Mittwoch, 8. Mai 2013

Popa Chubby - Universal Breakdown Blues




Interpret: Popa Chubby
Album: Universal Breakdown Blues
Spielzeit: 58:35 Min.
Veröffentlichung: 19.04.2013
Plattenfirma: Provogue Records / Mascot Label Group / Roughtrade
Homepage: www.popachubby.com

Wertung: 7 von 10

Trackliste:

  1. I Don't Want Nobody
  2. I Ain't Giving Up
  3. Universal Breakdown Blues
  4. The Peoples Blues
  5. Rock My Baby
  6. 69 Dollars
  7. Over The Rainbow
  8. I Need A Lil' Mojo
  9. Danger Man
  10. Going Back To Amsterdam (Reefer Smokin' Man)
  11. The Finger Bangin' Boogie
  12. Mind Bender

Was gibt es Schöneres als sich an seinem freien Tag entspannt vor die Anlage zu setzen und ein neues Album auszuprobieren ? Insbesondere wenn es sich um Popa Chubby handelt, der laut Info-Text seines Promoters nach fast 20 Jahren zum Blues zurückkehrt, den er wegen seiner Vorliebe für Hardrocksongs einstweilen verlassen hätte. Ob dies mit der jüngsten Trennung von seiner Ehefrau Galea zu tun hat, wer weiss...

Ohnehin möchte ich dem nicht ganz zustimmen, denn Popa Chubby hat sein Blues-Fundament niemals wirklich verloren, und seine Vorliebe für harte Sounds haben die Fans immer gerne mit ihm geteilt.

Mit "Universal Breakdown Blues" kehrt Mr. Chubby nun also zurück zum schweren Bluesrock und präsentiert uns mit 12 Songs in knapp 60 Minuten ein durchaus volles Programm. 
Der Einstieg gelingt mit "I Don't Want Nobody", einem fetten Blues-Stampfer, der Live sicher grandios herüberkommt, sehr souverän. Popa Chubby brilliert wie gewohnt durch seine Fingerfertigkeiten an der Gitarre und seine sehr angenehme Stimme. Ebenso fällt sofort auf dass hier eine technisch versierte Backing-Band auf den Punkt mitspielt, dem Chef aber ganz klar das Feld überlässt. 
Das Tempo wird mit "I Ain't Giving Up" leider direkt wieder gedrosselt um in eine nahezu balladeske Blues-Gospel Stimmung zu kommen, was mir persönlich eher weniger gefällt. Der soulige Backgroundgesang ist zwar sehr angenehm und passend, die ganze Nummer ist für meinen Geschmack aber deutlich zu langatmig. Das ist allerdings Geschmacksache. 

Der Titelsong glänzt dann wieder durch Chubby's Gitarrenkünste, die teilweise sehr an Jimi Hendrix erinnern und einfach Spaß machen. Spaß macht übrigens auch der sehr saubere, klare Sound und der tolle Mix. Dieses Gesamtpaket hat Klasse, alle Instrumente sind klar zu orten. Auf "The Peoples Blues" kommt nebst Chubby's Gitarre die Orgel deutlich zum Einsatz, der Slow-Blues geht sehr tief und wird viele Freunde finden, hier entsteht Gänsehaut-Atmosphäre und auch diese Nummer wird Live sicher richtig Spaß machen.
Mit dem darauffolgenden "Rock Me Baby" zieht Mr.Chubby wieder an, und "69 Dollars" ist dann auch mein persönliches Highlight. Chubby's Gitarrenspiel erinnert nun leicht an Carlos Santana, das entstandene Latin-Feeling sorgt für reichlich Abwechslung und steht der Platte sehr gut zu Gesicht. Doch damit nicht genug, Popa Chubby entführt uns mit seiner Interpretation des Klassikers "Over The Rainbow" in eine andere Zeit, transformiert diesen jedoch dermaßen locker und leicht ins Heute, dass kaum jemand merken wird dass die Nummer fast 9 Minuten dauert. Chapeau.

Mit "I Need A Lil' Mojo" knüpft Chubby dann thematisch an längst vergangene Phasen dieser wundervollen Musikrichtung an, um uns im treibenden "Danger Man" augenzwinkernd an seine vermeintliche Gefährlichkeit zu erinnern. Die Reise führt uns jetzt nach Amsterdam, wo sich Mr. Chubby einen "Reefer" rauchen möchte. 
Mit seiner Vergangenheit, die auch durch den Konsum durchaus härterer Drogen geprägt wurde, hat er ja augenscheinlich gebrochen. Wollen wir hoffen dass das so bleibt. Der stampfende Blues-Boogie "Take Me Back To Amsterdam (Reefer Smokin' Man)" jedenfalls zeigt uns wie gut ihm diese Enthaltsamkeit tut, auch wenn am Ende reichlich gehustet wird.

"Universal Breakdown Blues" beschert uns dann noch den locker-leichten "The Finger Bangin' Boogie", eine eher unspektakuläre Nummer, die zurecht weiter hinten platziert wurde.

Die Schlussnummer "Mind Bender" zeigt den Ami dann weider von seiner deutlich härteren Seite und beschliesst eine starke Platte, mit der es Popa Chubby, dem ich es sehr gönnen würde, vermutlich aber wieder nicht an die Spitzenplätze schaffen wird. 

Was vielleicht fehlt, sind die herausragenden Nummern. Popa Chubby hat alles wovon viele andere träumen würden, wenn er es eines Tages auch noch schafft sich dem breiteren Publikum zu nähern, wie es ein Danny Bryant dieser Tage getan hat, könnte es vielleicht klappen die ganz großen Hallen zu bespielen. Er selber wird aber am besten wissen ob er das überhaupt will.

Einstweilen empfehle ich Euch "69 Dollars", mit dem Popa Chubby schon recht nah an die von mir geforderten eingängigeren Songs herankommt und das herrlich entspannte "Take Me Back To Amsterdam (Reefer Smokin' Man)"

Blues-Fans und solche die es werden wollen, sollten auf jeden Fall in "Universal Breakdown Blues" reinhören. Es lohnt sich.


Bernd Fischer


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