Mittwoch, 8. Mai 2013

HIM - Tears On Tape

Band: HIM
Album: Tears On Tape
Spielzeit: 43:04 min.
Plattenfirma: Universal
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.www.facebook.com/theheartagram

WERTUNG: 7,5 von 10


Tracklist:

01. Unleash the Red
02. All Lips Go Blue
03. Love Without Tears
04. I Will Be the End of You
05. Tears on Tape
06. Into the Night
07. Hearts at War
08. Trapped in Autumn
09. No Love
10. Drawn & Quartered
11. Lucifer’s Chorale
12. W.L.S.T.D.
13. Kiss the Void

Hässliche Männer und Neider hassen ihn, fast alle Frauen lieben ihn und Musikliebhaber respektieren ihn ...

Der Finnen ISAAK - auch als Ville Vallo bekannt - und seine Komplizen melden sich, nach etwas mehr als 3 Jahren, wieder zu Wort. In den letzten Jahren wirkten HIS INFERNAL MAJESTY orientierungslos und das hörte man auch den Studio-Outputs an. Die Mucke war zwar Bandtypisch, aber die Finnen schafften es nicht mehr an die Glanztaten von "Greatest Love Songs Vol.666" und "Razorblade Romance" anzuknüpfen. Es fehlte das wunderbare und schlüssige Zusammenspiel aus zuckersüßen, harmonischen, stets Sentimentalität versprühenden Gesang + Melodiestrukturen und die reizvolle, metallische und getragene Düsternis, welche auf den ersten beiden Alben, auf eine perfekte Art zelebriert wurde. Nach der Vollkatastrophe - und dem einzig wirklich schlechten Album in der ganzen Band - Diskografie - "Venus Doom" hatte ich die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder, ein richtig gutes und an die Vergangenheit anknüpfendes Werk zuhören. Doch HIM bäumten sich auf und veröffentlichten "Screamworks - Love in Theory and Practice". Band-Skeptiker und Fans ließen nur gute Worte, über den Silberling, verlauten. Ich war also sehr gespannt, ob "Tears On Tape" den positiv eingeschlagenen Weg weiter verfolgt, oder eher eine Zukunft als schmucker Bierglas-Untersetzer, in meinem Wohnzimmer, bevorstehen wird.

Eines steht fest, ich werde weiterhin die handelsüblichen Bierdeckel kredenzen! Die finnische Formation macht genau da weiter, wo sie mit dem formidablen Vorgänger aufgehört hat. D. h. es gibt wieder mächtig viele Ohrwürmer mit einer gesunden und frischen Metal-Schlagseite! Wie bei "Screamworks- ..." stimmen die Kompositionen wieder. Ville's Gesang wird auf akzentuierten Keyboardwolken gebettet und die Saiten-Zupfer-Zunft und der Kesselverdrescher schmecken, den Potpourri aus Pop, Goth Rock und Metal, sehr kompetent, wuchtig und metallisch ab.

Man mag gefallen an Ville's Stimme/Gesang finden oder nicht, aber man kann ihm nicht unterstellen, dass er es nicht versteht zu entertainen. Dies beweist er wieder zu genüge durch seine ausdrucksstarken Vocals, welche jegliche Form von Leid / Traurigkeit (Herz, Seelen etc.) an das Ohr des Zuhörers übermitteln. Mal hauchend, dann wieder kieksend oder einfach nur einfühlsam. Er ist HIM und ohne ihn würden die Songs einfach nicht so gut funktionieren!! Soviel zum Gesangsspektrum des Mr. Vallo.

Nach dem Intro "Unleash the Red" folgt direkt einer der besten Songs, nämlich "All Lips Go Blue". Der abwechslungsreiche und rockende Ohrwurm lebt, neben dem Gesang + Refrain, durch eine phantastische Gitarren Instrumentierung, welche sogar ein feines Solo bietet. "Love Without Tears" wirkt schon fast locker und unbeschwert - für Bandverhältnisse - , kommt härtegrad technisch aber nicht an seinen Vorgänger heran. Aufgrund Ville's Gesang und dem treibenden Drums zählt der Track zu den Highlights. Anschließend folgen Nummern, welche auf dem üblichen und soliden Niveau dargeboten werden und den Zuhörer auch unterhalten. Mit "Hearts At War" kann die Band noch einmal aus dem "Standard - Dschungel" ausbrechen und serviert uns einen kernigen, metallischen Rocker, welcher durch eine schwermütige Gitarren- und Rhythmusarbeit glänzt. Ein richtiger POP'N'DOOM Knaller!

"Tears On Tape" ist mit Sicherheit kein Über-Album, aber dafür wirklich sehr ordentlich ausgefallen. HIM schaffen es, denn guten Eindruck, welchen sie mit dem Vorgänger wieder hinterlassen konnten, weiter zu festigen.

Fans werden nicht enttäuscht sein und aufgeschlossene Rockfans können gerne einmal reinhören.

Von meiner Seite gibt es ordentliche 7,5 Punkte.

Götz

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