Album: All The Wars
Spielzeit: 44:34 min.
Plattenfirma: K Scope (Edel)
Veröffentlichung: 07.09.2012
Homepage: http://www.pineapplethief.com
WERTUNG: 8,5 von 10
Tracklist
1. Burning Pieces |
2. Warm Seas |
3. Last Man Standing |
4. All The Wars |
5. Build A World |
6. Give It Back |
7. Someone Pull Me Out |
8. One More Step Away |
9. Reaching Out |
Manche Bands gehen einfach an einem vorbei. In meinem Fall auch die Engländer von The Pineapple Thief, die mit "All The Wars" in 2012 bereits ihr achtes Studioalbum veröffentlichen. Nunja, angesichts der Fülle und manchmal auch Überfülle an angebotener Musik muss man nicht alles kennen. Vom der Phonetik des Namens verwechsel ich die Truppe meist mit Porcupine Tree, wobei The Pineapple Thief doch in eine etwas andere Richtung gehen, zumindest auf ihrem neuen Opus "All The Wars. Stilistisch sind sie schwer einzuordnen, was ich jedoch nicht verkehrt finde bei manchen schubladendenkenden Musikkonsumenten. Die Truppe hat einen recht eigenständigen Sound, der sowohl ruhige als auch alternative sowie Prog-Klänge bietet. Die Scheibe hat einiges an Abwechslung zu bieten und nimmt einen mit auf eine Reise in verschiedene Klangwelten. "Burning Pieces", eine recht aggressive Nummer, ist als Einstieg gut gewählt und die Scheibe nimmt gut Fahrt auf. Auffällig die sehr angenehme hohe und gleichzeitig klare Stimme von Bruce Soord, die mich irgendwie an den Vocalisten von Flying Colors erinnert von der Stimmfarbe her. "Warm Seas" braucht einige Anlaufzeit, ehe der Song in Schwung kommt, der ungewöhnliche Chorus mit Stakkatto-Schlagzeuguntermalung ist gewöhnungsbedürftig aber hat das gewisse Etwas. Dass es Pineapple Thief auch ruhiger können zeigt "Last Man Standing", doch auch dieser Song explodiert im Chorus und ist einer von mehreren Ohrschmeichlern. Nach dem ersten Hören bleibt zwar wenig hängen, aber das ändert sich mit jedem neuen Durchhören. Die Songs enthalten sehr viele Spielereien, so dass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Der formidable Titeltrack beginnt als Akustikballade und wird gegen Ende hin ein sehr atmosphärisch-symphonischer Song, dessen Melodie einen nicht mehr loslässt. Einen kleinen Hit haben die Jungs auch auf der Pfanne, dieser heisst "Build a World", startet mit Piano und enthält von Anfang bis Ende nur ein kleines spartanisches Riff, um das der Song herum aufgebaut wird, das aber derart gekonnt und ohrwurm-tauglich, dass es wirklich Laune macht. Als Singleauskopplung sicher Radio-Airplay wert. Das knapp siebenminütige "Give It Back" ist mir dann aber doch etwas zu sperrig und auch zu lange, die "Give It Back"-Wiederholungen am Ende sind etwas zu viel des Guten und nerven leicht. Mit "Someone Pull Me Out" wird man für diesen einigen Ausfall aber wieder entschädigt, ein ebenfalls mit Streichern untermalter Song, der gerade für die anstehend kalte Jahreszeit gut geschaffen ist und auch hier wieder eine angenehme Stimmung kreiert. "One More Step Away" geht ebenfalls in diese Richtung, vielleicht befinden sich doch etwas zu viele ruhige Songs auf der Scheibe, diese haben aber wirklich Klasse. Beim 10minütigen "Reaching Out" denkt man sich dann "Och ne schon wieder ruhig und symphonisch?" - anfangs ja aber gegen Ende wird der Song wirklich heavy und steigert sich zusehends bis hin zu einem orgiastischen Finale. Der optimale Ausklang eine sehr guten Scheibe einer Truppe, die ich fälschlicherweise bislang noch nicht kannte. Aber es ist nie zu spät, gute Musik für sich zu entdecken. Ich werde mal in die älteren Pineapple-Werke reinhören. Klassenziel somit mehr als erreicht!
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