Sonntag, 3. März 2013

Mother Of God - Anthropos




Band: Mother Of God
Album: Anthropos
Spielzeit: 47:54 min.

Veröffentlichung: 01.02.2013
Plattenfirma: Smallstone Recordings
Homepage: www.myspace.com/motherofgodofficial

Wertung: 6 von 10

Tracklist:

  1. 230
  2. Graensladet
  3. The Forest
  4. Aim For The Sun
  5. Adrift
  6. To Live
  7. Hoenan
  8. Windows
  9. Something From Below
  10. R.McCord
  11. Lucy
Verdammt schwer fällt es mir, Anthropos, die erste Veröffentlichung der vier Schweden von Mother Of God einzuschätzen. Vielleicht wird mir auch erst mit etwas mehr zeitlichem Abstand klar was hier ensteht. Oberflächlich betrachtet haben wir es bei Anthropos mit einem Rip-Off allseits bekannter Bands zu tun. Kyuss, Mind Funk (ab Dropped), frühe Soundgarden bis Louder Than Love, Alice In Chains und selbst leichte Anleihen von Led Zeppelin bis zu den Doors gehen mir beim Hören immer wieder durch den Kopf. 
Haken an der Sache ist, dass das Ganze teilweise nicht sehr originell wirkt, ständig fühle ich mich an diese Bands erinnert und möchte die Jungs förmlich um einen Fetzen Eigenständigkeit anflehen. Auf der anderen Seite frage ich mich, warum denn überhaupt ? Erstens haben auch die genannten Bands allesamt und sehr erfolgreich (wenn auch nicht sooo offensichtlich) abgekupfert und vom Schaffen ihrer Idole profitiert, zweitens sind Mother Of God bei ihrem Plagiat nicht gerade schlecht. Die Platte wirkt homogen und lässt sich, sofern man Gefallen an dieser schleppenden aber intensiven Musik findet, sehr gut am Stück hören. 
Sehr mutig von der Band finde ich die Idee, mit Graensladet einen Song in ihrer Heimatsprache zu präsentieren. The Forest ist jedoch eher dazu dazu geeignet, euch einen Eindruck vom Album zu verschaffen, deshalb an dieser Stelle der Verweis zum nicht offiziellen YouTube Video.

Hört einfach mal rein:

 

Im Großen und Ganzen schaffen Mother Of God es durchaus mich zu packen. Der Wechsel zwischen schleppenden, nahezu doomigen Parts und schnellen Stoner- bis an Heavy Metal erinnernde Momente hat echte Reize und findet in Songs wie Aim For The Sun, einer Fünf-Minütigen Nummer oder Windows seinen Höhepunkt. Zwischendurch sorgen fette Sleaze-Rock Riff in Hoenan oder eine Auszeit in Form des psychedelich angehauchten Adrift durchaus für Abwechslung, doch alles in allem bleibt in sämtlichen Bereichen Luft nach oben. 

So dürfte Sänger Daniel Nygren zukünftig durchaus versuchen sein starkes Organ nach sich selbst klingen zu lassen statt Chris Cornell, Layne Staley oder seinem allzu offensichtlichen Idol John Garcia nachzuahmen. Der Mann hat, wie der Rest von Mother Of God, nämlich Qualitäten von denen sie anscheinend noch gar nichts wissen und die nur eines zulassen: Das ihnen mit dem Ablegen ihrer Fesseln ein mittelprächtiger bis großer Wurf gelingen wird, davon bin ich fest überzeugt. Einstweilen begnügen wir uns mit einer Platte dessen Höhepunkt sich in Lucy, einem Acht-Minütigen Song findet, der alle bereits erwähnten Stärken von MOG vereint und eindrucksvoll ein Album beschliesst welches Spaß macht, aber auch eben sehr speziell ist.

Macht in der Summe gute 6 von 10 Punkten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar.
Dein Rockingboy-Team

P.S.: Beleidigende Kommentare werden sofort gelöscht. Bitte achtet auf eure Formulierungen - auch hier gilt: Höflich und sachlich bleiben.