Album: Slave To The Empire
Label: Edel Records
Spielzeit: 66:06 Minuten
Veröffentlichung: 19.10.2012
Website:---
Wertung: 7,5 von 10
Tracklist:
1. Slave To The Empire
2. Sweet Unknown
3. Tooth And Nail (feat. Doug Pinnick of King’s X)
4. It’s Not Love (feat. Robert Mason of Warrant)
5. Rhythm Of The Soul
6. When Eagles Die
7. Into the Fire
8. Alone Again (feat. Sebastian Bach)
9. Mind Control
10. Kiss Of Death (feat. Tim “Ripper” Owens)
11. Jesus Train
12. Access Denied
"T & N" steht für "Tooth and Nail" und spätestens da sollte es klingeln, handelt es sich hierbei doch um eine der besten Scheiben der US-Band Dokken aus den 80er Jahren. George Lynch hat fast die gesamte ehemalige Dokkenmannschaft mit Jeff Pilson und Mick Brown zusammengetrommelt (wobei letzterer aber nur auf den Neueinspielungen der enthaltenen 5 Dokkenklassikern zu hören ist).
Neben sieben neuen Tracks gibt es wie geschrieben auch Neufassungen von Dokken-Hymnen, die es als erstes zu untersuchen gilt: Tooth & Nail mit Doug Pinnick von King's X ist aber eher mißlungen. Sicher nicht wegen der Instrumental-Sektion, die ist natürlich über alle Zweifel erhaben, aber die Stimme von Pinnick passt eben einfach nicht zu kommerziellem US-Metal-Sound der 80er. Das war nicht die beste Wahl. An die Originale wird sich im Wesentlichen Note für Note gehalten, was ich persönlich nicht schlecht finde, andererseits stellt sich hier aber auch die berechtigte Frage, warum spiele ich solche Sachen neu ein, wenn es doch bereits Klassiker sind, die nicht mehr zu verbessern sind. Wie auch immer, das Gitarrenspiel eines Georgge Lynch hat sicherlich nichts an Magie eingebüsst und die von Jeff Pilson produzierten Songs sind auch sehr druckvoll aufgenommen worden und lassen soundtechnisch nichts zu wünschen übrig. "It's Not Love" mit Robert Mason, der ja mit Lynch bereits bei Lynch Mob zusammenarbeitete, kommt besser als "Tooth And Nail" rüber, rein vocal-technisch steckt er da Don Dokken gehörig in die Tasche. "Alone Again" wird von Sebastian Bach vorgetragen, dessen Stimme hier auch an vergangene Glanztage erinnert und von dem ich mir einmal wieder eine etwas melodischere Musikrichtung wie hier wünschen würde, da ist er nämlich am besten. Auf "Into The Fire" singt Jeff Pilson selber und zieht sich sehr gut aus der Affäre (wie auch auf den neuen Songs, welche alle selbst singt). Ebenfalls eine gelungene Version. "Kiss Of Death" mit Ripper Owens passt hingegen wieder nicht optimal, er zerkreischt mir den Song doch etwas zu arg.
Soviel zu den Neueinspielungen. "Slave To The Empire" hat aber noch ganz Neues zu bieten. Diese neuen Stücke sind offenbar zu einem anderen Zeitpunkt produziert worden, zumindest hören sie sich soundmäßig etwas glatter an als die Dokken-Einspielungen. Auch hier überzeugt die Stimme Jeff Pilsons. "Slave To the Empire" als Einstieg bietet druckvollen US-Hardrock, der schön nach vorne geht. Natürlich etwas Dokken-lastig, aber einen Song wie diesen suche ich auf dem neuen, sehr schwachen Dokken-Werk "Broken Bones" (Review siehe hier) vergeblich. "Sweet Unknown" klingt sehr nach Lynch-Mob, gerüchteweise wurden die Songs auch für das nächste LM-Album geplant, aber von deren On-und Off-Sänger Oni Logan angeblich abgelehnt. Egal ob das stimmt oder nicht, es gibt ein paar gute und ein paar weniger gute Eigenkompositionen. "Sweet Unknown" gehört zu den besseren. "Rythm Of The Soul" könnte man sich ebenfalls auf einem klassischen Lynch Mob-Album vorstellen. Etwas schleppend und mit einem guten Chorus ausgestattet. "When Eagles Die" ist etwas balladesk angehaucht mit Akustikgitarren, überzeugt mich aber nun nicht vollends. "Mind Control" geht wieder straighter nach vorne ab, wenngleich der Track im Chorus auch etwas schwächelt. "Jesus Train" ist etwas boogie-lastig mit leichten Southern-Einflüssen ausgefallen, mehr als über die Wertung "ganz nett" kommt der Song aber nicht hinaus. Brian Tichys abwechslungsreiches Drumming ist das beste an dem Track. "Access Denied" kracht dann zum Abschluss nochmal ziemlich hart und heftig aus den Boxen. Auch hier nicht gerade der tollste Chorus und ich bin auch kein Anhänger von mit Effekten verfremdeten Vocals.
Fazit: Wer Neueinspielungen akzeptiert wird zumindest ein paar der fünf Dokken-Remakes gut finden. Auf der Habenseite befindet sich das natürlich wie immer geile Gitarrenspiel von George Lynch sowie ein paar sehr starke Songideen bei den neuen Nummern wie z.B. dem Titeltrack. Ein paar schwache Tracks haben sich aber leider auch eingeschlichen. Nichtsdestotrotz macht die Scheibe Laune und steckt das letzte Dokken-Werk locker in die Tasche, wobei da ja nicht wirklich besonders viel dazugehört.
Wie aus unten stehendem Studioreport ersichtlich ist angeblich ein Teil zwei von "T &/N" geplant. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt und wie es mit Lynch Mob weitergehen wird.
Martin
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