Sonntag, 3. Juni 2012

Jorn - Bring Heavy Rock To The Land

Band: Jorn
Album: Bring Heavy Rock To The Land
Spielzeit:  53:42 min.
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 01.06.2012
Homepage: www.jornlande.com

WERTUNG:  6 von 10 


My Road
Bring Heavy Rock To The Land
A Thousand Cuts
Ride Like The Wind
Chains Around You
The World I See
Time To Be King
Ride To The Guns
Black Morning
I Came To Rock 

Jorn Lande ist ein vielbeschäftigtes Kerlchen wie man weiss, Masterplan, Lande/Allen, Avantasia, seine Sologeschichten und und und. Bei einem derartigen Arbeitspensum besteht aber immer die Gefahr der Übersättigung der Hörerschaft bzw. dass aufgrund der kurzen Abstände der Veröffentlichungen doch etwas die Abwechsklung und Qualität der abgelieferten Werke leidet. Jorn liefert nun mit "Bring Heavy Rock To The Land" sein neuestes Soloalbum ab. "My Road" ist eher als Intro zu verstehen, gut zwei Minuten lang und akustisch gehalten baut es Spannung auf und der Hörer harrt gespannt der Dinge, die da kommen werden. Leider - wie so oft bei Frontiers-Produkten - ist der Sound nicht gerade vom Feinsten. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich bei meinen Reviews wiederhole: Ich verstehe es beim Stand der heutigen Technik wirklich nicht, wie man einen derart flachen und drucklosen Drumsound abliefern kann, der zudem noch viel zu höhenbetont ist. Oder ist das wirklich der gewollte Sound ? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das Titelstück ist ein Midtempostampfer mit einem gelungenen Refrain. Über den Titel selbst kann man nun natürlich streiten, denn der Griff in die Klischeekiste ist da schon bedenklich nahe an Manowar'scher Dichterkunst. Aber der Song ist gelungen, also abhaken. Jorns Vorbilder Dio und Rainbow scheinen dabei auch sehr deutlich durch und dass Jorn sich hinter seinen Vorbildern gesanglich nicht verstecken muss, sollte mittlerweile jedem klar sein. Bei "A Thousand Cuts" wird das Tempo angezogen, ohne dass der Song aber groß überzeugen kann. Gesanglich und musikalisch sicherlich gut gemacht aber weit davon entfernt, das gewisse Etwas zu haben. Dies zieht sich leider auch durch den Rest des Albums. Coverversionen können ja durchaus eine gelungene Abwechslung darstellen, aber warum gerade auf das doch recht ausgelutschte "Ride Like The Wind" zurückgegriffen wird, weiß ich auch nicht. Zumal Jorns Stimme da irgendwie nicht passen will und die Coverversion von Saxon z.B. bei weitem überlegen ist. "Chains Around You" drückt das Gaspedal voll durch, die Doublebassdrums kicken auf Hochtouren. Irgendwie verläuft der Song aber dann trotzdem im Nirvana und auf einen mitreißenden Refrain wartet man leider vergeblich.Schade. "The World I See" zeigt die gefühlvolle Seite von Mr. Lande und kann man durchaus als gelungene Ballade bezeichnen. Warum mit "Time To Be King" ein Masterplan-Song enthalten ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, das riecht doch schwer danach, dass im Studio die Ideen ausgegangen sind. Nett aber absolut verzichtbar."Ride To The Guns" fährt mit mindestens 140 km/h ins rechte Ohr um aber genauso flott wieder herauszufahren, da auch hier nicht gerade eine ins Ohr gehende Melodie vorhanden ist. Im wieder ruhigeren "Black Morning" lässt Jorn den Coverdale raus, der Track könnte auch als Whitesnake-Nummer auf deren letzten Veröffentlichungen stehen und gehört zu den besten Tracks der CD. "I Came To Rock" (Klischeetitel Teil zwei!) beendet dann eine doch eher enttäuschende Scheibe, die an einem mauen Sound leidet und bei der herausragende Songs leider Gottes absolute Mangelware sind. Jorn ist und bleibt ein sympathischer und stimmgewaltiger Sänger, aber ob er sich mit Veröffentlichungen wie dieser neue Fans dazugewinnt, wage ich nun einmal schwer zu bezweifeln. Bei Avantasia oder Masterplan ist er bei weitem besser aufgehoben. Mit Sympathiebonus gerade mal 6 Punkte.

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