Sonntag, 25. November 2012

Dirt - Rock 'N' Roll Accident






Band: Dirt
Album: Rock’n’Roll Accident
Spielzeit: 46 Minuten
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.11.2012

Wertung: 7 / 10

Trackliste:

01. Seven Days
02. Dirty
03. Rock‘n‘Roll Accident
04. Fast lane
05. Face Down
06. Never Change My Ways
07. Crush
08. Breathe In
09. One Step Away
10. Nice To See You Again

Die Unfallverursacher  Dirt spielen dreckigen und schwer stampfenden Southern – Stoner – Metal. 
Vom angekündigten „Doom“ will ich da kaum was hören. Und kommen aus Schwäbisch Hall. Das alles macht im Prinzip mal gar nichts, denn unter jeder Stiefelspitze der 5 Youngsters klebt ne ordentliche Portion Bisonscheiße, was mit den wuchtigen Chords zusammen bewirkt, daß ausreichende Priesen Präriestaub aufgewirbelt werden, um der Gemengelage die notwendige Authenzität zu verleihen. Was denn auch wohl letztendlich den frisch eingefädelten Plattendeal bewirkte, mit allerhand Werbetrommel in den diversen Printmedien des Rock.
Soweit das Rahmengerüst, aber ein matschiger  Unfall ist diese zweite Scheibe (die Erstveröffentlichung Suicide Blues kenne ich nicht) der Herren um den Sänger Sven Zaklikowski keineswegs geworden: dessen kratzige (manchmal von Ferne an Sebastian Bach erinnernden) Vocals leisten  zudem einen eminenten Beitrag zur autarken Reputation.
Gut, erwarten wir  bitte keine Ausflüge über 150 vertrackte Canyons, die Kolonne, nein es ist eher ein marodierender Trupp, zieht die Spielzeit über ziemlich gradlinig nach Westen und biegt nicht vom Weg ab. 
So waren die guten alten Zeiten eben.
Indessen gerät uns das entstehende Hörvergnügen nicht zu kurz. Dieses stellt sich nach einem recht bündigem Eröffnungsböller (Seven Days) ein und spätestens mit dem Titelsong haben sie mich dann ein bisschen drangekriegt, witzige Idee, mit dem ausklingenden Banjo.   
Die  Rock`N`Roll – Panne ist kein sehr großes Album, die Gitarrenarbeit beschert uns keine Verblüffung.  Anders herum gesehen hören wir solides, jederzeit groovendes Handwerk; das Solo vom Titel „Fast Lane“ oder der Liedaufbau vom Track „Never Change My Ways“, sowas alles.  
Desgleichen ist die Dramaturgie  der Platte stimmig, „Chrush“ zum Beispiel wird an der richtigen Stelle platziert, um den gallopierenden Rappen wieder frischen Hafer zuzuführen und das hardrockige „Breath In“ vorzubereiten. Die Ballade „One Step Away“ geht in Ordnung, allein der Rauschschmeißer „Nice To See You again“ ist thematisch und zeitlich  mit 7 Minuten etwas überdehnt.
Was noch:
...einem Schlichtgemüt wie mir kann man mit einem solchen wirklich witzigen Cover immer eine kleine Freude bereiten.

Stephan Schneider

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