Freitag, 8. März 2013

Holy Grail - Ride The Void

Band: Holy Grail
Album: Ride The Void
Spielzeit: 53:08 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.holygrailofficial.com



Wertung:   8,5 von 10


Tracklist:

1. Archeus
2. Bestial Triumphans
3. Dark Passenger
4. Bleeding Stone
5. Ride the Void
6. Too Decayed to Wait
7. Crosswinds
8. Take It to the Grave
9. Sleep of Virtue
10. Silence the Scream
11. The Great Artifice
12. Wake Me When It’s Over
13. Rains of Sorrow



Holy Grail stammen aus L.A. und sind in ihrer erst seit 2009 laufenden Bandkarriere schon viel herumgekommen. Auftritte bei renommierten Festivals wie Wacken oder Download bestätigen das Potential der Gruppe, die 2010 ihr Debutalbum "Crisis in Utopia" veröffentlicht haben. Nunmehr steht das Nachfolgewerk "Ride The Void" vor der Haustüre und wartet auf den Einlaß in die Stuben der Metalfans.. Die Truppe kann man am besten mit einem gut geführten Gemischtwarenladen vergleichen. Liebhaber von frickelnden Gitarrensounds kommen genauso auf ihre Kosten wie Freunde aggressiveren, thrashig angehauchten Metals. Aber auch die zarter besaiteten Freunde guter Rockmusik werden in Form von melodischen Elementen mit ins Boot genommen.

Zu den Tracks im einzelnen:

"Archeus" ist ein ziemlich langes, spannungsgeladenes Intro, welches Anleihen zu Dream Theater als auch symphonischen Queen-Gitarrensounds nimmt und Lust auf das macht, was folgt. Auffallend bereits hier der mehr als amtliche Sound sowohl im Gitarren- als auch Drumbereich. Fett, differenziert und gewaltig kommen die Instrumente aus den Boxen. Mit "Bestial Triumphans" nimmt das Ganze dann auch sehr flott Fahrt auf. Die Gitarrenbegleitung zu Beginn und in den vielen Breaks des Songs ist schlichtweg atemberaubend und ziemlich John Petrucci-like. Da sind wahre Könner am Werk. Die Stimme von James-Paul Luna ist manchmal zwar etwas schrill aber passt sehr gut zur Musik der Band. Trotz aller Härte und Gefrickel wird nie das Melodiegespür verloren und  zumeist mündet ein Song auch in einen eingängigen Chorus, der einem nach ein paar Mal Hören nicht mehr aus dem Kopf geht. "Bestial Triumphans" bietet sowohl proggige Breaks ala Traumtheater und Doublebassdrums en masse. Was für ein Einstieg! Und zuguterletzt gibt es sogar noch Growl-Vocals zu hören. Für mich zwar grundsätzlich ein Alptraum, wenn da jemand wie ein abgestochenes Schwein gröhlt, aber in diesem Fall recht dezent eingesetzt hat das durchaus seine Momente. "Dark Passenger" macht auf hohem Niveau weiter, kurzes Akustikintro und schon nimmt die Dampfhammerwalze weiter ihren Lauf. Weniger verspielt und viel straighter als der Opener ein ebenfalls mehr als gelungener Track. Die Riffs sind sehr abwechslungsreich wie überhaupt die gesamte Gitarrenarbeit der Gitarrenduos Alex Lee und Blake Mount. Manche Solopassagen haben auch leichte Maiden-Einflüsse zu verzeichnen. "Bleeding Stone" ist wieder ein richtiger "Metal-Hit", der Refrain ist ein Ohrschmeichler erster Güte und die Rythmustruppe bolzt ohne Ende, aber alles auf höchsten musikalischen Niveau und einer der besten Produktionen seit langem. Auch der Titeltrack beginnt mit einem Akustikgitarrenintro, ehe die Gitarrenriffs wieder die Vorherrschaft übernehmen und der Song in einen sehr melodischen Refrain mündet. Bei jedem Hören entdeckt man mehr Details, da hat man sich wirklich Mühe gegeben. "Too Decayed to Wait" ist wieder von der etwas straighteren Sorte, hat aber immer noch genügend Rythmuswechsel und (wie immer!) geniale Gitarrenarbeit. "Crosswinds" fetzt von vorne bis hinten und drückt das Gaspedal ziemlich ins Bodenblech. Den einzigen leichten Vorwurf, den man Holy Grail machen kann ist, dass sich manche Songs im letzten Drittel der Scheiblette doch etwas arg ähneln vom Aufbau her. Aber wenn das alles auf so hohem Niveau wie auf "Ride The Void" angeritten kommt, ist dies nur ein geringes Manko. Mit dem Schlussduo bestehend aus dem Klassikgitarren-Intro  "Wake Me When It's Over" , welches nahtlos in "Rains Of Sorrow" übergeht, gibt es nochmal ein wirkliches Highlight, das textlich von einem Kampf eines Familienmitglieds gegen den Krebs handelt, ein Track, der eher langsam aufgebaut ist aber unheimlich atmosphärisch ist.

Holy Grail kann ich nach bestem Wissen und Gewissen 8,5 Punkte geben. Es sollte für jeden Freund moderner aber auch traditioneller Metal-Musik etwas dabei sein. Also: Antesten ist Pflicht!


Martin


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