Band: W.E.T.
Album: Rise Up
Spielzeit: 46:51 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.facebook.com/TheBandWET
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
01. Walk Away
02. Learn to Live Again
03. Rise Up
04. Love Heals
05. What You Want
06. The Moment
07. Bad Boy
08. On The Run
09. Broken Wings
10. Shot
11. Still Believe In Us
12. Still Unbroken
Nach ihrem 2009er Debut, welches die Melodic-Welt gehörig durchrüttelte, hoffte man, dass die Jungs von W.E.T. (bezeichnend die Initialen der Herkunfts-Bands der Hauptmitglieder: Work Or Art, Eclipse sowie Talisman) nicht nur das erwartete Projekt aus dem Hause Frontiers darstellen. Tourmäßige Aktivitäten war leider nicht zu verzeichnen, aber welche Melodicrockband kann derzeit schon kostendeckend touren? Trotz der pausenlosen Arbeit der vollbeschäftigten Jungs um Jeff Scott Soto kommt nun gut drei Jahre nach dem Debut das Nachfolgewerk "Rise Up". Und es hat sich nicht wirklich viel verändert. W.E.T. stehen auch 2013 für kraftvollen, gediegenen Melodicrock mit Anleihen bei so mancher Genregrösse aber ohne in allzugroßem Umfang zu klauen. "Walk Away" könnte man sich durchaus als Journey-Track mit Jeff am Mikro vorstellen. Leider wurde er ja von Egozentriker Schon aus der Band gekickt, nunja Pech für Journey, denn so einen Song hatten sie auf ihren letzten beiden, eher durchwachsenen Alben leider nicht im Gepäck. "Learn To live Again "(siehe Video) bietet ein atemberaubendens Vocal-Duett zwischen JSS und Hauptsongwriter Erik Martensson, ehe der hymnische Titelsong einen in die Melodic-Glückseligkeit schießt. Drei Treffer in Folge also.
Doch das hochklassige Niveau reißt nicht ab: "Love Heals" erinnert etwas an "Love Bites" der tauben Leoparden, eine ebenso bombastische Breitwand-Mega-Ballade wie aus Sheffield. "What You Want" ist dann eher wieder eine smoothe AOR-Nummer, nicht ganz so stark wie die ersten vier Songs, aber mit Soto am Mikro wird auch das Stück zu einem Treffer. "The Moment" zieht den Härtegrad und das Tempo wieder leicht an, was beim nachfolgenden "Bad Boy" nochmals ein paar km/h vorangetrieben wird. Der Sound ist mir an manchen Stellen vielleicht etwas zu glatt, ein paar Ecken und Kanten wären vielleicht noch besser gewesen.
Die Kommentare auf manchen einschlägigen Seiten, dass der Sound einen "Loudness War" ala "Death Magnetic" darstellt, kann ich absolut nicht nachvollziehen und stammt wohl von denen, die sich das Teil illegal als minderwertige mp3-Kopie gezogen haben. Der Sound ist astrein! Das wieder in etwas langsamerem Tempo gehaltende, leicht schleppende "On The Run" lebt von seinen mehrstimmigen Chören sowie einmal mehr von Weltklasse-Shouter Soto. "On Broken Wings" zeichnet sich durch sein den ganzen Song durchziehendes Hauptriff aus, "Shot" ist eine typische Martensson-Nummer, vielleicht manchmal ein bisschen zu schablonenhaft , aber immer auf hohem Niveau seine Songwriterkunst. Ballade Nr. 2 auf "Rise Up" heisst "Still Believe In Us" und steht "Love Heals" in Nichts nach, im Gegenteil, eine kitschfreie Schmusenummer höchster Güte. Der Rausschmeisser "Still Unbroken" ist nochmal eine flotter Abgehtrack.
Fazit: Melodicrock ist allen Unkenrufen zum Trotz nicht totzukriegen. Nach vielen eher lauwarmen Veröffentlichungen in letzter Zeit (nicht nur aus dem Hause Frontiers) ist "Rise Up" endlich einmal wieder eine gänzlich überzeugende Angelegenheit geworden. Die Truppe sollte lediglich auf dem Livesektor etwas aktiver werden, aber das ist wohl leichter gesagt als getan, wenn man sich die Terminpläne von JSS alleine ansieht. Lockerst 9 Punkte wert.
Martin
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