gut. Mit "Love is Not The Answer" gibt es als Rausschmeisser nochmal einen etwas ruhigeren Track, der ebenfalls mit einer unwiderstehlichen Melodie ausgestattet ist. Eine potentielle Single sicherlich. Wer Käufer der Deluxe Edition ist, die wieder einmal schwer ans Herz gelegt werden sollte, bekommt noch 4 hochwertige Bonusstücke. Zum einen "I Can't Believe It's Not Love", eine schöne locker-flockige-Sommer-Akustiknummer, die Akustik-Version von "Love Is Not The Answer" hat auch ihren Charme. "Pat Pong Ladies" ist ein reiner Fun-Song und beim allerletzten Track, dem rockigen "Cannonball", das wieder etwas an Angus und Co. angelehnt ist, gibt sich Jethro Tulls Ian Anderson die Ehre mit einem genialen, unverkennbaren Flötensolo. Sehr geil und an sich fast unverständlich, dass so ein Track nur als Bonus-Song verbraten wird.
Fazit: "Hot Cakes" ist für mich DIE Überraschung des Sommers und stellt nach derzeitigem Stand für mich die beste der drei Darkness-Platten dar. Das war in dieser Form nun wirklich nicht zu erwarten. Wer die Jungs live sehen will, muss sich 2012 ein Ticket für Lady Gaga kaufen, eine doch etwas seltsame Zusammenstellung, denn die Zielgruppen sind da m.E. doch nicht gerade deckungsgleich. Zu hoffen ist, dass "Hot Cakes" erfolgreich werden wird und die Engländer hierzu auch ausgiebig eine eigene Tour durchziehen werden. Die Scheibe des Sommers 2012!
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