Album: Mr Blue Sky - The Very Best Of Electric Light Orchestra
Spielzeit: 48:54 min.
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 05.10.2012
Website: www.elo.biz
Wertung: 8 von 10
1. Mr. Blue Sky
2. Evil Woman
3. Strange Magic
4. Don't Bring Me Down
5. Turn to Stone
6. Showdown
7. Telephone Line
8. Livin Thing
9. Do Ya
10. Can t Get It Out of My Head
11. 10538 Overture (40th Anniversary Edition)
12. Point of No Return (Bonus)
Es gibt wohl von ELO mehr Best Of-Alben als reguläre Scheiben befürchte ich, und zum vierzigsten Jubiläum der Truppe gibt es erneut eine Compilation, die auf das Fanvolk losgelassen wird. "Band" ist natürlich relativ, wird ELO doch nur noch von Jeff Lynne am Leben gehalten. Das letzte Studio-Lebenszeichen war die starke "Zoom"-Scheibe von 2001, die jedoch floppte und die damals bereits geplante Tour wurde auch abgesagt. Schade. Anno 2012 erscheint nun also eine weitere Greatest-Hits -Sammlung, diesmal aber jedoch komplett neu eingespielt von Jeff Lynne alleine. Ja er spielt wirklich alle Instrumente selber und hat natürlich auch selber produziert. Wenn der Junge da nicht mal vereinsamt in seinem Studio. Bei Neueinspielungen alter Klassiker ist das ja immer so eine Sache. Fast immer ist der Grund für die Neuaufnahmen finanzieller Natur, denn oftmals haben die Künstler ihre Rechte an den eigenen Songs an die Plattenfirma abgetreten und sehen so nur wenig an Royalties in ihrer Geldbörse. So war es bei Kiss und bei Def Leppard und auch bei der (ziemlich schlechten) Loverboy-CD mit alten Tracks neu aufgelegt. Ob dies auch Jeff Lynnes Beweggrund war weiss ich nicht, er hatte aber schon früher ein paar Mal verlauten lassen, dass er hier und da ein paar "Verbesserungen" an seinen alten Hits vornehmen wollte. Nun ist dies also geschehen. Ganze 11 Hits hat er neu eingespielt, angesichts der Fülle an ELO-Material geradezu ein Hohn, gibt es doch mindestens Material für ein Doppel- wenn nicht gar Triple-Album an Hits. Beim ersten Hören kann man es kaum glauben, dass es sich um Neueinspielungen handeln soll. Der Sound klingt wirklich wie früher, nur klarer und lauter und auch die Stimme von Jeff hat sich nicht die Bohne verändert. Ob da wirklich alles neu ist? Manchmal habe ich da meine Zweifel gerade was die Vocals angeht, denn die klingen wirklich wie in den 70ern. Jedenfalls sind die Verschlimmbesserungen wirklich mit der Lupe zu suchen. Ein paar Arrangements sind vielleicht leicht verändert aber alles in allem sind nur soundmäßige Änderungen zu vernehmen. Die Gitarren kommen auch klarer durch und Jeff Lynnes typischer Bombast-Produktionsstil ist auf anno 2012 gepimpt worden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Hits im Einzelnen durchzugehen halte ich für überflüssig, die sollte wirklich jeder mitpfeifen können. Es macht Spass, nach längerer Zeit mal wieder ELO zu hören, noch dazu in feinerem Soundgewand. ELO war ja schon seit jeher Jeff Lynne (auch wenn die Puristen unter den Fans nun aufschreien werden), von daher halte ich es für legitim, dass er unter dem ELO-Banner weitermacht. Es soll auf Frontiers auch bald eine Expanded -Version von "Zoom" und ein paar andere Schmankerl rauskommen. Mit 65 ist Lynne also noch lange nicht müde.
Als besonderes Extra gibt es sogar einen bislang unveröffentlichten Track namens "Point Of No Return", der wie eine Mischung aus ELO und den Travelling Wilburys klingt und durchaus ein zusätzliches Argument für die Kaufentscheidung darstellt. Somit gibt sich für die Bewertung folgende Gleichung: 10 Punkte für die Songs abzüglich einen Punkt für die Tatsache, dass nur 11 Songs (plus 1 neuer) auf dem Werk zu finden ist und nochmals 1 Punkt Abzug für das doch nicht gerade kreative Konzept. Bleiben 8 Punkte für eine der besseren Neueinspielungen, die wohl demnächst noch von mehrern älteren Bands zu erwarten sind. Ebenfalls Ausschau halten sollte man nach dem neuen Solo-Album von Jeff Lynne , welches gleichzeitig mit der hier rezensierten ELO-Scheibe herauskommt. Fleißig der Mann.
Martin
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