Band
Eric Johnson
Album: UpClose
Another Look
Spielzeit: 49 und ½ Minuten
Plattenfirma:
Provogue Records / Mascot Label Group/ Rough Trade
Veröffentlichung: bereits im März 2013 (in Europa)
erschienen.
Weltweites Netz: www.ericjohnson.com
Wertung: keine Wertung
Trackliste:
1.Awaken
2.Fatdaddy
3.Brilliamt Room
4.Texas
5.GEM
6. Austin
7.Soul Souprise
8.On The Way
9.Arithmetic
10. The Sea And The Mountain
11. Vortexan
12 A Change Has Come To Me
13. Your Book
1.Awaken
2.Fatdaddy
3.Brilliamt Room
4.Texas
5.GEM
6. Austin
7.Soul Souprise
8.On The Way
9.Arithmetic
10. The Sea And The Mountain
11. Vortexan
12 A Change Has Come To Me
13. Your Book
Eric Johnson`s Gitarre nach Athen tragen hieße Eulen auf den
Korpus seiner Stratocaster horten und
nisten zu lassen. Also hier niemals Nestbeschmutzungen und die diesbezüglich Seminaristen werden eh wissend, gar abwinkend
blockieren: kongeniale Größe bedarf nur ab und zu löblicher Kommentare.
Die summarischen Erhabenheiten der Ingredenzien sprechen längst für sich: verankertes Erbgut.
Dieserart genianologischer Informationen vermochte der nach außen hin immerfort
bescheiden agierende Texaner Johnson fast unbemerkt mittels seines
facettenreichen Spieles in die rockmusikalische DNS einzubringen, ja bisweilen detailverliebt
zu verankern. Immer wieder diese cleanen, häufig sphärischen, breitgefächert
wie ein Zebrasteifen angelegten Soloeinträge, mit durchachten Melodiebögen
hinterlegt, oft
zweinotig, im Bending phrasierend gezogen.
Obgleich jener gitarristisch agilen und stetigen Aktivitäten, und ohne
dass wir da groß in jubelnde Debilität verfallen müssen: Eric Johnsons Werkveröffentlichungen
gehen meist weniger beachtet der sonstigen marktschreierischen Publicity in die
Sammlungen der Kenner. Schade eigentlich. Der Prophet gilt zu wenig auf dem eigenen Planeten.
Zeit für milchstraßentätige Missionare: eventuelle
Gelegenheit der Bekehrung ergäbe sich bei dem (bereits im Jahr 2010
erschienenen ) und nun als für Europa in Neubearbeitung herausgebrachten Opus
“Close Up Another Lock.“
Es gibt auch hier, wie fast auf allen Johnson – Platten keinen bindenden
musikalischen Handlungsfaden; aber ein straffendes Element: gute Ideen treffen
viel Spielfreude.
Und da sind nicht selbstverständliche Überraschungsmomente, subtile ehrliche Augenblicke: “Fatdadday“ und das grillige
“Vortexan“ kriegt Satriani seit Jahren nicht mehr so hin. “Brilliant Room“ das
ist einfach eine laue Fahrt durch eine Sommernacht, und was für eine! Vergisst man (für ne Minute, nur nicht zuuuuu lange) mal den anschließenden 12 Barer
“Texas“, weil das birgt (eventuell) ein wenig zu abgegrastes
Schema. “Gem“ hingegen nun wieder ein
völlig großartiger Sonnenuntergang im Gebirge…. Da wird uns viel Freude zuteil
an dieser mal etwas traurigen, gelegentlich wehleidigen, immer vielschichtigen aber vor allem nach dem Guten in unseren Seelen werbenden Gitarrenplatte.GEM.
So ist dieses wiederveröffentlichte Release für uns vielleicht eine Tagesreise
mit der Freude am Unterwegwegssein - mit Songs wie dem völlig überragenden “Soul –
Supris“, (hier ist der Meister er selbst, keine Frage!“), dem etwas wehleidigen ,
gitarrentechnisch einfühlsamen “Arithmetic“ . So eng auch diese Mikrokosmen beieinander
stehen, so dicht sind eben auch manchmal verknüpftes Hochgefühl und
Trauer, wehleidig und zwiegespalten aufgetragen; wie das unter die Haut des
abgebrühtesten Raubeins gehende “Soul
Suprise " - einfach Amazing.
Geht eine derart streuende, ohne jegliche Verbundbrücke arbeitende
3/4tel Stunde Blues - Rockmusik in irgendwelchen kategorischen Wertungsfaden?
Nein, und muss auch nicht, wahrscheinlicher aber mitnichten ist solch verzweigtes Liedmaterial eher (leider) auf den Nischen
- CD – Regalen der Hardliner platziert, der Gitarristen und Saitenethnologen.
Wir haben mit “Close Up…“ ein Kaleidoskop des angebluesten Gitarren-
Multikosmos vor uns, eher wohl füllhornvoll, und so hat es manchmal viel Information für zu wenig
Ackerfurche.
Also nun; keine numerische Bewertung für diese Platte, dennoch erheblicher
Grund für (berechtigte) Neugier an dieser verborgenen Perle, ein Gutstück schaffen
die Einzelteile des Gesamten. Und so ist diese Veröffentlichung: ein toller, anrührender und
facettenreicher Setzkasten.
Stephan Schneider
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