Freitag, 11. Oktober 2013

Harem Scarem - Mood Swings II

Band: Harem Scarem
Album: Mood Swings II
Spielzeit:  57:48 min.
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: http://www.haremscarem.net/


WERTUNG: Ein Klassiker vor dem Herrn im Original - 
                    hier  als eigene Coverversion :)


     Tracklist:

  1. Saviors Never Cry
  2. No Justice
  3. Stranger Than Love
  4. Change Comes Around
  5. Jealousy
  6. Sentimental Blvd
  7. Mandy
  8. Empty Promises
  9. If There Was A Time
  10. Just Like I Planned
  11. Had Enough
  12. World Gone To Pieces (New Track)
  13. Anarchy  (New Track)
  14. Brighter Day (New Track)

"Wir haben als Harem Scarem alles Musikalische gesagt" - so oder so ähnlich tönte es vor ein paar Jahren von Harry Hess, as er die Auflösung von Harem Scarem bekanntgab. Zeitsprung ins Jahr 2013 und die Band ist wieder da (bzw. das Geld ist aus - wobei Harry ja gut im Geschäft ist als Songwriter für europäische American-Idol-Casting-Ableger-Shows). Jedoch nicht bzw. FAST nicht mit neuem Material, sondern lediglich mit einer Neueinspielung ihres Klassikers "Mood Swings", meiner bescheidenen Meinung nach das beste Harem Scarem -Album ihrer nicht wenig umfangreichen  Discographie.
Ob es jetzt einer Neueinspielung unbedingt bedurft hat, wage ich einmal anzuzweifeln, aber in letzter Zeit ist dieses Phänomen immer öfter zu beobachten, sei es jetzt bei Schwergewichten wie Kiss oder Leppard oder eben Bands der kleineren Kategorie. Meist liegt es daran, dass die Jungs , als sie noch grün hinter den Ohren waren, einen Abzockervertrag unterschrieben  und sämtliche Rechte an ihrer eigenen Mucke abgegeben haben und sie somit nicht eigenständig verwerten können. Da hilft eine Neueinspielung doch ungemein.
Wie auch immer - die Songs einer Hammerscheibe wie "Mood Swings" bleiben natürlich gute Songs, was man jedoch meist bei derartigen Neuauflagen vermisst ist das Feuer und der gewisse magische Funke, der beim Einspielen eines Klassikers spürbar ist. So ist es letztlich auch bei 
"Mood Swings II". 
Dass man über geniale Songs wie "Saviours never cry", "Jealousy" oder "Sentimental Blvd" keine großartigen Lobeshymnen mehr verteilen muss ist klar, die Stücke sind Weltklasse und heben sich vom Einheitsmelodicbrei wohltuend ab, denn Harem Scarem haben etwas, was sie von anderen ihrer Musikergenossen abhebt: Identität bzw. Eigenständigkeit. Zudem sind die Musiker virtuos, vor allem die Licks von Pete Lesperance suchen Ihresgleichen, baut er doch immer ein paar Überraschungen in sein Gitarrenspiel ein. Und das Instrumental "Mandy" ist ganz einfach gefühlvoll grandios. 
Harry Hess tönt leider nicht mehr ganz so frisch wie im Original, aber schließlich sind 20 Jahre seit der Ur-Veröffentlichung ins Land gezogen, so dass man durchaus Abstriche machen kann. Zumindest gibt er sich Mühe. Soundtechnisch fand ich die Originalscheibe ebenfalls besser und voluminöser produziert aber das ist wie so oft Geschmackssache. Ich habe mir den Spass erlaubt und mir beide Scheiben hintereinander angehört. Da fällt dann schon auf, dass die Frische beim Nachspielen nicht mehr so vorhanden ist als beim genialen Klassiker.
Letztlich ist es jedem selbst überlassen zu entscheiden, ob er die Platte braucht oder nicht. Als Zusatzargument sind drei neue Songs als Bonustracks enthalten, die mich aber alle drei nicht sonderlich umhauen und gerade vor dem Hintergrund der vorherigen 11 Klassiker erst Recht abkacken. Da fragt man sich dann doch, inwieweit sich eine Scheibe mit komplett neuem Material der Kanadier denn lohnen würde.
Ich freue mich aber trotzdem darüber, dass die Jungs wieder zusammen sind und vor allem auch nach langer Zeit einmal wieder den Weg nach Deutschland schaffen. So z.B. beim H.E.A.T.-Festival in Ludwigsburg.
"Mood Swings II" ist bis dahin ein guter Überbrücker. Wertung schenke ich mir - im Original eine "Perfect 10"


Martin

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