Album: Sammy Hagar & Friends
Spielzeit: 36:39 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.redrocker.com
WERTUNG: 5,5 von 10
Tracklist & Gäste:
01. Winding Down (Taj Mahal)
02. Not Going Down (Bill Church, Denny Carmassi)
03. Personal Jesus (Neal Schon, Michael Anthony, Chad Smith)
04. Father Sun (Denny Carmassi, Aaron Hagar)
05. Knockdown Dragout (Kid Rock, Joe Satriani, Denny Carmassi)
06. Ramblin' Gamblin' Man (David Lauser, Mona Gnader, Vic Johnson)
07. Bad On Fords and Chevrolets (Ronnie Dunn, David Lauser, Mona Gnader, Vic Johnson)
08. Margaritaville (Toby Keith)
09. All We Need Is An Island (Nancy Wilson, Mickey Hart)
10. Going Down (Neal Schon, Michael Anthony, Chad Smith)
Irgendwie ist die Kritik der neuen Sammy Hagar -CD "Sammy Hagar & Friends" recht schwer für mich, da ich grundsätzlich ein Riesenfan des immer gut gelaunten Red Rockers bin. Nichtsdestotrotz sollte man Scheiben doch einigermaßen neutral und nicht durch die Fanbrille bewerten. Macht man dies bei dem vorliegendem neuen Hagar-Silberling, so kommt unterm Strich leider nicht wirklich viel dabei rum.
Die Scheibe ist eine konsequente Fortsetzung von Sammys letzten Solo-Scheiben, die ja allesamt (insbesondere "Livin' it Up") eher Urlaubsunterhaltung waren und den Geist von Sonne, Strand und Tequila heraufbeschworen. Good Time Music ohne großartigen Tiefgang. Auf "Sammy Hagar & Friends " setzt sich dies fort, allerdings auf doch etwas bescheidenem Niveau.
"Winding Down" ist eher als Intro zu betrachten, ein schleppender Blues/Southern-Rock-Stampfer, bei dem man immer irgendwie wartet, dass der Song losgeht, jedoch ist der ganze Zauber nach 2:37 min schon vorbei. "Not Going Down" ist ein extrem langweiliger düsterer Bluesrocker, der einzig mit seinen weiblichen Gospel-Chören punkten kann. Dass "Personal Jesus" (ja richtig gelesen, der Depeche Mode Song) ein Höhepunkt der Scheibe ist, kann man nun deuten wie man will. Aber endlich kommt hier zumindest ein bisschen Power rein und das Stück wird willkommen rockig andersartig interpretiert.
"Father Sun"beginnt als akustische Folknummer und steigert sich zu einem klassischen Sammy-Hardrocker, hier gemeinsam dem Titel entsprechend mit seinem Sohnemann Aaron intoniert.
"Knockdown Dragout" ist an sich eine Solo-Football-League-Nummer von Sammy, hier aufgepeppt mit Kid Rock, zwar ein schön rockiger Song, mir aber zu sehr von dem "Marching To Mars"-Track "Mas Tequila" abgekupfert, der zudem besser war.
Die Bob Seger-Coverversion "Rambin' Gamblin' Man" zieht das Tempo wieder an und rockt ordentlich die Hütte und auch "Bad On Fords and Chevrolets" schlägt in dieselbe Kerbe und spiegelt Sammys Autoliebe wieder. "Margaritaville" ist ein absolut grauenvoller Schlager der Kitschmarke 10, offenbar auch eine Coverversion, aber kaum zu ertragen. Sorry Sam, aber das will ich nicht von Dir hören. "All We Need Is An Island" ist zwar auch ruhig, aber durchaus hörbar mit Nancy Wilson als Gast und die beste Eigenkomposition der Scheibe.
"Going Down" enthält Teile vom später in "Big Foot" von Chickenfoot verwendeten Sequenzen und stammt offenbar aus den "Planet US"-Sessions, der Vorgängertruppe der Hühnerfüsse, von denen leider nie etwas das Licht der Welt erblickte. Hierbei handelt es sich wohl um eine Demofassung, deswegen auch als "Take 1" betitelt.
Nach 36:39 min ist das Ganze dann auch schon wieder vorbei. Trotz der hochrangigen Gaststars hinterlässt "Sammy Hagar & Friends" für mich einen doch etwas faden Beigeschmack und wirkt wie ein unfertiger Schnellschuss, der irgendwie lieb- und höhepunktslos daherkommt. Pluspunkte wie immer Sammys nach wie vor grandiose Stimme und ein bis zwei rare Highlights. Für heutige Zeit und für Hagar-Verhältnisse im Speziellen ist mir dass aber gehörig zu wenig. Anstatt solcher halbgarer Scheiben sollte sich der Gute lieber an eine neue Chickenfoot CD machen, da weiss man wenigstens was man dran hat.
Martin
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