Sonntag, 6. Oktober 2013

Stone Diamond - We Stole the Stars from the Black Night

Band: Stone Diamond 
Album: We Stole the Stars from the Black Night  
Spielzeit: 41:08 min.
Plattenfirma: Davin-Enterprises
Veröffentlichung: 06.10.2013
Homepage: www.stone-diamond.com

WERTUNG: 8,5 von 10

Tracklist:

1. Love Stays (feat. Ricky Lawson) 4:06
2. Let It Roll 4:19
3. Flavor of Tears 4:10
4. Tattoo 3:33
5. Dark Lover 3:17
6. U Know (feat. Mimi Moo) 4:33
7. When We Were Young 3:35
8. No Boundaries 3:21
9. Just 4 1 Day 3:22
10. Traumatized 3:40
11. Long Hard 5 Days 3:12

SMARTIES ... immer wieder muss ich an die leckeren, kleinen Schokolinsen denken, wenn ich mir den Debüt Silberteller, der Köln - New York - Rock - Connection, anhöre. Die Nascherei hat aber auch ziemlich viel mit "We Stole the Stars from the Black Night" - btw Albumtitel des Jahres!! - gemein. Zwar wir das Stück Plastik wohl nicht ganz so gut schmecken, aber der musikalische Inhalt, den uns das Trio auftischt, ist genau so eine bunte bzw. vielseitige, knackige und äußerst wohlschmeckende Angelegenheit geworden! Es ist kaum zu glauben, dass es sich hierbei um das erste, gemeinsame Album handelt, denn die drei Herren haben eins der interessantesten und abwechslungsreichsten Alben des Jahres eingespielt!!

Man hört von der ersten Sekunde, dass das Trio perfekt aufeinander eingespielt ist und schon seit etlichen Jahren, in dieser Konstellation, musiziert. Eine Stil-Limitierung bzw. musikalische Berührungsängste mit anderen Genres ist/sind Cy (Gesang und Bass), Josh (Gesang und Gitarre) und The Tongue (Schlagzeug) absolut fremd. Frech und unbekümmert vermengen sie klassischen Rock mit Soul, Funk, Blues, Grunge, Alternative-, Garage- und Pop Rock. Das Ganze würzen sie mit vielen schönen Melodien und bekommen es meisterlich hin, dass jeder der 11 Tracks locker Radio - Airplay erhalten könnte. Aber als Weichmeier- bzw. Mainstream-Rock, im negativen Sinne, würde ich ihre Musik nicht bezeichnen, denn die Jungens agieren mit gehörig viel Schmackes, Rock in den Eiern, Drive und packen ­einen unwiderstehlichen Groove dazu. Ich würde mir sogar wünschen, dass sie Mainstream werden, denn einen breiten Erfolg und Medienaufmerksamkeit hat die Combo definitiv verdient!

Irgendwie kann man die Band mit Paradiesvögel vergleichen. Nicht nur optisch zeigt sich die Band von ihrer extrovertierten Seite (siehe Cover, Video- und Pic - Auftreten), denn auch jede Einzelperformance hat etwas vom gerade genannten Flattermann. Sänger Cy verfügt über ein sehr eigenständiges, kräftiges, mittelhohes Organ, welches er vielseitig einsetzt. Ist vielleicht total strange, aber manchmal erinnert er mich, von der Tonlage, an Chris Cornell, Mike Patton und David Bowie zu TIN MACHINE - Zeiten (teilweise bei "Flavor Of Tears"). Auch am Tiefenholz ist der Mann echt gut und genau so beeindruckend. Zusammen mit dem powervollen und variantenreichen Drumming "der Zunge" sorgt er für den kernigen und rockigen Unterbau des Materials. Was Gitarrist Josh da treibt, entzieht sich meiner Kenntnis ... aber es ist geil ;-)! Der Kerl ist ein sehr versierter Gitarrist, ohne musikalische Grenzen, und egal ob er ehr rockig, funkig, bluesig etc. aufspielt, es klingt immer kraftvoll, einfallsreich und schubst die Formation, wenn es nötig wird, immer wieder in Richtung des harten Rocks zurück.

Trotz der großen Stilvielfalt klingt "We Stole the Stars from the Black Night" keineswegs zerfahren, eher das Gegenteil ist der Fall. Hauptsongwriter Cy hat melodiebetonte, kompakte Ohrwürmer komponiert, welche wie aus einem Guss klingen und für eine gehörige Abwechslung sorgen. Die Arrangements sind geschickt und flüssig aufgebaut und lassen zu keiner Zeit ein Gefühl von Langeweile aufkommen!

Der Midtempo Rocker "Love Stays" (Featuring Ricky Lawson - u. a. STEELY DAN, MICHAEL JACKSON etc - siehe Clip.) ist ein sehr angenehmer Track, welcher einen souligen / bluesigen Touch, durch Cy's Gesang + weibliche Backings und dem Gitarrenspiel von Josh, erhält. Wie bei der Mehrzahl des Materials sorgt Tobias Philippen für die Orgel / Keyboard Tunes, die sich wunderbar im Gesamtsound der Band integrieren und stimmungsvoll zum Einsatz kommen. Richtig gut gefällt mir das einfallsreiche und präzise Schlagzeugspiel. Sehr schöner Starter! Das pumpende "Let It Roll" erinnert mich, von der Instrumentierung, an bluesig gehaltenen Garage - Rock. Der singende Bassist agiert als vollkommener Entertainer und wäre, wenn der Gitarrist nicht noch einen Tacken auffälliger in Erscheinung getreten wäre, der Star bei der Nummer. Richtig stark ist das straighte "Flavor Of Tears". Gesang, Gitarre und die Rhythmus - Maschine agieren einfach sehr homogen und die unkonventionellen Songarrangements sorgen für einen erstklassigen Hörgenuss. Durch das schwerfälligere "Tattoo" kommt die Vorliebe für den Blues Rock wieder ein bisschen mehr zum Vorschein. "Dark Lover" ist ein pulsierender, harter Funk Rocker, mit einem Monster - Schlagzeug - Sound! The Tongue wollte wohl, durch sein Spiel, die Studiowände zum Einsturz bringen! Das absolute Highlight folgt in Form des grandiosen "U Know (feat. Mimi Moo)" (siehe Clip), das mich an einen Mix aus WHITE STRIPES, EDWYN COLLINS und CHRIS CORNELL erinnert. Mimi Moo bietet einen sehr schönen Kontrast zu Cy's souligen Gesang und der stampfende Rhythmus nimmt den Zuhörer sofort gefangen. Die ausstrahlende Melancholie ist da nur die Kirsche auf der Sahnekrone! Der krachende, funkige Rocker "Long Hard 5 Days" sorgt für einen starken Abschluss des gelungenen Debüts und man möchte am liebsten ganz schnell die Repeat - Taste betätigen.

STONE DIAMOND haben mit dem Erstling ein tolles und abwechslungsreiches Album eingespielt, welches dem aufgeschlossenen Rock Anhänger gefallen sollte.
Wer es nicht immer bretthart braucht und mit den oben genannten Stilen kein Problem hat, sollte unbedingt in das Album reinhören und es anschließend kaufen ;-).

Mich hat sowohl das Songwriting als auch die musikalische Umsetzung absolut überzeugt und begeistert.

Daher gibt es gnadenlos funkelnde 8,5 Diamanten für eins der besten Newcomer - Veröffentlichungen 2013!!! 

Götz


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