Band:
In Extremo
Album:
Kunstraub
Spielzeit:
44 Minuten
Plattenfirma:
VERTIGO/CAPITOL
Veröffentlichung:
27.09.2013
weltweit im Netz:http:// www.inextremo.de
WERTUNG: 10 / 10; Allet!
Trackliste:
1. Der die Sonne schlafen schickt
2. Wege ohne Namen
3. Lebemann
4. Himmel und Hölle
5. Gaukler
6. Kunstraub
7. Feuertaufe
8. Du und ich
9. Doof
10. Alles schon gesehen
11. Belladonna
12. Die Beute
In Extremo sind die letzten lebenden Kommunarden, Raubritter
und die wahrhaftigen Fahrensleute in unsrer ansonsten biederen Republik. … wahre
Vaganten, die diese Bezeichnung verinnerlichen. Ewiges Erbgut an Desoxyribonukleinsäure.
Strugalla, alias Dr. Pymonte der Dudelsackspieler der
Band, kolportierte unlängst dazu
folgende Räuberpistole aus den Anfangstagen der Band: Wir hatten nichts zu tun, sind
zu irgendwelchen Veranstaltungen gefahren und haben gesagt "Wir wurden
hier bestellt heute." Wir haben einfach gespielt und uns ganz dreist auch
einquartiert, haben Essen verlangt - und natürlich auch Gage nachher. Die haben
alle ein bisschen dämlich geguckt - aber solche Sachen sind tatsächlich
vorgekommen!
Ja, das glaub ich sofort,
denn nichts ist den 7 Freischärlern mehr abzunehmen als Authentizität.
Waren schon die beiden Vorgängeralben „Sängerkrieg“ und
„Sternenreisen“ stetig wachsende Quantensprünge der Berliner Metal – Mittelalterrocker (und ganz nebenher Chart One – Platzierungen
in der Bandbio), so ist seit Freitag nun mit „Kunstraub“ der mittlerweile 11. Derwisch
aufgetischt; jener einen, vorab gesagt, hochgradigen, geradezu erstklassig goutierbaren
Veitstanz aufführt.
Zu den inhaltlichen Hintergründen des Album sagt die Band: „Bei
seiner frühmorgendlichen Presseschau an einem Oktobertag im Jahre 2012 fiel Dr.
Pymonte folgende Meldung ins Auge: „Spektakulärer Kunstraub in Rotterdam:
sieben Meisterwerke wurden gestohlen - darunter Bilder von Picasso, Monet und
Matisse. Der Wert der geraubten Gemälde ist unschätzbar, auf dem freien Markt
sind sie kaum verkäuflich.“ Damit war dem Harfenisten, Hackbrettspieler und
Dudelsackbläser klar, wie das neue Album seiner Band In Extremo heißen müsse:
„Kunstraub“ Die übrigen Mitglieder stimmten augenblicklich zu….“
Beim Artwork setzte man dann noch eins drauf und bildete
im liebevoll gestalteten Booklet sieben
Porträts aus der Werkstatt von Rembrandt ab, in die das Konterfei eines jeden
einzelnen In-Ex-Mitglieds hineingemalt wurde. Angefertigt wurden diese
Meisterwerke von den russischen Brüdern Posin, echte Originale unter den
Kunstfälschern, die ihre weltberühmte Werkstatt in Berlin-Neukölln betreiben. Tolles Beiwerk, das alles.
Raus gekommen ist mit „Kunstraub“ ein Stück Musik, dass eine
derartige Dichtheit an eingängigen Hooklines und verdammt amazing fucking
Songwriting enthält, dass es schwer fällt, hier Einzelnes herauszustellen.
Wo soll ich anfangen?
Bei dem gänsehäutigem Rauswerfer „Die Beute“ (welch ein Text:“ … in meinen Klauen sollst Du sein…“ )? Bei dem Husarenstück: „ Kunstraub“, mit seinem genialistischen Chorus? Überhaupt: diese Texte, mit „Doof“ und seinem politisch fein ziseliertem Credo; der ironisch geschilderte “Lebemann“ mit seinem zynischen Backenhauer… „Belladonna“, eine wunderbar geschriebene Hommage an die Sünde an sich…; oder nimm Dir nur mal das 2. Stück her, „Wege ohne Namen“: so sind scheinbar unergründliche Pfründe dem 7bener auf diesem Album erschlossen worden. Produktionstechnisch notabene alles vom Allerfeinsten.
Bekannte bandtypische Wurzbeimischungen wie Dudelsäcke, Nyckelharpa, Hackbrett, Harfe sind natürlich mit drauf, und ich weiß nicht, vielleicht sind die beim Feiern und Komponieren und Abmischen in einen riesigen Sud aus geiler Glücksmagma gefallen. Einen Lauf haben, annnersch fast nich zu erklären…
Bei dem gänsehäutigem Rauswerfer „Die Beute“ (welch ein Text:“ … in meinen Klauen sollst Du sein…“ )? Bei dem Husarenstück: „ Kunstraub“, mit seinem genialistischen Chorus? Überhaupt: diese Texte, mit „Doof“ und seinem politisch fein ziseliertem Credo; der ironisch geschilderte “Lebemann“ mit seinem zynischen Backenhauer… „Belladonna“, eine wunderbar geschriebene Hommage an die Sünde an sich…; oder nimm Dir nur mal das 2. Stück her, „Wege ohne Namen“: so sind scheinbar unergründliche Pfründe dem 7bener auf diesem Album erschlossen worden. Produktionstechnisch notabene alles vom Allerfeinsten.
Bekannte bandtypische Wurzbeimischungen wie Dudelsäcke, Nyckelharpa, Hackbrett, Harfe sind natürlich mit drauf, und ich weiß nicht, vielleicht sind die beim Feiern und Komponieren und Abmischen in einen riesigen Sud aus geiler Glücksmagma gefallen. Einen Lauf haben, annnersch fast nich zu erklären…
Man / Frau sollten sich verdammt beeilen, noch Tickets
zur derzeit stattfindenden Deutschlandtour zu ergattern…mich sehen die letzten Einhorns
und Kollegen auf jeden Fall im Publikum.
Ein derartiges 10 – Punkte – Album aber auch! - und das absolut beste Genrewerk des
Jahres!!!
Stephan Schneider
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