Band: Bai Bang
Album: All Around The World
Spielzeit: 36:57 min.
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.baibang.se
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
1.Everybody Everywhere
2.Gonna Make It
3.Crazy
4.Bai Bang
5.How About Now
6.Raise Your Hands
7.Summertime
8.Now You´re Gone
9.All Around The World
10.Get It On
Och neeeee ... Jungs ... was ist denn mit Euch los? Ich mag BAI BANG schon seit einigen Jahren, denn zu ihrem unbeschwerten gute Laune Sound kann man schön abschalten und/oder abfeiern. Mit der neuen Release machen sie es mir aber nicht gerade leicht ... Nach den beiden respektablen Party-Rock Scheiben "Are You Ready" (2009) und "Livin' My Dream" (2011) veröffentlichen die 5 Schweden ihr nunmehr achtes Album und führen ihren catchy Sleaze Rock in eine Dimension, welche für so manchen Rockfan schon too much sein könnte.
Musikalisch bewegt sich das Quintett in der Schnittmenge von BON JOVI, POISON, DEF LEPPARD und EUROPE. Ihre Songs sind vollgepackt mit catchy Rhythmen, schmissigen und zuckrigen/poppigen Melodien, manchmal fetzigen Gitarren und ganz vielen KLISCHEES, viel KITSCH und noch mehr SCHMALZ. In der Vergangenheit war es kein Problem, für die Band, diese Punkte geschickt, in einem rockigen Gewand, einzubinden. Das ist auf auf dem aktuellen Album leider nur noch bedingt der Fall, denn die aalglatte Produktion verhindert, dass sich die Nummern zu mitreißenden Rockern entfalten können. Klangen die Vorgänger ansatzweise noch ein bisschen rauher und versprühten so etwas wie Rock-Attitüde, klingt "All Around The World" nur noch glattpoliert und lässt jegliche Ecken und Kanten komplett vermissen. Wäre da nicht die mitreißende und souveräne Gitarrenarbeit des Gespanns Eliaz/Lundgren, könnte man die Scheibe als Hintergrundmusik, auf jeder Butterfahrt, laufen lassen.
Unter den 10 "Lenortüchern" befinden sich, zwar wenige, aber dafür sehr annehmbare Rocker. Die Stimmungsrakete "Gonna Make It" besticht durch eine sensationell rockig aufspielende und präsente Gitarrenfraktion, die den Gegenpol zu dem zuckersüßen Refrain darstellt. Das nachfolgende "Crazy" ist etwas ruhiger ausgefallen, rockt aber, für BAI BANG Verhältnisse, mächtig ab. Der Refrain brennt sich im Gehör fest und die Gitarristen sorgen dafür, dass der Song nicht zu tief im Schmalztopf versinkt. Auch "Bai Bang" ist relativ kolesterinarm - sprich nicht so überladen und versüßt - ausgefallen und kann punkten. Mit "Now You're Gone" haben die Jungs sogar eine vorzügliche Nummer auf die Scheibe gebracht. Der Gitarrensound ist leicht getragen, Basist Joacim Sandin und Schlagzeuger Johnny Benson brechen aus ihrem Nebenrollen-Dasein aus und zeigen endlich mal, wie gut sie einen Soundteppich zaubern können. Sehr fein funktionieren die Refrains und der Chor, die sich angenehm im Ohr festsetzen. Warum die Jungs nicht mehr Songs vom Kaliber des Rausschmeißers "Get It On" auf der Scheibe verewigt haben, wird auch ewig ihr Geheimnis bleiben. Bei der Nummer stimmt der Einsatz von Sänger Diddi Kastenholt - er klingt endlich wie ein Rocksänger zu klingen hat - und die Band wirkt sehr spielfreudig und versprüht einen regelrechten Hardrock-Vibe.
"All Around The World" kommt bei weitem nicht an die letzten beiden Scheiben heran und ich bin schon etwas enttäuscht.
Wenn sie diesen Sound so weiterführen, können wir sie bald im ZDF Fernsehgarten spielen sehen. Ihre neuen Nummern sind fast schon zu zahnlos und übertrieben zuckrig ausgefallen. Leider kommen Rhythmusfraktion und das Gitarren-Gespann viel zu selten mit einem richtigen Rocksound daher.
Ich habe lange überlegt, wie ich die Scheibe bewerten kann/soll und schlussendlich habe ich mich für 7 hauchdünne und wacklige MINI-Pünktchen entschieden.
Götz
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