Sonntag, 20. Oktober 2013

Trivium - Vengeance Falls

Band: Trivium
Album: Vengeance Falls
Spielzeit: 49:44 min.
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 11.10.2013
Homepage: www.trivium.org

WERTUNG: 9 von 10

Tracklist:

Brave This Storm
Vengeance Falls
Strife
No Way To Heal
To Believe
At The End Of This War
Through Blood And Dirt And Bone
Villainy Thrives
Incineration: The Broken World
Wake (The End Is Nigh)

AUSVERKAUF, KOMMERZ-ANBIEDEREI, SIE WERDEN ALT und blablabla werden sich die "ehemaligen" MetalCore'ler / New Metal Spezialisten TRIVIUM, von einigen sogenannten "Fans", anhören müssen, aber ganz ehrlich ... was kann die Band dafür, dass sich ein paar engstirnige und intolerante Leutchen unter der Anhängerschaft befinden? Nüüüschtxxs und mit den Weg, welchen sie mit "Vengeance Falls" jetzt einschlagen, dürften sie zig Auszeichnungen einfahren!

Vielseitigkeit bzw. Abwechslung wurde bei der Formation schon immer sehr groß geschrieben und zeigt auch die bisherige Diskografie auf. Kein neues Studioalbum klang wie sein Vorgänger, sondern überraschte durch ein innovatives Songwriting und die jeweilige Verlagerung auf einem bewusst ausgesuchten Element des Gesamtsounds. Herr Riedelsheimer schwärmte nicht umsonst, vor zwei Jahren, von "In Waves", denn es ist definitiv eins der besten, modernen Metal Alben, auf dem Kompromisslosigkeit, tolle Songideen und Härte souverän kombiniert werden.
Die Band besteht aus:

- Matt Heafy - Gesang und Gitarre
- Corey Beaulieu - Gitarre
- Paolo Gregoletto - Bass
- Nick Augusto - Schlagzeug

Mir ging ein bisschen die Düse, als ich mitbekommen habe, dass ein gewisser David Draiman (Fronter von DISTURBED) die Regler bedienen würde. War aber komplett unnötig, denn er hat den Jungs einen superfetten, modernen und druckvollen Sound auf die Leiber gezimmert. Wer denkt, dass der Shouter seine Hauptband produktionstechnisch mit einfließen lassen hat und der Band, die durchaus enthaltene eigene Identität beraubt, kann ich beruhigen. TRIVIUM bleiben TRIVIUM und diese Eigenständigkeit wird auch auf "Vengeance Falls" ganz groß geschrieben.

Im Gegensatz zu ALTER BRIDGE, die mit bzw. seit "AB III" immer düsterer und heavier wurden und mit "Fortress" ein extrem vielseitiges und hochwertiges Album abgeliefert haben, schlagen die Jungs aus Orlando die entgegengesetzte Marschrichtung ein und dürften ihre Fanbasis, auf einer Seite dadurch noch weiter ausbauen oder halt zu o. g. Aussagen hinreißen lassen. Die entdeckte Vorliebe für Klargesang, Eingängigkeit und hitverdächtigen, fast schon poppigen, Melodien, prasselt auf den Hörer ein und überrennt ihn schon fast. Weicheier sind TRIVIUM dabei beileibe nicht, denn es gelingt ihnen sehr gut, alte und bekannte Trademarks wie thrashige Parts, Shouts/Growls, Melodic Death Versatzstücke und dem traditionellen Metal, mit diesen Elementen, in einen perfekten Einklang zu bringen.

Mit einem Riff-und Schlagzeuggewitter startet der energische Brocken "Brave This Storm" und überzeugt durch die feine Gitarrenarbeit und der tollen Melodie. Heafy wird von Output zu Output stärker und gehört zu den ausdruckstärksten Sängern im Genre. Shouts setzt er akzentuiert ein und konzentriert sich auf seinen hervorragenden Klargesang. Das tut dem Opener richtig gut und geht nicht so schnell aus dem Gehörgang. Der Titeltrack "Vengeance Falls" steht dem souveränen Opener in nichts nach und das Stakkato - Ungetüm frisst sich im Trommelfell fest. Dezent eingesetzte Growls und viel cleaner Gesang, eine preschende Rhythmusfraktion und großartige Gitarrenpassagen lassen den Song zu einem ganz fetten Ohrwurm werden. Energisch, hart, dem Gespür für Melodie und mit starken Shout - Einlagen versehen, musizieren die Herren bei "Strife" und legen damit den dritten Volltreffer in Folge hin. Sehr klasse und man vermisst die Growls überhaupt nicht. Bei "At The End Of This War" starten die Herren ganz ruhig, um nach ca. 35 Sekunden eruptionsartig zu explodieren. Der brodelnde Druck wird musikalisch umgesetzt und die Herren powern sich dynamisch durch diesen audiophilen Vulkan. Das Gitarrensolo ist einfach reiner Zucker und Matt's Gesang dürfte eine seiner besten Leistungen sein, die er jemals auf das Plastik gebracht hat. Man möchte dieser charismatische Stimme am Liebsten stundenlang zuhören und die harschen Growls runden seine mörderisch gute Leistung noch ab. Das war aber noch nicht das i-Tüpfelchen! Dies folgt anschließend mit dem Power - Groover "Through Blood And Dirt And Bone". Die Band zeigt hierbei ihr komplettes Repertoire. Melodische und Stakkato Gitarrenparts wechseln sich ab, Augusto drischt wie ein Uhrwerk auf die Felle ein und diese Komponenten machen aus der Nummer ein sehr cooles Groove-Thrash Monstrum.

"In Waves" war kompromisslos, eigenwillig und zeigte TRIVIUM von ihrer besten Seite. "Vengeance Falls" geht einen mutigen Schritt weiter, ohne den eingeschlagenen Weg des Vorgängers wirklich zu verlassen. Die Jungs haben ihren Sound jetzt richtig veredelt und sind, trotz "seichteren / melodischeren" Ausrichtung, 1000% METAL!!!

Für alle die sehr gerne über den Tellerrand schauen ist das sechste Album eine absolute PFLICHTVERANSTALTUNG, welche begeistern wird!!

Das Plastikdingens ist jetzt schon ein JAHRESHIGHLIGHT 2013!! HIER (kompletter Albumstream) könnt Ihr Euch von der Klasse überzeugen!

Flüsternd brülle ich 9 Brocken in die Runde.

Götz

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