Band: The Poodles
Album: Tour De Force
Spielzeit: 53:12 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.thepoodles.se
WERTUNG: 8,5 von 10
Tracklist:
01. Misery Loves Company
02. Shut Up!
03. Happily Ever After
04. Viva Democracy
05. Going Down
06. Leaving The Past To Pass
07. 40 Days And 40 Nights
08. Kings & Fools
09. Miracle
10. Godspeed
11. Now Is The Time
12. Only Just Begun
13. En För Alla För En (Bonus Track)
Auch wenn es nicht alle so sehen: Für mich sind die Poodles seit ihrem Debut ein Garant für qualitativ hochwertige Scheiben. welche zwar keinen Anspruch auf hochkomplexe Songs erheben, aber durch die Bank einfach Spass machen. Die sympathischen Schweden haben zudem ein außerordentliches Händchen für eingängige Melodien und schaffen es immer wieder, sehr gut produzierte Scheiben auf den Markt zu bringen.
Im Gegensatz zu den von mir als "overhyped" eingestuften Landsmännern von H.E.A.T. erschöpft sich das Schaffen der Hunde nicht nur im recyclen alter ausgelutschter 80er Jahre Songs sondern es gibt durchaus auch modernere Einflüsse, die das Ganze dann auch zusätzlich interessant machen.
"Tour De Force" mach da keine Ausnahme. Der flotte Opener "Misery Loves Company" gibt die Marschrichtung für die folgenden knapp 55 Minuten vor. Die Produktion ist richtige fett und mit Hall ausgestattet, sehr gut passend zur Musik. Lediglich die Drums klingen etwas zu synthetisch/klinisch, da wäre ich mir nicht so sicher, inwieweit diese allesamt "per Hand" eingespielt wurden. Glaube ich persönlich nun eher nicht. Wie auch immer, die Scheibe geht mit "Shut Up!", einer für die Poodles typischen Hymne, ausgezeichnet weiter. Immer gut, wenn man bereits am Songwriting eine Band erkennt, ein gewaltiger Unterschied zu den ganzen gesichtslosen Projekten, mit denen der Markt Jahr für Jahr überschwemmt wird. "Happily Ever After" schlägt in dieselbe Kerbe, ein sehr geiler Gitarrensound trifft auf eine vorzügliche Melodie. Sehr gelungen.
Die oben angesprochenen modernen Element findet man auf "Viva Democracy" wieder, die Riffs erinnern fatal an Marylin Manson, ehe der Refrain den Song dann doch wieder in eine ohrenschmeichlerische und melodischere Richtung führt. Das überraschend harte und aggressive "Going Down" ist ebenfalls auf der Habenseite abzuhaken - überraschend heftig wird hier zu Werke gegangen, ein Stück, das live sicher für Furore sorgen wird.
Waren die Poodles in der Vergangenheit immer für superbe Balladen bekannt, hapert es auf "Tour De Force" in dieser Richtung etwas. "Leaving The Past To Pass" plätschert irgendwie an einem vorbei, da gab es auf den vorherigen Schreiben doch bedeutend bessere Songs dieser Richtung zu verzeichnen. Es bleibt auch überraschend die einzige "richtige" Ballade der CD.
Das sehr poppig gehaltene, vorab als Single ausgekoppelte "40 Days and 40 Nights" entschädigt hierfür aber wieder, ein Fetzer, der jede Rockdisse wieder auf Vordermann bringen dürfte.
Mit "Kings Of Fools" gibt es eine bombastische Hymne mit einem schönen heavy Grundriff. "Miracle" ist danach wieder etwas AOR-lastiger und ruhiger ausgefallen überzeugt aber ebenfalls.Das langsamere "Godspeed" gehört nicht zu meinen Favoriten, überhaupt finde ich - das als weiterer Kritikpunkt - die Songreihenfolge etwas unglücklich gewählt, da die schnelleren und härteren Stücke bereits fast alle nacheinander auf der ersten Hälfte der CD gepackt wurden. Dies hätte man dann doch etwas abwechslungsreicher gestalten können. "Now Is The Time" ist der einzige richtig flotte Rocker des zweiten Abschnitts, zwar kein Song, der Bäume ausreisst, sich aber gut in die flotten Tracks der Poodles-Discographie einreiht. Das wieder hymnenhafte "Only Just Begun" beschliesst den "offiziellen" Teil des Silberlings.
Sind Bonustracks meist nur eine schlechte Ausrede um ein Lied auf die CD zu hieven, von dem man selbst nicht so überzeugt ist, so stellt das Zusatzstück auf "Tour De Force" eine willkommene Ausnahme der Regel dar. Bei "En För Alla För En" handelt es sich um den offiziellen Song zur Eishockey WM in Schweden, unterstützt werden die Jungs dabei (natürlich in der Muttersprache gesungen) vom schwedischen Eishockey Team. Ein wirklicher Hit, der mitreisstt und ein wirklicher Ohrwurm ist. Lediglich die Drums (hier wohl mit Sicherheit nicht "menschlich) stören mich hierbei etwas. Ansonsten ein echter Göttertrack. Das Video hierzu (s.u.) ist ebenfalls sehr gelungen
Fazit: Die Poodles sind weiterhin Garant für sehr gute Scheiben . "Tour De Force" reicht zwar nicht an das famose Debut heran, das bis heute das Highlight der Band darstellt, nichtsdestotrotz gefällt mir die CD sehr gut und ich freue mich schon auf das H.E.A.T-Festival (zum Glück mit den Poodles und ohne H.E.A.T.) - siehe hier *klick*
Alles in Butter in Schweden also. 8,5 Points lockerst wert!
Martin
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