Sonntag, 17. Juni 2012

Lita Ford - Living Like A Runaway

Künsterlin: Lita Ford
Album: Living Like A Runaway
Spielzeit: 40:19 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 18.06.2012
Homepage: www.litafordonline.com


WERTUNG: 5,5 von 10 


Tracklist:


 1 Branded
 2 Hate
 3 The Mask
 4 Living Like A Runaway
 5 Relentless
 6 Mother
 7 Devil In My Head
 8 Asylum
 9 Love 2 Hate U
10 A Song To Slit Your Wrists By

Um es mit Jogi Löw zu sagen: Nach dem grauenvollen 2009er Desaster namens "Wicked Wonderland", eher einer Solo-Scheibe ihres mittlerweile verflossenen Ex-Gatten Jim Gilette, hatte Lita Ford eine "Bringschuld" in Form eines neuen, guten Albums. Ob dies 2012 mit "Living Like A Runaway" gelingt, gilt es zu untersuchen. Retrotitel als Bezug auf ihre Runaways-Vergangenheit, Interviews im Vorfeld, dass es "back To The Roots" gehen soll etc. Letztlich ist aber das finale Produkt entscheidend und das startet mit "Branded" irgendwie so gar nicht retro. Ein eher klischeehaftes Riff, das sich durch den gesamten Song durchzieht und ein ausgesprochen modernes Feeling charakterisieren den Titel. Nicht schlecht aber irgendwie nicht das, was man erwartet hatte. "Hate" schlägt in die gleiche Kerbe, tiefergestimmte Gitarren und ein sich kaum änderndes Hauptriff sowie ein eher schwacher Refrain. Auch so sieht kein "Back To The Roots" aus Frau Ford! In "Mask" wirds dann noch übler, Drumloops sowie verzerrte Gesangseffekte lassen einen die Augenbrauen hochziehen, lediglich der etwas melodischere Refrain retten den Song noch gerade Mal so über die Runden. Mit dem Titelsong kommt endlich etwas Aufheiterung in das Ganze. Ein ruhiger AOR-Song mit einer formidablen Melodie, der nun endlich wirklich an schon fast vergessen geglaubte Ford-Glanztaten heranreicht und den absoluten Höhepunkt der CD darstellt.  Dass Lita Ford nie eine herausragende Sängerin war, merkt man ja insbesondere live an ihrem doch etwas schiefen und dünnem Gesang, im Studio wird das aber einigermassen vertuscht, der Technik sei Dank. "Relentless" führt dann aber leider wieder die moderne Richtung fort, Synthetische Drums und tiefergestimmte Gitarren und ein  melodischer Refrain, aber mitnichten ein Highlight. Das gibt es erst wieder beim nächsten Track "Mother", einer Ballade, die etwas an "Close My Eyes Forever", Litas Duett mit Ozzy Osbourne, erinnert. Warum nicht immer so? "Devil In My Head" ist dann auch wieder ein recht stumpfer Midtemposong, der einen nicht gerade in Beifallsstürme verfallen lässt und das Niveau wieder erheblich nach unten zieht.Mit "Asylum" ist dann endlich ein melodischer Rocker im Angebot, der auch auf einem der älteren Lita-Alben stehen könnte. Gelungener Song. "Love To Hate You" ist ein Duett mit Prozent Gary Hoey, der Song ist wie der Titeltrack etwas AOR-angelehnt, ohne aber dessen Klasse zu erreichen. Nichtsdestotrotz einer der besseren Songs des Albums. Mit "A Song To Slit Your Wrist By" klingt das Album nach knapp über 40 Minuten mit einem von Nikki Sixx mitverfassten Track aus, welchen man bereits von dessen Side-Pojekt "58" kannte, dort aber mit seiner Industrial-Richtung eher reinpasste als auf ein Lita-Ford- Album. Alles in allem eine sehr zwiespältige Angelegenheit wie ich finde, die Back To The Roots Versprechungen oder andere hochtrabende (Promo-)Worte, wonach die Scheibe von "Dark Side Of The Moon" inspiriert wurde etc. sind eher lächerlich und lassen nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Living Like A Runaway" absolute Durchschnittskost ist. Die großen Zeiten von Lita Ford, sofern es die jemals gab, sind längst Vergangenheit, daran wird auch die aktuelle Tour mit Def Leppard und Poison in den USA nichts ändern. Und ob man mit Mitte 50 noch solche, m.E. eher peinliche  Promofotos (siehe unten) braucht, sei auch einmal dahingestellt. Sicher hat sie sich gut gehalten die Dame, aber irgendwie geht das auch stilvoller wie ich finde. Wie auch immer , mehr als 5,5 Punkte sind hier nun wirklich nicht drin.

Martin


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