Freitag, 8. Februar 2013

Edge - Heaven knows

Band: Edge
Album: Heaven Knows
Spielzeit:    44:44 min.
Plattenfirma: Escape Music (H'ART)

Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: http://www.edge-band.se
 


WERTUNG:  6 von 10



Tracklist: 



01. Little Girl 03:57
02. How Long 03:55
03. Nowhere To Hide 04:46
04. Get Over It 04:03
05. I Believe In Love 04:27
06. There Is No Other Way 03:46
07. I Could Never Live 03:34
08. Right Now 04:54
09. To Hell And Back 04:08
10. Through That Door 03:35
11. The End Of The World 03:12



Melodicrock der aktuellen Jahre hat einen schweren Stand. Die Verkaufszahlen sind seit Jahren (naütrlich nicht nur im Melodic Rock) rückläufig, es gibt kaum tourende Bands dieser Musikrichtung und die einzigen, die ab und an mal einen Baum ausreissen sind die alten Recken, die schon in den 80ern dabei waren. Das Geheule, dass die Zeiten sich geändert haben und man essehr schwer hat, sich Gehör zu verschaffen in der kurzlebigen (download-)Welt ist bis zu einem gewissen GRad durchaus nachvollziehbar, doch sollte man auch einmal darüber nachdenken, welche Veröffentlichungen das Tageslicht erblicken. Meist handelt es sich um kurzlebige Retortenprojekte ohne eigene Identität, unter Umständen garniert mit einem großen, verkaufsfördernden Namen. Die CLassic-Rockbands nehmen entweder ihre alten Hits neu auf (wenn überhaupt) oder bringen Scheiben heraus, die früher vielleicht gerade mal als "Work in Progress" behandelt worden wären. Produkte, die zwar ganz nett sind (aber dann doch nicht mehr), werden von der (Fach-?)Presse hochgejubelt, als handelte es sich hierbei um die Neuerfindung des geschnittenen Brots.  Als Beispiel fällt mir da z.B. die letzte H.E.A.T.- CD ein, die zwar gut war aber auch nur das. Aber bleiben wir inSkandinavien und lösen wir uns vom "früher war alles besser". Bei "Edge" handelt es sich um eine Band um die Schweden Jonas Forss (vocals)  und Tobias Andersson (Guitar), die sich mit "Heaven Knows" an gediegenem AOR versuchen. Den Bandnamen finde ich leicht unglücklich gewählt, da der Scheibe an sich gerade die Ecken und Kanten völlig abgehen und vieles ziemlich glattpoliert wurde, was nicht verkehrt sein muss und AOR ja durchaus auch auszeichnet. Leider finde ich die Scheibe erschreckend identitätslos. Das Ganze ist sicherlich gut produziert, mit Tommy Denander (Solo auf "How Long") und Martina Edoff (Duettpartnerin bei der gelungenen Ballade "Get over It) sind auch zwei Gaststars vertreten. Handwerklich kann man der Truppe sicherlich nicht viel vorwerfen, es wird sich an den glorreichen 80ern orientiert aber meist dümpeln die Songs leider im Mittelmaß vor sich hin. Die beiden Eröffnungstracks "Little Girl" und "How Long" sind ziemliche schlaffe Midtemponummern, die alles andere als mitreißend sind. Zu einer guten AOR-Scheibe gehört für mich auf jeden Fall ein flotter, aufrüttelnder Opener, der auf "Heaven Knows" leider komplett in die Hose geht. "Get Over It" lässt kurz aufhorchen, handelt es sich hierbei doch um eine gelungene und überdurchschnittliche Ballade. "I believe in Love" ist auch eine smoothe AOR-Nummer, die recht nett ist aber gerade das ist das Problem: Das ist alles schön und "nett" , reicht aber aus meiner Sicht heutzutage einfach nicht, um aus der Fülle der Veröffentlichungen herauszuragen. Irgendwie wirkt die Scheibe wie am Reißbrett konstruiert und wie schon ein paarmal zuvor gehört und das um einiges besser. Den Gesang finde ich bei manchen Tracks wie "There Is No Other Way" viel zu tief und unpassend für diese Musikrichtung. Wenigstens ist der Refrain dieses Tracks noch einigermaßen gelungen. Viele Songs ähneln sich auch zu sehr, so dass es schwerfällt, einzelne Tracks hervorzugeben. Es sind wenige Ausreißer vorhanden, weder nach oben noch nach unten. Zum "Nebenbei-laufen-lassen" ist die Mucke geeignet, für mehr aber leider nicht, denn das Gebotene ist mir doch eine Spur zu belanglos und langweilig. Leider widerlegen Edge nicht meine Meinung, dass die früheren Melodic/AOR-Veröffentlichungen den aktuellen Meilen voraus waren. 

Martin

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