Montag, 7. Oktober 2013

Onslaught - VI



Band : Onslaught
Album : VI
Spielzeit : 39:26 Min.
Veröffentlichung : 20.09.2013
Plattenfirma : AFM Records
Homepage : www.facebook.com/onslaughtuk

Wertung : 7 von 10

Trackliste:

  1. A New World Disorder
  2. Chaos Is King
  3. Fuel For My Fire
  4. Children Of The Sand
  5. Slaughterize
  6. 66' Fucking '6
  7. Cruci-Fiction
  8. Dead Man Walking
  9. Enemy Of My Enemy
  10. Shellshock (Bonus Track auf lim. CD+Vinyl)

Heiliger Sankt Tinnitus !!! Die UK-Thrasher Onslaught legen mit ihrem sechsten Langspieler, sinnigerweise VI betitelt, ein dermaßen hartes und fettes Brett vor, dass manch Metal-Holzwurm daran wohl verzweifeln dürfte. Die 1983 als Punk-Band gestarteten Bristoler, von denen nur noch Gitarrist Nige Rockett übrig geblieben ist, haben es nie geschafft über den Status einer Insider-Kapelle hinaus zu kommen und versuchen das mit dem vorliegenden Album zu ändern. Ob das klappt ?


 
VI bietet dem harten Thrasher im Grunde alles: Schonungsloses Tempo, gnadenlose Härte, Doublebassattacken, knallharte Gitarrenduelle und rotzigen Gesang auf der einen-, langsamere Passagen, die dem Ohr kurze Momente der Erholung bieten, auf der anderen Seite. Das ergibt alles in allem eine knapp 40-minütige Adrenalinwalze, die dahinrafft was sich ihr in den Weg stellt.

Die Frage ist allerdings ob die Rechnung aufgeht, denn: Hatten wir das nicht alles schon mehrfach ? Reicht es aus, Slayer zum x-ten mal (Chaos Is King, Children Of The Sand) zu zitieren und Bolt Thrower-ähnliche Gitarren-/Doublebass-Noisewalls einzustreuen (Dead Man Walking) ? Oder will der Fan vielleicht lieber die Originale hören und sein Geld für etwas wirklich Neues ausgeben ? 

Dabei haben wir es bei VI mit einer tollen Produktion zu tun, die mich etwas an die letzte Sodom erinnert. "Schuld" daran könnte allerdings auch Sy Keeler sein, dessen trockenes Organ hie und da etwas an Tom Angelripper erinnert. Dann wäre da noch die Gitarrenarbeit vom tollen Duo Nige Rockett & Andy Rosser-Davis. Diese ist absolut hörenswert, man höre nur einmal in das sensationelle Solo aus Fuel For My Fire herein und überzeuge sich selbst, ein wenig fühle ich mich an selige King/Hanneman-Zeiten erinnert. Erwähnenswert auch die Schlagzeugarbeit von Mic Mourihan. Der Neuzugang bearbeitet seine Schießbude extrem präzise und besticht durch ein tolles Timing, was dem überaus vollen Sound der Band extrem dienlich ist. Auch hier wieder ein Lob an den Produzenten (Thomas "Plec" Johansson), die Drums klingen erstaunlich fett und natürlich. Alle Instrumente sind sehr gut wahrzunehmen, der Bass von Jeff Williams ist, typisch für viele Metal-Produktionen, dezent im Hintergrund aber ebenfalls gut hörbar.

So haben wir es bei VI mit einer durchweg homogenen Angelegenheit zu tun, die ihre Hörer finden wird, da bin ich mir sicher. Wie bereits erwähnt, bietet die Scheibe eine ganze Menge, lässt jedoch eines ein wenig vermissen: Eigenständigkeit. Ich habe das eine oder andere Deja Vu beim Anhören gehabt...vor 20 Jahren alles irgendwie schon mal gehört. Und um es mal so zu sagen...ein Thrash-Oberliga-Album benötigt herausragende oder neue Elemente. Und Onslaught gehen mit VI ein wenig auf "Nummer Sicher", wiederholen im Grunde was bereits 2011 mit Sounds Of Violence sehr gut funktionierte. 

Fazit: VI ist eine geile, fette Thrash-Metal-Keule geworden, die ich gerne gehört habe und sicherlich wieder auflegen werde, drei Punkte ziehe ich aber für Plagiatismus ab. Bleiben 7 von 10.

Reinhören ? Fuel For My Fire und 66 Fuckin' 6 lauten meine Empfehlungen. 


Bernd Fischer

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