Band: Pride Of Lions
Album: Immortal
Spielzeit: 52:12 min.
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 21.09.2012
Website: aprideoflions.com
Wertung: 7 von 10
01. Immortal
02. Delusional
03. Tie Down The Wind
04. Shine On
05. Everything That Money Can’t Buy
06. Coin Of The Realm
07. Sending My Love
08. Vital Signs
09. If It Doesn’t Kill Me
10. Are You The Same Girl?
11. Ask Me Yesterday
Langsames balladeskes Intro - Einsatz Gesang Jim Peterik - Tempowechsel hin zu flott - Einsatz Toby Hitchcock - Bridge - Refrain - Gitarrensolo - Outro. So sind sehr, sehr viele Jim Peterik Songs im Pride Of Lions Lager aufgebaut. Nicht dass ich dem Mann zu nahe treten will, er hat ja mancherorts Legendenstatus. Aber man kann ja manches durchaus auch mal etwas kritischer sehen und da fällt mir bei Meister Peterik doch oftmals die Formelhaftigkeit seiner Songs unangenehm auf. Fließbandproduktionen nennt man das wohl. Er schreibt ja auch für viele andere und ist für mich fast so wie ein kleiner Bohlen, nur eben im Melodicrock-Lager. Das derzeitige Outfit (mit 60 eine lila Perücke) trägt auch nicht gerade dazu bei, jemanden ernst zu nehmen, aber lassen wir mal Äußerlichkeiten aussen vor und konzentrieren uns auf "Immortal", die erste neue Pride Of Lions-Scheibe nach 5 Jahren. Exakt wie eingangs beschrieben geht die Scheibe mit dem Titelsong los. Eine typische POL-Hymne, wie geschaffen für einen Opener. Die Produktion ist leider nicht so gut wie die der Vorgänger-Alben und klingt eher trocken als voluminös, eine Tatsache, die mich bei vielen Melodicrock-Releases eher negativ berührt. Aber es kann auch an der mp3-Vorabversion liegen, vielleicht ist die endgültige Version ja soundmäßig besser. "Delusional" stellt die Vorabsingle dar, zu der es auch ein Video gibt (siehe unten). Leider ist dieses absolut mißlungen und kitschig wie auch der Text des Songs. " He sings into his hairbrush in front of the mirror - at the top of his lungs his passion is clear. He says he wants to be like his idols on the screen...". Nunja - das ist mir dann doch eine Spur zu kitschig (und das ist nicht die einzige lyrische Bauchlandung auf dem Album) und gab es unter dem Titel "Jukebox Hero" schon bei weitem niveauvoller. Der Song für sich ist an sich nicht übel aber als Vorabsingle dann doch eher Negativwerbung mit so einem Promo-Video. "Tie down The Wind" ist eine smoothe AOR-Halbballade, die auch recht gut reinläuft. Der recht belanglose Refrain könnte hier aber etwas besser sein. "Shine On" ist auch wieder der typische Malen-nach-Peterik-Melodicrock-Song mit besagtem obigen Aufbau, der mir aber auch etwas zu kitschig ist und teilweise schon an manche Bohlen-Superstar-Songs erinnert, nur eben etwas härter instrumentiert. "Everything That Money Can't Buy" ist dann die erste reinrassige Ballade, die mich ebenfalls an Bohlen und seine Superstar-Marionetten erinnert (warum eigentlich), von den Versen und vom Chorus her könnte das die Weihnachtssingel der Superstar-Cast sein. Cheesy hoch drei und ein Skipsong. "Coin Of The Realm" klaut ungeniert den Rhythmus und Aufbau von "Eye Of The Tiger", ohne natürlich dessen einmalige Klasse zu erreichen. Sicher erwartet heutzutage im Melodicrock keiner mehr Innovationen, im Gegenteil, aber so dreist zu klauen ist schon eine Nummer zu viel. Dennoch ein ganz netter Song. "Sending My Love" würde mit deutschem Text auch bei Carmen Nebel oder Florian Silbereisen-TV-Shows nicht negativ auffallen und auch die dortige Schunkelfraktion begeistern. Auch hier sind Text und Song selber mir zu musicallastig. Einzig Toby Hitchcock reisst es hier heraus. Der singt wie immer wie ein junger Gott und sollte auch an manchen Stellen die Passagen von Jim Peterik übernehmen, der im direkten Vergleich mit ihm doch ziemlich abkackt. "Vital Songs" war tatsächlich für gleichnamiges Survivor-Album vor Urzeiten geplant , wurde aber damals nicht verwendet. Schade an sich, der flotte Song wäre sowohl damals wie auch heute ein Höhepunkt gewesen. Hammernummer!"If It Doesn't Kill Me" fällt wieder lyrisch negativ auf, musikalisch geht der Song in Ordnung, zwar auch etwas in die Musical-Richtung gehend aber gerade noch mal die Kurve bekommend. Bei "Are You The Same Girl" haut es den Hörer dann aber wirklich aus dieser Kurve, denn das ist wieder ein übler Kitsch-Schlager, den man am besten gleich übergeht, ausser man hat eine Freundin, deren Lieblings-CDs auf "Kuschelrock 1-123" lauten. Schwächster Song des Albums, aufgesetzter Pathos und cheesy Text. Zum Glück gibt es "Ask Me Yesterday", der den Höhepunkt der Scheibe darstellt. Ein bisschen mehr dieser Güte und ich hätte mehr wie wohlwollende 7 Punkte zu vergeben. Ein paar Kitschnummern zu viel und einigee zu auffällige Selbstzitate kosten dann doch einige Punkte. Für reine AOR-Fans sicher eine Offenbarung. Auf melodicrock.com gibts dafür natürlich wieder knapp die Höchstwertung, als neutraler Hörer kann ich aber leider nicht mehr Punkte vergeben. Zwar die schwächste POL-CD aber immer noch besser als so mancher Melodic-Release der letzten Zeit.
Martin
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