Montag, 18. Februar 2013

The Black Marbles: Made In Concrete





Band: The Black Marbles
Album: Made In Concrete
Spielzeit: 44,53 Minuten
Plattenfirma: RKC / New Music Distribution
Veröffentlichung: 01.März 2013
Weltweites Netz: www.theblackmarbles.com

Wertung: 7,5 / 10


Trackliste:

1.  Night And Day
2.  Loveshine
3.  The Dog
4.  Looks
5. Good Lovin´
6.  Free Your Mind
7. Chinese Jambalaya
8. Lovin´Kind
9. All Out Of Money
10. Don’t Fade Away
11. Poor Boy Blues
12. The Stealer

Die Skandinavier, insbesondere die (alten) Schweden scheinen in den letzten Jahren einen ungebändigten Born der Inspirationen aufgeschlossen zu haben, was frisch klingende Veröffentlichungen, ungebremste Kreativität, Mut für neue Pfade, haufenweis Bandgründungen und auch Bewahrung der traditionellen Roots in Rock und Metal betrifft. Wir Zentraleuropäer verdanken unseren frostigen Nachbarn da allerhand seit den letzten drei  Dekaden der Rockgeschichte: das Beste am Norden ist nicht der selbstherrliche allemanische NDR, sondern die vielfältige Rockkultur der nordischen Halbinsel.
Nun wieder eine Neugründung und gleich ein Debut dazu: “The Black Marbles“ aus Göteborg zementieren uns im noch frischen Jahr 2013 also “Made In Concrete“.
Black Marbles, das sind aktuell:

Kaj Paxeús – Vocals
Phlip Karlson – Guitars
Krister Selander – Bass
Tobbe Bövik – Drums and Percusussion.

Allerdings ist die Musik der 4 schwarzen Murmeln keineswegs starr und schwer wie eine Betonmischung.
“ Made In Concrete“ ist ein federnd -  luftiges, wippendes Honky – Tonk des Classic Rock, unterlegt mit einem sehr warmen Soul. Die 12 Titel sind fast ausnahmslos (“Good Lovin“ ist ein tolles Genrewerk des Bluesrock, aber was für ein großartiges  Oeuvre!) im klassisch traditionellen Gefilde der Mainwurzel angesiedelt. Eine vitale Frontalkonfrontation der gutlaunigen Mitten.
Will man dieses abgegraste Feld beackern, so ist es kein einfaches Unterfangen nicht beliebig oder langweilig zu klingen  - die Marbels lösen diesen Spagat, teils gastmusikalisch unterstützt,  mit schönen  Differenzierungen; hier mal eine Slide – Gitarre, dort ne Hammond, ein kleines 12 Saiter –Western – Zitat, Sachen die uns den Hörspaß über die Spielzeit hinweg mit den nötigen Facetten anreichern.
Bewegungsaffines Shuffle trifft 70bziger Stones –   und alte Faces, verwendet gelegentliche  Zeppelinzitate aus der III - Phase (Don´t Fade Away).   Unter all diesen Attributen groovt ein solides Bluesfundament.   
Da schimmern auch ein wenig, und das ist gut so, die (leider nicht mehr existenten) Hellacopters durch. Hervorzuheben für die Platte sind die Gesangsleistungen vom gänsepellenerzeugenden  und röhrenden Überraschungsvocalisten  Kaj Paxeus und die mit einem Schuss kratzbürstigem Southern unterlegte, geradlinige und gekonnt pfeffrige Gitarrenarbeit von Phlip Karlson, jener ist mal bei Paul Gilbert in die Lehre gegangen. Wobei er, wie oben erwähnt, mit dem in die Plattenmitte zentrierten  Meisterwerk “Good Lovin“ eine Sternstunde im Solobereich und der Songdienlichkeit  absolviert. Ein Klasseteil!
Davon hätten wir uns gerne noch ein bisschen mehr gewünscht  und so sind einerseits in der Sukzession der  12 Track keine nennenswerten Ausfälle zu verzeichnen ( “Night And Day“ ist ein geradezu formidabler Eröffner) hingegen birgt die dauerhafte Negation jeglicher Experimente einer eventuellen partiellen Lethargie Vorschub, aber das ist lediglich Gefahr im Einzelfall ( “All Out Of Money“), die uns im schlussendlichen Fazit  bestärkt, dass die umweglose Linie durchaus, mittels charmanten Fluidum den nötigen Tiefgang schaffen kann.   


Und genau das zeichnet die vorliegende Betonmischung aus: eigenständiger Wiedererkennungswert auf solider Basisrezeptur, die Spaß macht.  “The Stealer“, der 12te und letzte Titel entlässt uns aus der Dreiviertelstunde auf dem gleich guten Level wie der Start.
 
Keine riesengroße Ouvertüre einer neugegründeten Rockband, aber eine wirklich gute Erstpräsentation, die bei herzoffenen Rockkonsumenten auf Sympathie stoßen wird. 
Von 10 Punkten gibt’s einen Punkt Abzug für Innovation, einen Weiteren für fehlende Abwechslung im ersten Drittel und einen Halben für das Cover: 7,5 Punkte!
Befürworten wir, unbedingt reinzuhören, und ich drücke den Jungs die Daumen, dass sie es schaffen!

Stephan Schneider

1 Kommentar:

  1. Coole Band! Es gibt ein Video online zu ...

    http://youtu.be/T8rCRwaAtug

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