Interpret: Issa
Album : Can't Stop
Spielzeit : 55:24
Veröffentlichung : 02.11.2012
Plattenfirma : Frontiers
Homepage : ---
Wertung : 7 von 10
Tracklist:
01. Can't Stop
02. Power Over Me
03. Wherever I Run
04. Just A Wish
05. If You Ever Fall
06. Do You Ever Think Of Me
07. Dream On
08. Stranded
09. Heat Of The Night
10. I Won't Surrender
11. State Of Love
12. These Eyes
Die Norwegerin Issa hat mich bislang nicht wirklich beeindruckt, kam mir das ganze "Konzept" der Marke "Sex Sells" doch bislang etwas arg billig rüber ehrlich gesagt. Optisch mag man ja die Dame gutheißen (Geschmackssache - aber wir sind hier nicht bei Heidi Klum), irgendwie ist mir das jedoch zu sehr auf "Machen wir mal eine Britney Spears für den Melodicrock" getrimmt. Ihre ersten zwei Alben waren zwar recht nett aber auch etwas belanglos trotz der durchaus vorhandenen Stimme. Nunmehr kommt mit "Can't Stop" das dritte Album heraus. Liest man obige Tracklist könnte man meinen es handelt sich ausschließlich um neues Material von Issa. Dabei liegt man aber gehörig falsch. Im Gegenteil - es handelt sich um ein reines Coveralbum, allerdings sind die enthaltenen Songs wohl nur den wirklichen Insidern der Melodicrockszene ein Begriff.
Der Opener "Can't Stop" stammt beispielsweise von "Aviator" und klettert sehr flott und direkt aus den Boxen. Eine fröhliche Uptemponummer und zudem auch gut produziert. Nicht immer Usus im Hause Frontiers. "Power Over Me" stammt im Original von "Atlantic" und schlägt in die selbe Kerbe einer gutklassigen AOR-Nummer. Nicht zu hart aber auch nicht wirklich weichgespült. Issas Stimme erinnert einen oftmals an Robin Beck, wird aber in den Höhen doch ab und an etwas dünn. Da hat ihr die gute Robin doch noch einiges voraus. "Whereever You Go" zieht das Tempo noch etwas an, der "Regatta"-Song ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Zeit für eine Durchatemnummer: "Just A Wish", ursprünglich von "21 Guns", ist eine gefühlvolle Ballade, die Issa gekonnt interpretiert. Der "Mystic Healer"-Track "If You Ever Fall" nimmt dann wieder die Rockspur auf, ehe "Do You Ever Think Of Me" (von Unruly Child) wieder etwas ruhigeres AOR-Fahrwasser beschippert. Dass Issa nicht an Mark bzw. Marcie Frees Stimme herankommt wird hierbei aber auch sehr deutlich. Manchmal singt sie doch etwas eindimensional die Gute. "Dream On" ist NICHT der Aerosmith-Klassiker sondern von den unbekannteren "Boulevard" und auch "Stranded" ist nicht die Heart-Nummer,die man vom Brigade-Album kennt sondern es handelt sich hierbei um einen Song von den 80er Rockern "Tangier". Beides gute Melodicrocknummern, die man zwar irgendwie schon mal gehört hat aber nicht zuordnen kann. Auch wenn das Album ein Coveralbum ist, so fällt das so gut wie gar nicht auf. Dies kann man nun positiv deuten, indem man Issa und ihren (allesamt italienischen) Mitstreitern zugutehält, ein dynamisches Album aus einem Guss gemacht zu haben. Spötter würden dagegen behaupten, dass man anhand dieses Albums sieht, wie allgemein wenig abwechslungsreich die Melodicszene ist, wenn sich die Lieder verschiedener Bands dermaßen ähneln wie auf "Can't Stop". Nicht falsch verstehen - irgendwie macht die Platte schon Spass und ist auch gut produziert, aber die absoluten Highlights fehlen dann letztlich doch irgendwie und ein Coveralbum hat für mich immer einen leicht kreativarmen Anstrich. "Heat Of the Night" von den mir nicht bekannten "Worrall", "Tower City's" "I Won't Surrender" (schöne stampfende Rocknummer), Mark Free's "State Of Love" (keyboardbetont) sowie der Rausschmeisser "These Eyes" (ein zweiter Song von "21 Guns") beenden ein letztlich doch recht gutes Album. Das Image von Issa empfinde ich zwar immer noch etwas grenzwertig und ob mit dieser Scheibe der große Durchbruch gelingt wage ich nun auch zu bezweifeln, aber im Großen und Ganzen ist die Scheibe zum Nebenbeihören sehr gut geeignet. Mehr als 7 Punkte sind hierfür dann aber doch nicht drin. Melodicfreunde sollten aber mit Sicherheit einmal ein Ohr reinhängen. Gegen das letzte Robin-Beck-Album ist aber "Can't Stop" nur ein laues Lüftchen.
Da ändert auch das knappe Outfit auf dem Cover nichts daran.
Noch ein Tipp: Man sollte sich mal den Spass machen und die Originale auf Youtube suchen und den direkten Vergleich anstellen. Macht Laune!
Martin
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