Band: Dirt
Album: Rock’n’Roll Accident
Spielzeit: 46 Minuten
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.11.2012
Netz: www.dirt-music.de
Wertung: 7 / 10
Trackliste:
01.
Seven Days
02.
Dirty
03.
Rock‘n‘Roll Accident
04.
Fast lane
05.
Face Down
06.
Never Change My Ways
07.
Crush
08.
Breathe In
09.
One Step Away
10. Nice To See You Again
Die Unfallverursacher
Dirt spielen dreckigen und schwer stampfenden Southern – Stoner – Metal.
Vom angekündigten „Doom“ will ich da kaum was hören. Und kommen aus Schwäbisch
Hall. Das alles macht im Prinzip mal gar nichts, denn unter jeder Stiefelspitze
der 5 Youngsters klebt ne ordentliche Portion Bisonscheiße, was mit den
wuchtigen Chords zusammen bewirkt, daß ausreichende Priesen Präriestaub
aufgewirbelt werden, um der Gemengelage die notwendige Authenzität zu
verleihen. Was denn auch wohl letztendlich den frisch eingefädelten Plattendeal bewirkte, mit allerhand Werbetrommel in den diversen
Printmedien des Rock.
Soweit das Rahmengerüst, aber ein matschiger Unfall ist diese zweite Scheibe (die
Erstveröffentlichung Suicide Blues kenne ich nicht) der Herren um den Sänger Sven
Zaklikowski keineswegs geworden: dessen kratzige (manchmal von Ferne an
Sebastian Bach erinnernden) Vocals leisten
zudem einen eminenten Beitrag zur autarken Reputation.
Gut, erwarten wir bitte
keine Ausflüge über 150 vertrackte Canyons, die Kolonne, nein es ist eher ein
marodierender Trupp, zieht die Spielzeit über ziemlich gradlinig nach Westen
und biegt nicht vom Weg ab.
So waren die guten alten Zeiten eben.
Indessen gerät uns das entstehende Hörvergnügen nicht zu
kurz. Dieses stellt sich nach einem recht bündigem Eröffnungsböller (Seven
Days) ein und spätestens mit dem Titelsong haben sie mich dann ein bisschen
drangekriegt, witzige Idee, mit dem ausklingenden Banjo.
Die
Rock`N`Roll – Panne ist kein sehr großes Album, die Gitarrenarbeit
beschert uns keine Verblüffung. Anders
herum gesehen hören wir solides, jederzeit groovendes Handwerk; das Solo vom
Titel „Fast Lane“ oder der Liedaufbau vom Track „Never Change My Ways“, sowas
alles.
Desgleichen ist die Dramaturgie der Platte stimmig, „Chrush“ zum Beispiel wird
an der richtigen Stelle platziert, um den gallopierenden Rappen wieder frischen
Hafer zuzuführen und das hardrockige „Breath In“ vorzubereiten. Die Ballade
„One Step Away“ geht in Ordnung, allein der Rauschschmeißer „Nice To See You
again“ ist thematisch und zeitlich mit 7
Minuten etwas überdehnt.
Was noch:
...einem Schlichtgemüt wie mir kann man mit einem
solchen wirklich witzigen Cover immer eine kleine Freude bereiten.
Stephan Schneider
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